KommentarBildungsgerechtigkeit in Bergisch Gladbach steht auf der Kippe

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Ein Rettungsboot, an das sich Stoffpuppen klammern, als würden sie sich vor dem Untergang schützen.

Kita-Träger demonstrierten gegen Kita-Notstand in der Fußgängerzone in Bergisch Gladbach.

Kita-Träger in Bergisch Gladbach starteten erneut eine Demo. Das ist richtig. Sie müssen so lange protestieren, bis sich endlich etwas tut.

Das, was alle freien Träger eint, ist die große Unsicherheit. Das Land NRW hat die Finanzierung der Kitas immer noch nicht langfristig gesichert. So, wie es im Moment aussieht, steht die Bildungsgerechtigkeit im Rheinisch-Bergischen Kreis auf der Kippe.

Und umso länger der Druck des Personalmangels auf den Erzieherinnen und Erziehern lastet, umso mehr ist zu befürchten, dass Eltern an vielen Stellen immer wieder kurzfristige Schließungen von Gruppen erleben müssen, schlimmstenfalls sogar Totalausfälle. Deshalb ist es richtig, dass die Wohlfahrtsverbände so lange Demos organisieren, bis sich endlich etwas tut und sich die Betreuungssituation verbessert.

Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ist an das Versprechen geknüpft, dass die Kinder dort nicht nur beaufsichtigt, sondern individuell gefördert werden. Dabei sollten gerade Kinder aus benachteiligten Familien von einer pädagogischen Betreuung profitieren. So wird den Kitas keine geringere Aufgabe aufgebürdet, als für Chancengleichheit zu sorgen.

Erst vor kurzem sorgte eine Studie für Erschrecken, wie schlecht die deutschen Schüler nach der Corona-Zeit beim Lesen und Schreiben abschneiden. Unter Engpässen beim Personal wird in Kitas aber jede vertiefte Beschäftigung mit einzelnen Kindern erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Die Regierungsparteien im Landtag müssen endlich handeln.

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