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WeiberfastnachtRollentausch in Rösrath – männliches Dreigestirn übernimmt Macht von Bürgermeisterin

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Rösraths Bürgermeisterin Bondina Schulze übergab den Rathausschlüssel an das männliche Dreigestirn. Bauer Andreas nahm ihn entgegen.

Rösraths Bürgermeisterin Bondina Schulze übergab den Rathausschlüssel an das männliche Dreigestirn. Bauer Andreas nahm ihn entgegen.

Bauer Andreas beklagt in seiner Rede, dass einige Straßen in Rösrath an das Mittelalter erinnern. 

Vor einer schwierigen Situation stand das Rösrather Dreigestirn an Weiberfastnacht. „Die Weiber haben die Macht im Rathaus schon 2020 übernommen“, stellte Bauer Andreas (Andreas Nürrenberg) mit Blick auf den Sieg von Bondina Schulze bei der damaligen Bürgermeisterwahl fest. Daher wolle das Dreigestirn „den Spieß umdrehen“ und dem weiblichen Regiment unter der Regie der grünen Rathauschefin ein Ende machen.

Bauer Andreas, der sich als scharfzüngige Stimme des Dreigestirns erwies, beklagte die Zustände in der Stadt – wie es in Vergangenheit üblich war, wobei allerdings die jecken Wiever den regierenden Männern die Leviten lasen. Doch nun war von den Wievern nichts zu hören, auch nicht von Jungfrau Viola (Volker Bell). Stattdessen bemängelte Bauer Andreas den Zustand vieler Straßen, der an das Mittelalter erinnere, und beklagte den Fachkräftemangel im Rathaus, aber auch „in den Vereinen, in den Firmen, überall“.

Dreigestirn liest Rösraths Bürgermeisterin die Leviten

Zu seiner Aufzählung der Missstände gehörte auch „ein Gymnasium, das nicht fertig wird“. Doch Andreas hatte auch positive Nachrichten: Der Glasfaserausbau komme voran, „Neubauten auch“. Damit bezog er sich offenbar auf die Pläne für das Grundstück der Christuskirche. In Forsbach werde „eine Kapelle gebaut“, wusste Andreas zu berichten. „Wir reißen die Kirche ab“, stellte er fest. Aber es werde ja eine Kapelle gebaut, erklärte er und ließ die versammelten Jecken rätseln, was damit wohl gemeint sein könnte.

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Nach seinen Ausführungen über die Missstände in der Stadt verkündete Andreas der innerlich schon vorbereiteten Bürgermeisterin: „Hiermit entmachte ich dich für die Karnevalstage.“ Schulze hatte auch schon einen großen Rathausschlüssel mitgebracht, den sie auch anstandslos übergab. Bauer Andreas indessen hielt sich nicht lange damit auf, sondern sprach sogleich von einem angeblich angekündigten Haushaltsüberschuss der Stadt: „Den können wir zum Feiern gut gebrauchen“, erklärte er.

Woraufhin die Bürgermeisterin schlagfertig antwortete. „Den Haushaltsüberschuss habe ich schon ausgegeben.“ Sie zeigte sich entspannt angesichts der zeitweisen Machtübernahme durch das Dreigestirn. „Ich beobachte euch drei ganz genau“, kündigte sie an.

Prinz Christian I. (Christian Paasche) ließ sich davon aber nicht beeindrucken. „Wir werden feiern, wir werden das ganze Geld ausgeben“, kündigte er an. Er forderte die Jecken vor dem Bürgerforum Hoffnungsthal auf, dem fiesen Regenwetter zu trotzen und fröhlich das Sessionslied des Dreigestirns mitzusingen. „Jetzt ist wieder Karneval“, hieß es da. „Ob Rösrath, Forsbach, Hoffnungsthal“, die Jecken feierten „auf jeden Fall“ – alle seien dabei: „Ob jung, ob alt, das ist ejal“, so die neuen Herren im Rathaus.

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