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Fußball BezirksligaRückkehrer Nurullah Yasar als fehlendes Puzzleteil beim SV Bessenich

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Das Bild zeigt den SV Bessenich.

Der SV Bessenich spielt in der kommenden Saison wieder in der Bezirksliga und will möglichst schnell den Klassenerhalt sichern.

Bevor der SV Bessenich in die Mission Bezirksliga startet, steht das Pokalspiel gegen den Bonner SC auf dem Programm. Anpfiff ist am Mittwoch um 19.30 Uhr.

Eines will man beim SV Rhenania Bessenich vermeiden: Auf keinen Fall will man bis zum letzten Spieltag zittern, ob der Klassenerhalt gelingt oder nicht. Das war in den vergangenen beiden Spielzeiten anders. Da musste man bangen bis zum Schluss.

Aber das Trainerteam Can Celik und Stefan Storb hat eine Hauptursache ausgemacht: „Die Fitness muss stärker werden“, sagt Storb. Zweimal hatten er und Celik die Mannschaften jeweils in der Rückrunde übernommen, nachdem man sich von den Trainern getrennt hatte. Und beide Male stellten sie fest, dass das Team zwar gut am Ball war, ihm aber zum Spielende hin die Puste ausging. Das merkte man zuletzt auch beim verlorenen Pokalfinale gegen Flamersheim/Kirchheim. Das soll sich ändern. Laufeinheiten stehen in der Vorbereitung auf dem Programm. „Man wächst zusammen, wenn man zusammen leidet“, sagt Storb lachend, der diesmal mit Can Celik von Saisonbeginn an verantwortlich ist.

Sportlicher Leiter stand vor großen Herausforderungen

Aber auch andere Dinge müssten sich brauchten Optimierung. „Wir müssen wieder eine Mannschaft werden.“ Dass unmittelbar nach den Partien ein Großteil der Spieler direkt verschwand, gefiel dem Trainer nicht. Das sei jetzt schon besser geworden, man sitze mit mehreren Leuten zusammen.

Was gleich geblieben ist: Der Sportliche Leiter Emre Armutci stand vor großen Herausforderungen. Einige Stammspieler haben den Klub verlassen, darunter Tobias Rick (Erft), Niklas Miszkiewicz (Hürth), Coskun Celik (Oberdrees), Stefan Ristovski (Rheinbach) sowie Liyenge Bafalanga und Samson Sayongo (beide noch ohne Verein). „Menschlich und fußballerisch tun der Verlust von Tobi und Samson am meisten weh“, findet Storb. Für Armutci ist Miszkiewicz der schwerwiegendste Abgang.

Viele Neuzugänge haben schon höherklassig gespielt

Dafür wurden neue Spieler geholt. Einige haben schon oberhalb der Bezirksliga gespielt, wie Muhammet Sim (Mittelrheinliga mit Erftstadt), Nurullah Yasar (Mittelrheinliga mit Wesseling-Urfeld, Landesliga mit Brühl, Fortuna Köln, Hürth, Alfter und Kurdistan Düren), Ali Asilkan Kenar (Mittelrheinliga mit Windeck, Landesliga mit Euskirchen und Brühl) und Ümit Tünc (Landesliga mit Brühl und Futsal-Bundesliga mit Mainz und Köln).

Besonders die Rückkehr von Yasar, der vor zwei Spielzeiten 28 Tore in 25 Spielen für die Rhenania erzielt hatte, ist für Armutci wie ein wiedergefundenes Puzzlestück. „Wir waren in ständigem Kontakt mit ihm. Es ist wichtig, dass wir wieder einen Stürmer haben, der trifft“, so der Sportchef. Einen solchen hatte man mit Moritz Abels eigentlich zur Vorsaison verpflichtet, aber der war nach einer Halbrunde, in der er in vier Saisonspielen viermal traf und ansonsten monatelang verletzt ausfiel, schon wieder weg.

Für Stefan Storb ist das Kollektiv aus Spielern, die vom SC Wißkirchen kommen, wichtig. „Erjon Hoxhaj und die Rückkehr von Redouan Toumi waren geplant“, sagt Armutci. Doch dann sagten mit Oliver Schäfer, Valentin Ivanov und Kaloyan Petrov noch weitere Spieler zu.

Der Kader des SV Bessenich ist besonders in der Breite gewachsen, viele Spieler haben ähnliches Niveau. Das war den Verantwortlichen wichtig. „Wir brauchten höhere Qualität im Training. Wir hatten immer wieder Verletzte“, so Armutci. Nimmt man dann noch Schichtarbeiter hinzu, sei es in der vergangenen Spielzeit vorgekommen, dass man nur mit acht Leuten trainiert habe.

Wenn die drei da sind und atmen können, spielen sie auch.
Stefan Storb, Bessenichs Trainer über die alten Leistungsträger

Daran will man ebenso arbeiten wie an Undiszipliniertheiten auf dem Platz, die zu unnötigen Sperren geführt haben. Und flexibler will man werden, nicht nur starr an einem System festhalten, sondern beispielsweise in der Defensive auch mal mit Fünfer- oder Dreierkette spielen.

Dabei soll auch die Spielintelligenz der Schlüsselspieler helfen: Siggi Kunst (39), Moritz Hartmann (39) und Saky Noutsos (40) vereint nicht nur das für Fußballer hohe Alter, sondern auch die individuelle Klasse, die den Unterschied machen kann. „Wenn die drei da sind und atmen können, spielen sie auch“, erzählt Storb lachend.

Aber es sollen auch weitere Spieler Verantwortung übernehmen. Armutci ist überzeugt, dass der erst 20-jährige Jehon Vatovci ein Kandidat ist, ebenso Emrah Fikaj. Und für Storb ist auch Kuss Kunzika entscheidend.

Und was sind die Saisonziele? Emre Armutci ist optimistisch: „Unser Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz.“ Stefan Storb ist etwas vorsichtiger: „Die anderen Mannschaften haben sich auch verstärkt. Wir wollen schnellstmöglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“


Der Kader des SV Bessenich

Tor: Yunus Armutci, Mike Kilbinger, Eamonn Klein, Stefan Storb, Emrullah Yasar. Abwehr: Leon Gesenberg, Erjon Hoxhaj, Valentin Ivanov, Ozan Kesen, Enes Kiracti, Siegfried Kunst, Hasan Sim, Covenant Smart, Redouan Toumi. Mittelfeld: Deniz Dogan, Georg Manuel Härtinger Castillo, Moritz Hartmann, Ali Asilkan Kenar, Kuss Kunzika, Athanasios Noutsos, Kaloyan Petrov, Oliver Schäfer, Muhammet Sim, Ömer Sim, Ümit Tünc. Angriff: Emrah Fikaj, Tim Kückelhaus, Ahmet Smajli, Jehon Vatovci, Nurullah Yasar. Trainer: Can Celik, Stefan Storb. Torwart-Trainer: Cäsar Stachlewitz.


Pokalspiel gegen den Bonner SC

Vor der Saison kommt der Pokal, vor dem Kreis kommt der Verband. Denn noch bevor Bessenich am 17. August in der ersten Runde des Kreispokals beim SV Schöneseiffen antritt, gibt es das sportliche Highlight im Mittelrhein-Pokal gegen den Regionalligisten Bonner SC. „Das ist eines der besten Lose, das wir bekommen konnten“, sagt Trainer Stefan Storb. Anpfiff ist am Mittwoch um 19.30 Uhr.