Für die Entwicklung der Ortsmitte von Hoffnungsthal soll ein externer Stadtplaner ein Gesamtkonzept entwickeln. Das hat die Rösrather Kommunalpolitik beschlossen.
Stadtentwicklung in RösrathStadtplaner soll Gesamtkonzept für Hoffnungsthal erarbeiten

Ein Gesamtkonzept für Hoffnungsthal soll den Bedarf von Grundschule, Feuerwehr und anderen berücksichtigen. Wie das neu erworbene Grundstück an der Bergischen Landstraße genutzt wird, ist noch offen.
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In der Debatte über die Entwicklung der Ortsmitte von Hoffnungsthal, insbesondere über die Standorte von Grundschule und Feuerwehr, hat sich die Politik im Hauptausschuss auf ein Vorgehen geeinigt. Der einstimmig – bei einer Enthaltung von Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) – gefasste Beschluss folgt im Wesentlichen einem Antrag der CDU, die forderte, zunächst ein Gesamtkonzept für die verschiedenen Beteiligten wie Feuerwehr und Grundschule zu erarbeiten und erst auf dieser Grundlage eine Entscheidung zu treffen.
Auf Antrag von Yannick Steinbach, dem Bürgermeisterkandidaten von SPD und Fors-Park, wurde zudem festgelegt, dass nicht die Stadtverwaltung (wie von der CDU zunächst vorgesehen), sondern ein externer Stadtplaner dieses Gesamtkonzept entwickeln soll. Auf Vorschlag von Giselher Dick, Bürgermeisterkandidat von Grünen und ZLR, wurde außerdem ergänzt, dass bei dem Gesamtkonzept auch Bedürfnisse von Gewerbetreibenden sowie von Kitas und offenem Ganztag berücksichtigt werden sollen – zusätzlich zu Grundschule, Feuerwehr, Stadtwerken, Rettungsdienst und Schulträgern, die nach dem Antrag der CDU einbezogen werden sollten. Der so veränderte CDU-Antrag wurde einstimmig akzeptiert.

Für die Grundschule Hoffnungsthal, deren bestehendes Gebäude zurzeit erweitert wird, ist ein Neubau anvisiert. Der Standort ist noch zu klären.
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Die Einigung auf die Entwicklung eines Gesamtkonzepts durch einen Stadtplaner erfolgte nach einer relativ kurzen und sehr konstruktiven Diskussion. Das kam durchaus überraschend, da dem Ausschuss immerhin drei verschiedene Anträge zum Thema vorlagen. Doch nach Redebeiträgen von Bürgermeisterin Schulze und CDU-Fraktionschef Marc Schönberger erklärte Steinbach als dritter Redner und somit schon zu Beginn der Debatte, dass der CDU-Antrag der weitestgehende sei: Und damit solle er Grundlage der weiteren Diskussion sein und noch ergänzt werden – wie es auch geschah. Von dem eigenen Antrag von SPD und Fors-Park verabschiedete sich Steinbach auf diese Weise kurzerhand, ohne dies ausdrücklich zu sagen.
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Die beiden Fraktionen hatten eine Vorfestlegung beantragt, nach der ein neues Feuerwehrhaus für die Löschgruppe Hoffnungsthal auf dem von der Stadt neu erworbenen Grundstück an der Bergischen Landstraße gebaut werden solle, das nach jetzigem Stand für einen Neubau der Grundschule vorgesehen ist. Eine solche Vorab-Festlegung zugunsten der Feuerwehr gibt es nach dem Beschluss auf Grundlage des CDU-Antrags nun nicht, was SPD und Fors-Park aber offenbar nicht störte. Nur die Bürgermeisterin, die sich mit einem eigenen Antrag der Stadtverwaltung ein „deutliches Zeichen an die Feuerwehr gewünscht hätte“, wie sie gegenüber dieser Zeitung erklärte, war nicht völlig zufrieden und enthielt sich.
Lösung mit allen Beteiligten
Es sei Ziel, „zu einer schnellen Lösung zu kommen, aber erst, wenn sämtliche Akteure zu Wort gekommen sind“, hatte Schönberger zu dem CDU-Antrag erklärt. Es gehe darum, alle Beteiligten „an einen Tisch zu bringen“, um „miteinander zu einer Lösung zu finden“. Wenn das ein wenig Zeit brauche, sei dies besser als „irgendwelche Schnellschüsse“.
Einverstanden mit dem Vorschlag Steinbachs, einen Stadtplaner zu beauftragen, zeigte sich Grünen-Fraktionschef Markus Plagge. Die Grünen hätten „immer schon“ einen Auftrag an einen Stadtplaner gefordert. Auch ZLR-Fraktionschef Daniel Jaeckel und Bürgermeisterkandidat Dick stellten gegenüber dieser Zeitung fest, die Forderung nach einem Gesamtkonzept in Verbindung mit dem Auftrag an einen Stadtplaner entspreche der bereits zuvor von Grünen und ZLR bezogenen Position. Dass die Expertise eines Stadtplaners genutzt werde, schaffe „Akzeptanz“, so Dick. Durch die fachliche Perspektive ergebe sich „die Möglichkeit“, verschiedene Lösungen „intelligent zu kombinieren und weiterzuentwickeln“.
Dass der Anspruch, Feuerwehr und Grundschule gleichermaßen gerecht zu werden, auch für einen Planungsprofi nicht leicht einzulösen sein wird, ist dabei klar. Die Ausgangslage sei „komplex“, hatte Schulze zu Beginn festgestellt.