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LechenichSPD-Landtagsabgeordnete Dagmar Andres und Mann Theo II. proklamiert

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Auf der Bühne der voll besetzten Aula im Schulzentrum Lechenich wurden Dagmar Andres und Ehemann Theo Dick als Prinzenpaar proklamiert.

Erftstadt-Lechenich – Ein hochklassiges Programm und prominente Gäste – die Lechenicher Narrenzunft (LNZ) eröffnete die Session.

Im 80. Jahr des Bestehens der Gesellschaft bildete die Sitzung am Samstag zum ersten Mal den Rahmen für die Proklamation des Prinzenpaares.

Die 500 Jecken im Lechenicher Schulzentrum mussten nicht lange warten, bis Sitzungspräsident Michael Schmalen die Erftstädter SPD-Landtagsabgeordnete Dagmar Andres und ihren Ehemann Theo Dick als Dagmar I. und Theo II. ankündigte. Die Kinder- und Jugendtanzgarde sowie die Funkengarde der LNZ hatten das Publikum schon in Stimmung gebracht.

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Um ihre Mitstreiterin im Landtag Dagmar Andres einmal anders zu erleben, hatten sich drei SPD-Minister angesagt: Innenminister Ralf Jäger, Bau- und Verkehrsminister Michael Groschek sowie Landesfinanzminister Norbert Walter-Borjans. „Es ist toll hier“, fand Groschek. Sein Kollege Jäher ergänzte: „Ich bin bereits zum zweiten Mal dabei, und es wird wohl auch ein drittes Mal geben. Dann wäre es Brauchtum.“

Das Prinzenpaar in Amt und Würden zu heben, oblag Bürgermeister Volker Erner (CDU).

Dafür hatte er sich über die Politikerin und Betriebswirtin für Steuerwesen sowie über den Wirtschaftsingenieur schlaugemacht und herausgefunden, das ihre Machtübernahme nur eine konsequente Fortsetzung der bisherigen karnevalistischen Ambitionen sei.

„Sie lernten sich an Weiberfastnacht 1996 kennen, sie heirateten im elften Monat des Jahres, sie feierten mit 111 Gästen ihre Hochzeit, sie bekamen zwei Kinder, von denen eines am 11.11. getauft wurde und sie übten das Tollitätensein bereits mit ihren Kindern, als diese in der Session 2013/14 als Nina I. und Rico I. regierten.“ Insofern fiel es Erner fast leicht, das Stadtzepter abzugeben.

„Wir wollen versuchen, es gut zu machen, mit Euch Spaß zu haben und zu lachen“, versprach Prinz Theo II. und schwenkte vergnügt die Insigne der Macht.

„Getreu ihrem Motto „Minsche aller Colör fire zesamme Fasteleer“ wollen die beiden eine fröhliche Session feiern. „Egal, ob rot, schwarz, gelb oder grün, Karneval ist nur zusammen schön“, betonte Prinzessin Dagmar I. im roten Prinzessinnenornat, das sich ganz schnell für eine fesche Tanzeinlage mit ihrem Prinzen kürzen ließ. Dafür reichte ein Ruck am Klettverschluss, mit dem der lange, rote Samtrock befestigt war – und schon stand die Prinzessin im kurzen Kleid auf der Bühne. Von diesem Temperament ließen sich alle anstecken, tanzten und schunkelten mit.

Zu kölschen Tönen wurden jede Menge Orden verteilt. Dabei halfen die Prinzenführer Bettina Zepp und Bernd Schwärtzel. Zu den künftigen Aktionen gehöre auch das Versteigern des Bühnenbildes zugunsten des Erftstädter Hospizes, kündigte Theo II. an.

„Diese Idee finde ich gut“, begrüßte Heinz Küpper die Versteigerung. Für ihn hat „das exzellentes Prinzenpaar die Seele Lechenichs genau getroffen.“ „Sie sind absolut authentisch in ihrem Spaß am Karneval“, fand Proklamationsgast Dieter Volk. „Die Idee mit dem Kleid von ihr war toll. So etwas habe ich noch nie bei einer Proklamation gesehen“, freute sich Sabrina Wolf: „Politiker sind für mich genauso Menschen wie wir und dürfen auch Karneval feiern und Tollitäten sein“, ergänzte sie. Gleich vom Landesprinzenpaar zu sprechen, war für Michaela und Helmut Lohn „etwas übertrieben.“ Aber man könne ja dankbar sein über jeden, der Tollität sein will.

Gefeiert wurde noch lange bis in die Nacht hinein. Für Lacher sorgten bekannte Karnevalsgrößen wie die Redner Christian Pape, Guido Cantz und Bernd Stelter, der sich an den blonden Haaren des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump abarbeitete. Beste Stimmung brachten die Domstürmer, die Musiker der Botzedresse sowie die Ratsherren Unkel. Zwischendurch erfreuten die Höppemötzjer und die Rheinveilchen das Publikum mit Akrobatik.