Nach der FlutKirche plant Neubau einer Kita in Rösrath-Forsbach

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Die Kita St. Servatius in Rösrath-Forsbach.

Die Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus plant eine viergruppige Kita in einem Neubau in Forsbach.

Die Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus plant, zwei Kitas zusammenzulegen.

Nach der Verwüstung der Kita St. Servatius in Hoffnungsthal durch die Flut vom 14./15. Juli 2021 plant die Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus eine viergruppige Kita in einem Neubau Forsbach. Die neue Einrichtung soll aus der bisherigen zweigruppigen Kita St. Servatius und der zweigruppigen Forsbacher Kita Arche Noah entstehen, Personal und Kinder der beiden Kitas sollen sich unter dem neuen gemeinsamen Dach wiederfinden.

Für den anvisierten Neubau Im Käuelchen in Forsbach, neben der Heilig-Geist-Kirche, sollen der Pfarrsaal, das Kitagebäude Arche Noah und zwei weitere Gebäude abgerissen werden, erklären die Verantwortlichen der Kirchengemeinde im Gespräch mit dieser Zeitung. Während der Bauarbeiten für den Neubau sollen die Kita-Gruppen in Containern unterkommen.

Es sollen mehr Plätze für Kinder unter drei Jahre angeboten werden

Die Leitungen der bisherigen beiden Kitas sollen ein Konzept für die neue Kita erarbeiten, deren Name steht noch nicht fest. Aus bisher zwei Leitungen soll eine Leitung mit Stellvertretung werden, erklärt Caroline Schlusemann, Verwaltungsleiterin der Kirchengemeinde. Klar ist, dass künftig mehr Plätze für Kinder unter drei Jahren angeboten werden sollen, damit reagiert die Kirchengemeinde auf einen Wunsch der Stadt Rösrath, die in die Planung einbezogen wurde.

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Die in Forsbach anvisierte neue Kita soll Eltern aus dem ganzen Stadtgebiet ansprechen, insbesondere auch Eltern aus Hoffnungsthal, wo die Zahl der im Ortsteil vorhandenen Kitaplätze künftig geringer ist – weil das Angebot der bisherigen Kita St. Servatius dauerhaft nach Forsbach abwandert.

Die Frage, ob man eine zweigruppige Einrichtung halten kann, wäre auch ohne die Flut auf uns zugekommen.
Pastor Franz Gerards

Abgesehen von der weiteren Anfahrt für Hoffnungsthaler Eltern bietet die anvisierte neue Kita aber auch Vorteile, wie die Verantwortlichen der Kirchengemeinde betonen. „Die Frage, ob man eine zweigruppige Einrichtung halten kann, wäre auch ohne die Flut auf uns zugekommen“, sagt Pastor Franz Gerards. Eine Kita mit vier Gruppen sei organisatorisch vorteilhafter und auf Dauer tragfähiger.

Monika Zeckai vom Kirchenvorstand weist auch auf Vorteile eines Neubaus mit zeitgemäßem Raumkonzept und modernem Standard hin. „Es bringt auch was Schönes mit sich“, stellt sie fest. Durch die Neugestaltung werde es auch möglich, den Spielplatz der künftigen Kita direkt neben dem Gebäude unterzubringen – nicht mehr auf der anderen Straßenseite, wie bisher, ergänzt Max Finke vom Kirchenvorstand. Die Pläne für den Kita-Neubau stehen aber noch unter dem Vorbehalt, dass das Erzbistum Köln zustimmt und sich auch maßgeblich an der Finanzierung beteiligt, so Finke.

Der Elternbeirat zeigt sich unzufrieden mit der Entwicklung

Für die Eltern und Kinder der Kita St. Servatius ist jedenfalls klar, dass der Kita-Alltag auf Dauer in Forsbach stattfindet. Nach der Flut musste der Kita-Betrieb auf das Gelände neben der Heilig-Geist-Kirche in Forsbach verlegt werden – die bisherige Hoffnungsthaler Kita nutzt seither einen Teil des Pfarrsaals und das leerstehende Pfarrhaus, außerdem sind Räume der Kita Arche Noah mitzubenutzen. „Es ist uns bewusst, dass es für die Mitarbeiter, Eltern und Kinder eine Belastung ist“, sagt Gerards. „Wir versuchen, sie aufzufangen, so gut es geht.“

Ein Wiederaufbau der Kita-Räume in Hoffnungsthal sei ursprünglich auch im Gespräch gewesen, berichtet Finke. Es habe sich aber herausgestellt, dass dabei ähnliche Standards wie bei einem Neubau zu beachten gewesen wären, etwa bei Energieeffizienz. Damit seien deutlich höhere Kosten absehbar gewesen. „Wie können wir aus der Not eine Tugend machen?“, sei die Frage gewesen.

Ergebnis sei die geplante neue viergruppige Kita in Forsbach. Wichtig sei, dass durch die Neugestaltung das Kitaplatz-Angebot der katholischen Kirchengemeinde nicht reduziert werde. Der Elternbeirat der Kita St. Servatius zeigt sich dennoch unzufrieden mit der Entwicklung: „Für Hoffnungsthal fällt eine Kita im Ortsteil weg, die ohnehin schon schwierige Betreuungssituation wird sich noch verschärfen“, stellt er in einer E-Mail an diese Zeitung fest.

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