Was nicht im Lehrplan stehtRealschulabsolventen werden „Fit fürs Leben“ gemacht

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Auch Tanzen gehört zum Angebot bei „Fit fürs Leben“, hier mit Sina Arnold und Manisha Pramor (v.r.).

Auch Tanzen gehört zum Angebot bei „Fit fürs Leben“, hier mit Sina Arnold und Manisha Pramor (v.r.).

Wipperfürth – Wie vermeide ich Schulden? Muss ich eigentlich Steuern zahlen? Und: Wer hilft mir bei Liebeskummer? Lauter Fragen, die für viele Schulabgänger wichtig sind, die im vollgestopften Lehrplan aber keinen Platz finden.

An der Hermann-Voss-Realschule entstand daraus die Idee zu der Projektwoche „Fit fürs Leben?!“ 78 Schüler der Stufe zehn erleben vier Tage einen Unterricht der etwas anderen Art. Beim Programm, dass Diplom-Pädagogin Dorothea Reckerth sowie die die Schulsozialarbeiter Chantal Skudlarek und Lucas Falkenrath entwickelt haben und begleiten, durften die Schüler mitreden. „Die Idee, einen Liebescoach einzuladen, kam von den Jugendlichen selbst“, erzählt Reckerth, die an der Hermann-Voss-Realschule seit zwei Jahren das Projekt „Einsteigen – Aufsteigen“ betreut.

16 Fachleute aus unterschiedlichen Berufen geben Tipps zu Rechtsfragen, zur Arbeit, zum Geld. Auch ein Erste-Hilfe-Kurs kann gewählt werden. Zu den Dozenten gehören Andreas Türpe, der Leiter des Amtsgerichts, Rechtsanwältin Regina Billstein und Eva Scharr von der Beratungsstelle für Ehe-, Familien und Lebensfragen. Fast alle Dozenten arbeiten ehrenamtlich, die Hans Hermann Voss-Stiftung übernimmt die Kosten für Erste Hilfe und den Tanzkurs.

Felix Krause, Sport- und Fitnesskaufmann, ist extra aus Köln angereist. Der durchtrainierte Sportler kommt gut an bei den Schülern. Wer fit sein will, der solle nicht nur regelmäßig und abwechslungsreich trainieren, sondern auch darauf achten, dass er genügend Schlaf bekommt. „Es gibt nichts Besseres für den Körper“, so Krause. Er geht auch auf falsche Werbeversprechen der Ernährungsindustrie ein und den „schönen Schein“, der zum Beispiel über Instagram verbreitet wird. „Das ist eine tolle Sache, freut sich Schulleiterin Susanne Eckhardt. „Warum gab es das nicht schon zu meiner Schulzeit?“, fragen sich auch Reckerth und Krause. 

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