Keine Mücken mehr im WasserwerkBelkaw stellt Chlorung des Trinkwassers in Refrath ein

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Wasser Glas

Auch das gechlorte Trinkwasser ist unbedenklich genießbar gewesen.  Jetzt hat die Belkaw für die Haushalte im Süden der Kreisstadt die Chlorung beendet.

Bergisch Gladbach – Jetzt hat das Trinkwasser wieder den normalen Geschmack: Der Energie- und Wasserversorger Belkaw hat die Chlorung von Teilen des Trinkwassers aus dem Wasserwerk Refrath eingestellt. Das berichtet Belkaw-Sprecher Lutz-Peter Eisenhut. Schon vor 14 Tagen sei die Chlorung beendet worden. Mücken hatten Bakterien in Teile des Wasserwerks getragen, für das Beheben der Situation benötigte die Belkaw mehrere Wochen.

Über zwei Monate gechlort

Von der Chlorung, die am 19. August begonnen wurde und damit über einen Zeitraum von mehr als zwei Monaten lief, waren Bergisch Gladbacher Haushalte in den Stadtteilen Refrath, Alt-Refrath, Asselborn, Bärbroich, Lückerath, Bensberg, Bockenberg, Mitteleschbach, Kaule, Moitzfeld, Kippekausen, Frankenforst und Lustheide betroffen.

In Kürten wurde in den ehemals zu Bensberg zählenden Ortsteilen Dürscheid und Spitze gechlort sowie in Overath in den Stadtteilen Klef, Untereschbach und Immekeppel. Aus der „Wassergewinnungsanlage Refrath“, die im Königsforst im Grenzbereich von Bergisch Gladbach und Köln liegt, werden rund 50.000 Einwohner mit Trinkwasser versorgt.

Keinerlei Auffälligkeiten

Das Trinkwasser zeige nun keinerlei Auffälligkeiten mehr, sagt der Sprecher. Wer einen sensiblen Geschmack habe, könne bereits bemerkt haben, dass dem Trinkwasser kein Chlor mehr beigegeben werde. Bis nach Abschluss der Chlorung die letzten Reste des Chlors aus dem Netz gespült seien, dauere es immer ein paar Tage.

Die Belkaw hatte die Chlorung in Absprache mit dem Kreisgesundheitsamt begonnen, nachdem in einem Teil des aufbereiteten Trinkwassers eine mikrobiologische Verunreinigung festgestellt worden war. Das Chlor war unmittelbar am Werkausgang dem Trinkwasser zugesetzt worden, zur Desinfektion.

Auch mit Beigabe des Chlores hatte das Trinkwasser für alle Anwendungen und den menschlichen Genuss verwendet werden können, einschließlich die Zubereitung von Säuglingsnahrung. Bereits kurz nach der Entnahme des Wassers aus der Leitung sei das Chlor nicht mehr wahrnehmbar. Fünf Brunnen fördern am Wasserwerk Refrath Trinkwasser aus einer Tiefe von bis zu 45 Metern. Über eine Sammelleitung gelangt das Trinkwasser zum Wasserwerk.

Anlage abgedichtet

Auslöser der Chlorung waren laut Belkaw Mücken, die offenbar den Weg in das Innere des Wasserwerks gefunden hatten. „Die Stellen sind jetzt abgedichtet“, sagt der Belkaw-Sprecher. Es könnten keine Insekten mehr eindringen in das Wasserwerk.

Zunächst hatte die Belkaw von einer „mikrobiologischen Verunreinigung“ gesprochen. Erst Ende September hatte der Energieversorger die Quelle der Verunreinigung entdeckt. Über ein Belüftungsrohr seien die Fluginsekten in einen Teilbereich des Wasserwerks eingedrungen. Neben Desinfektionsmaßnahmen in den betroffenen Gebäudebereichen hatte die Belkaw auch Schutzmaßnahme zur Beseitigung der Insekten durchgeführt und alle Anlagenteile intensiv gereinigt. Bis zum Abschluss dieser Arbeiten im Wasserwerk werde die Chlorung fortgesetzt, hatte die Belkaw Ende September berichtet.

„Umweltcoliforme Bakterien“

Im Refrather Wasserwerk waren sogenannte „umweltcoliforme Bakterien“ von den Mücken hereingetragen worden. Anders als coliforme Bakterien fäkalen Ursprungs haben sie keine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.

Laut Trinkwasserverordnung dürfen aber auch umweltcoliforme Bakterien nicht ins Trinkwasser geraten.

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