Im Stadtteil Frankenforst entstehen mit der Nachtigallenstraße und dem Hasenweg die ersten beiden Fahrradstraßen von Bergisch Gladbach
VerkehrGladbach bekommt seine ersten Fahrradstraßen

Die Nachtigallenstraße mit den Fahrradstraßen-Markierungen
Copyright: Christopher Arlinghaus
So sieht also eine angehende Fahrradstraße in Bergisch Gladbach aus. An den beiden Fahrbahnrändern sind seit kurzem beidseitig durchlaufende rote Linien aufgetragen, die dem Straßenverlauf auch um die vielen Ausbuchtungen folgen. Die roten Linien zeigen an: Autos dürfen hier nicht mehr parken, sie würden den schmalen Straßenraum zu sehr einengen für die Radfahrenden. Das Parkverbot ergibt sich aus der Straßenbreite.
Kreuzungen haben eine signalrote Farbe erhalten. Damit Radler und Autofahrer aufpassen. Zu finden sind diese Markierungen in der Nachtigallenstraße im Stadtteil Frankenforst. Diese Wohnstraße steht kurz vor der Umwidmung zur Fahrradstraße, eigentlich fehlen nur noch die Schilder.
Der Hasenweg folgt
Und danach soll gleich der Hasenweg drankommen, diese Straße folgt im Straßenverlauf. Auch der Hasenweg ist als Fahrradstraße zu schmal für das Parken am Straßenrand. Zahlreiche Parkplätze werden künftig entfallen. Das Fahrradstraßen-Projekt hat zwei Seiten: Radfahrer freuen sich über mehr Platz und mehr Sicherheit.
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Neue Parkzone am Parkweg
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Bei den Anwohnenden ist hingegen meist die Enttäuschung groß. Manche Anwohner des Hasenwegs erwarten einen deutlich steigenden Parkdruck im Viertel. Die Umgestaltung am Hasenweg soll in diesen Tagen kommen, die neuen Markierungen sind in der Nachtigallenstraße bereits aufgetragen.
Route nach Refrath
An der Parkstraße, die zur fahrradfreundlichen Straße geworden ist, sind einige wenige Flächen zum Parken erhalten geblieben, darunter auch ein neu eingerichteter Lade-Parkplatz für Elektroautos. Programmgemäß, muss man sagen, hat die Stadt in diesen Tagen die Markierungsarbeiten für die Radroute „Fahrrad 2“ (F2) im neuen Gladbacher Radwegenetz gestartet, sie führt die Radfahrenden künftig auf sicher gestalteten Routen vom Bensberger Busbahnhof über den Stadtteil Frankenforst mit den eben genannten Vorort- oder Nebenstraßen nach Refrath, wo die F2-Route die Hauptachse Dolmanstraße/Vürfelser Kaule quert und weiter über Siegenstraße und Buchenkampsweg verlaufen wird.
In der offiziellen Verlautbarung der Stadt wird der Erste Beigeordnete Ragnar Migenda (Grüne) erfreut zitiert: „Die Umsetzung verbessert die Infrastruktur für alle, die mit dem Rad unterwegs sind.“ Ein sicheres, modernes und umweltfreundliches Verkehrsnetz in Bergisch Gladbach sei das Ziel.
Kritische Begleitung von Anwohnern
Die Initiative Hasenweg hatte sich als kritischer Begleiter vor dem Start der Bauarbeiten noch einmal öffentlich zu Wort gemeldet und darauf hingewiesen, dass aus ihrer Sicht eine Fehlplanung umgesetzt wird. Politische Anläufe von Vertretern der Freien Wählergemeinschaft (FWG) und der CDU habe der Erste Beigeordnete zuletzt nicht aufgegriffen, mit dem Argument, Bergisch Gladbach habe beim Ausbau der Fahrradangebote deutlichen Nachholbedarf.
Die Anwohner des Hasenwegs seien aber nicht gegen eine fahrradfreundliche Straße, betont Sprecher Karl Borchardt für die Initiative. „Wir wollen aber keine Fahrradstraße ohne Anwohnerparkmöglichkeit, die aus einer Fehlplanung mangels Vor-Ort-Kenntnisse bei der Planung resultiert.“ Anwohner, Besucher und auch Mandaten oder Kunden müssten sich jetzt anderweitig Parkplätze suchen, da am Hasenweg kein Anspruch mehr auf einen Parkplatz bestehe.
Auch Betroffene am Eulenweg
Auch Anwohner des nahen Eulenwegs und weiterer Nebenstraßen, die üblicherweise am Hasenweg parkten, seien von dieser Maßnahme betroffen. Weil die Zufahrten zu einigen Häusern älteren Baujahrs schmal seien und auch die damaligen Autos nicht so breit wie die heutigen, bliebe einigen Anwohnern nun nur die Möglichkeit, gegebenenfalls ihre Einfahrten zu verbreitern oder möglicherweise neu zu schaffen.
Es könnte sein, dass jetzt auf die Stadt eine Vielzahl an Bauanträgen zukomme, weil Zufahrten und Garagen umgebaut werden müssten. Auch Bordsteinabsenkungen seien möglich. Regelungen für Anwohner mit körperlichen Einschränkungen und auch das Parken für Pflegedienste seien nicht abschließend geklärt. Derzeit gibt es keine Fahrradstraße in Bergisch Gladbach. Mit dem Umbau von Nachtigallenstraße und Hasenweg werden die erste Fahrradstraßen entstehen.
Fahrräder haben hier grundsätzlich Vorrang. Autos dürfen nur fahren, wenn es ein Zusatzschild gibt (soll es geben). Autofahrer haben sich dem Tempo der Radfahrer unterzuordnen, für alle Fahrzeuge gilt Höchstgeschwindigkeit 30 km/h. Radfahrer dürfen auch nebeneinander fahren, auch wenn andere Fahrzeuge deswegen langsamer fahren müssen.