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Hundebesitzer zeigen ZähneOpen Petition gegen Erftstädter Steuerpläne gestartet

Lesezeit 2 Minuten
Das Hundeleben soll in Erftstadt deutlich teurer werden.

Das Hundeleben soll in Erftstadt deutlich teurer werden.

Erftstadt – Wenn die Erftstädter Stadtverordneten nach der Sommerpause über die Erhöhung der Hundesteuer entscheiden, dürften sie wissen, wie die Stimmung unter den Hundebesitzern ist. Denn es gibt jetzt eine Open Petition zu dem Thema – eine digitale Unterschriftensammlung gewissermaßen.

Entscheidung nach den Ferien

Im Juni war die Diskussion um die Steuererhöhung hochgekocht. Die Stadt hatte vorgeschlagen, kräftig an der Schraube zu drehen. Bisher zahlt, wer einen Hund hat, 90 Euro im Jahr, wer zwei hat, 110 Euro pro Hund. Nun soll der Satz für den ersten Hund auf 132 Euro steigen, beim zweiten auf 171 Euro pro Tier - vor dem Hintergrund, dass die Stadt Mühe hat, ihren Haushalt auszugleichen. Die Mehrheit der Politiker stimmte schließlich dafür, die Entscheidung zu vertagen.

Markus Danne hat nun die Open Petition in Gang gesetzt. „Die Hundesteuer ist eine Luxussteuer“, kritisiert der Kierdorfer. Sie diene dazu, die Population an Hunden niedrig zu halten. Dass sei schon daran zu erkennen, dass auch für den ersten Hund mehr Geld fällig werde, wenn ein zweiter dazukomme. Ohnehin seien Hundehalter im Vergleich zu anderen Tierhaltern benachteiligt: „Erftstadt hat an anderer Stelle betont, dass beispielsweise Pferde zum ländlichen Charakter des Ortes gehören und keine Besteuerung dieser Tiere geplant sei. Ich denke, Pferdehaltung zum Vergnügen ist ebenfalls ein Luxus. Auch Katzen, die obendrein als Freigänger Verschmutzungen verursachen, die gar nicht von ihren Haltern beseitigt werden können, dürfen in jeder Anzahl steuerfrei gehalten werden.“

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Danne berichtet, seine Familie habe seit Jahren einen Hund. Nun habe sie noch einen ehemaligen Straßenhund aufgenommen. Die bisherige Halterin habe das Tier nicht mehr versorgen können. Damit würden nach den Plänen der Verwaltung künftig 342 Euro an Steuern fällig statt bisher 220 Euro. „Wir zahlen für den Hund Krankenkosten, Spezialfutter, und wir sehen ihn nicht nur als Sache, sondern geben ihm auch Wärme. Dafür werden wir nach der geplanten Beschlusslage bestraft.“

Tierheime überfüllt

Die Tierheime platzten aus allen Nähten, schreibt Danne. Sie profitierten mitnichten von der höheren Hundesteuer. Eher sei es so, dass gerade angesichts von Inflation und steigenden Preisen immer mehr Menschen sich ihren Hund nicht mehr leisten könnten – und ihn abgeben müssten, wenn dann auch noch die Steuer drastisch erhöht würde. Danne: „Ich plädiere also dafür, dass sich die Entscheidungsträger tierfreundlich zeigen, daran denken, dass zu einer Gemeinde, sie sich selbst als ländlich und traditionell sehen will, auch Hunde gehören.“ www.openpetition.de/petition/online/keine-hundesteuererhoehung-in-erftstadt

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