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Fahrerin schwer verletzt100-Kilo-Hirsch schleudert ins Auto

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Das über 100 Kilogramm schwere Tier durchbrach die Windschutzscheibe.

Bensberg – „Ich bin nur froh, dass die Autofahrerin das überlebt hat“, sagt Förster Jürgen Greißner nachdem er am Dienstagmorgen einen mehr als hundert Kilogramm schweren Hirsch zusammen mit Feuerwehrleuten aus der Windschutzscheibe eines Mercedes gewuchtet hat. Das Tier war gegen 8 Uhr von einem Kleintransporter auf der Gegenfahrbahn der Landstraße (L 288) zwischen Forsbach und Bensberg erfasst und in die Windschutzscheibe der dunklen Limousine auf der anderen Straßenseite geschleudert worden. Der Kopf des sofort verendeten Tiers durchschlug dabei die Windschutzscheibe.

Geweih verfängt sich im Lenkrad

Die 34-jährige Rösratherin am Steuer des Wagens wurde dabei so schwer verletzt, dass sie laut Polizei stationär im Krankenhaus bleiben musste. Der Fahrer des Lieferwagens wurde durch den Unfall leicht verletzt. Der sofort verendete Hirsch hatte sich durch die Wucht des Aufpralls derart im Lenkrad verfangen, dass Greißner den Kopf des Tiers nur mit einiger Kraft zurück durch die Öffnung der Windschutzscheibe schieben konnte.

Eigentlich sei ein Hirsch auf der Straße zu dieser Tageszeit untypisch, sagte der Revierleiter Broichen-Steinhaus im Gespräch mit der BLZ. Seine Vermutung: Der kapitale, vier bis fünf Jahre alte Achtender sei möglicherweise aufgescheucht worden. „Von Pilzsammler oder Leuten, die ihre Hunde nicht im Griff haben“, so der Förster. Beides sei im Naturschutz- und FFH-Gebiet des Königsforstes verboten. Erst vor einer Woche, so der Revierleiter, habe es schon einen Unfall mit einem Hirsch auf der Feldstraße gegeben.

„Immer mehr Menschen halten sich nicht an die Regeln im Wald“, beklagt der Forstmann, „dabei gibt es die nicht, um die Leute zu ärgern, sondern auch, um sie selbst zu schützen.“ Auch Autofahrer sollten bei der Fahrt durch Waldgebiete ihre Geschwindigkeit anpassen. „Die hier erlaubten 100 Kilometer pro Stunde sind eigentlich schon zu viel – da hab ich keine Chance mehr, wenn plötzlich Wild auf die Straße kommt.“