Wenn nachts die Motoren heulenParkplatz am Liblarer Bahnhof wird zur Rennstrecke

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Auf dem Parkplatz am Liblarer Bahnhof würden nachts Autorennen gefahren, beklagen Nachbarn.

Erftstadt-Liblar  – Aufheulende Motoren, quietschende Bremsen, wummernde Bässe – für Leute, die dicht am Liblarer Bahnhof wohnen, ist in vielen Nächten kaum an Schlaf zu denken. Dort würden mit Autos und Motorrädern Rennen gefahren, berichten Anwohner. Sie haben jetzt Unterschriften gesammelt und sich an die Stadtverwaltung gewandt.

Unterschriften mit Nachbarn gesammelt

Begonnen habe das nächtliche Treiben quasi mit der Corona-Pandemie, berichtet Silke Beckmann, die mit ihren Nachbarn Unterschriften gesammelt hat. Sie seien selbst überrascht gewesen, in welchem Umkreis sich die Menschen durch die Ruhestörung belastet fühlten. An die 40 Unterschriften haben die Beschwerdeführer an Bürgermeisterin Carolin Weitzel geschickt.

Der Parkplatz sei groß und nachts gut beleuchtet, sagt die Liblarerin. An manchen Tagen träfen sich dort gegen 18 Uhr Gruppen junger Leute, um „die Reifen glühen zu lassen und Party zu machen“. Das gehe dann oft bis vier Uhr am Morgen. Auf der einen Seite des Platzes  seien Autos  unterwegs, auf der anderen Motorräder.

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Die Szene habe sich verselbstständigt, klagt ein Nachbar. Wenn ein Streifenwagen oder Mitarbeiter des Ordnungsamts sich näherten, warnten die Autofahrer einander   mit bestimmten Hupsignalen. Mit steigendem Alkoholpegel werde das Gegröle immer lauter. Tatsächlich hätten Beteiligte, auf ihr gefährliches Treiben angesprochen,   gesagt, wenn Kinder in der Nähe seien, würden sie keine Rennen fahren. Ein weiteres Ärgernis sei der Müll, den die Partygemeinde hinterlasse – morgens lägen leere Flaschen und Verpackungen in den Grünanlagen.

Autorennen werden Thema in der Politik

Elfmal ist die Polizei seit Mai wegen Ruhestörung am Liblarer Bahnhof ausgerückt. Die Beamten hätten zwar Leute angetroffen, aber „keine Feststellungen machen  können“.  Jetzt werde dort regelmäßig Streife gefahren. Auch das Erftstädter Ordnungsamt sei regelmäßig vor Ort,  künftig auch häufig nachts und am Wochenende, heißt es aus der Verwaltung. Bei Routinekontrollen hätten die Mitarbeiter aber nichts auffälliges feststellen können. Die Verwaltung habe den Bürgern auch  die Handynummer des Bereitschaftsdienstes gegeben.

Im Schreiben an die Stadtverwaltung  fordern die genervten Nachbarn nun, den gesamten Bereich des Bahnhof als verkehrsberuhigt auszuweisen. Das Thema steht am Donnerstag, 1. September, auf der Tagesordnung des Ausschusses für öffentliche Ordnung und Sicherheit.

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