Im Heimspiel der Mittelrheinliga gegen die SpVg. Frechen hat der SV 09 die Spielkontrolle, doch die Tore erzielt der Gegner.
Fußball im BergischenKontrolle zwischen den Boxen
Ausgerechnet André Klug, stöhnten die treuen 09-Fans. Der inzwischen 30-jährige Angreifer hat im 1. Halbjahr 2022 eine Halbserie für SV 09 gespielt, wechselte dann zum TuS Oberpleis, zum Siegburger SV zurück, von dem er zu SV 09 kam und spielt nun für die SpVg. Frechen. Und gestern setzte er zweimal nach Kontern den Ball ins Netz.
Fußball. Mittelrheinliga. SV Bergisch Gladbach 09 – SpVg. Frechen 20 0:2 (0:2). Früh im Spiel war klar, dass es schwer wird, den verletzten Milo McCormick und den rotgesperrten Jonas Rücker zu ersetzen. Beide sind überragende Zweikämpfer und Defensiv-Strategen, verbuchen viele Ballgewinne, setzen auch Akzente nach vorne.
Mit Geschiebe in der Viererkette und zum Torwart zurück verstrichen die Anfangsminuten. Wirkte etwa aus das 1:6 unter der Woche im Pokal-Halbfinale bei Eintracht Hohkeppel noch nach? Doch dann wirft SV 09 „den Turbo“ an, übernimmt gegen den Tabellenzweiten die Spielkontrolle und spielt durchaus gefällig bis zur gegnerischen Box. Endlich wird auch mal ein Pass in die Tiefe gespielt.
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Kizil lässt Großchance liegen
Rexhep Ajdari holt die erste von insgesamt acht Ecken heraus, Phil Kramer nur drei Minuten später schon die nächste, ist bei deren Ausführung aber einzige Konter-Absicherung. SV 09 hat mehr Ballbesitz, aber keine klare Torchance. Und dann passiert es doch: Klug war zuvor bei einem Konter ins Abseits gelaufen. In der 22. Minute stand er bei der Flanke von Dilley am kurzen Pfosten goldrichtig und traf zum 0:1.
In der 28. Minute kann, nein muss Kizil ausgleichen. Nach einem Ballgewinn von Claudio Heider setzt dieser Thomas Idel in Szene. Dieser spielt einen Querpass präzise auf Metin Kizil. Der mit dem Gesicht zum Tor läuft und eigentlich nur noch den Fuß hinhalten muss. Das tut er auch, aber der Ball rutscht ihm über den Schlappen ins Toraus. Nach Phil Kramers Flanke und Stefano Fragapanes Kopfstoß hat Torwart Stich den Ball sicher (29.).
Das Unheil nimmt seinen Lauf. André Klug wird lang geschickt. Andy Habl, ansonsten mit all seiner Routine gefährliche Szenen immer schon voraus ahnend, verliert dieses Mal den Zweikampf. Torwart Abd Ali stürzt aus dem Tor, hat den Ball aber nicht. Und unter frenetischem Jubel des Anhangs der Gäste steht es 0:2 in der 32. Minute. Wieder kann Klug am kurzen Pfosten einnetzen.
Nach der Pause drängt SV 09 mit aller Macht auf den Anschlusstreffer. Doch der Fußball-Gott ist an diesem Tag nicht auf Seiten der Gladbacher. Der Gast steht defensiv gut, verteidigt mit Macht und viel Geschick und großer Routine seine Führung.
Trainer Wunderlich wechselt drei neue Spieler ein, setzt nun auf Dreierkette, bringt mit Kuhbier einen weiteren Angreifer. Doch im Strafraum der Gäste werden zu wenige klare Chancen erarbeitet. Der Gast spielt die Zeit routiniert runter.
Cheftrainer Mike Wunderlich: „Natürlich haben uns mit Milo McCormick und Jonas Rücker zwei defensive Stabilisatoren gefehlt, die auch stets Verantwortung für unsere Defensive übernehmen. Wir haben auch in dieser Partie alles unter Kontrolle, sind die klar bessere Mannschaft, haben ,gefühlt' 90 Prozent Ballbesitz und liegen zur Pause 0:2 nach individuellen Fehlern hinten. Zwischen beiden Strafräumen haben wir die Spielkontrolle, aber in den Boxen nicht. Es sind immer wieder andere Spieler, die individuelle Fehler begehen, die zu Gegentoren führen. Und unsere Gegner nutzen dieses aus. Trotzdem müssen wir uns vor keinem verstecken. Gegen einen bisher verlustpunktfreien Gegner waren wir die bessere Elf. Wir sind weiter auf einem guten Weg.“
SV Bergisch Gladbach 09: Abd Ali, Habl (56. Steiger), Kayser, Kizil, Idel, Ajdari (56. Arndt), Kramer (56. Calis), Kouekem, Fragapane (76. Kuhbier), Heider, Spiegel. SpVg. Frechen 20: Stich, Paczulla, Mäntele, Wright, Klug (41. Esch), Dilley (76. Doll), Mademann (84. Ahns), Friesdorf (90. Zerrouk), Tokumoto (87. Cindrak), Mahessa, Stecker. Tore: 0:1 Klug (22.), 0:2 Klug (32.). Schiri: Sandro Prescha Zuschauer: 214