Dass sich Achtjährige für Politik begeistern, kommt selten vor. Finn ist da anders. Und die Liste seiner Begegnungen mit Politikern ist stattlich.
Achtjähriger ist Politik-FanWie Finn aus Wesseling zu einem Treffen mit Hendrik Wüst kam

Finn beim Treffen mit Landrat Frank Rock und Ministerpräsident Hendrik Wüst.
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Da mussten sich alle anderen erst mal hinten anstellen: zum Beispiel Ex-Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers, der Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Kippels, Landespolitiker wie Gregor Golland oder Thomas Okos. Auch Stadtverbandsvorsitzende und Bürgermeisterkandidaten mussten sich in Geduld üben.
Denn dieser Moment gehörte dem achtjährigen Finn aus Wesseling. Schließlich hatte ihm Landrat Frank Rock versprochen, dass der Grundschüler Hendrik Wüst kennenlernen dürfe. Und so kam es, dass der CDU-Wahlkampfauftakt vor einigen Wochen in Brühl mit dem Ministerpräsidenten zu einem Tag wurde, den der Achtjährige so schnell nicht vergessen wird.
Sein Engagement und seine Neugierde sind außergewöhnlich
So mancher CDU-Politiker kannte Finn schon vor dem Wahlkampfauftakt Ende August. Kaum ein Kind seines Alters dürfte auf so viele Begegnungen mit CDU-Politikern zurückblicken wie er. Unter anderem hatte der Grundschüler kurz zuvor Rock bei einem seiner Wahlkampfauftritte, einem Schützenfest in Hürth-Hermülheim, einfach so angesprochen und mit Fragen gelöchert. Und deutlich seinen Wunsch hinterlegt, gerne auch mal Landes- oder Bundespolitiker kennenzulernen. So gelangte Finn an seine Einladung zum Treffen mit Wüst.
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Rock hat der Achtjährige beeindruckt – „durch seine offene, freundliche und aktive Ansprache. Es ist bemerkenswert, wie sehr er sich bereits in seinem jungen Alter für die verschiedenen politischen Ebenen interessiert und sich bestens auskennt“, sagt der Landrat. „Sein Engagement und seine Neugierde sind außergewöhnlich. Darüber hinaus ist Finn ein aufgeweckter Junge, der mit seiner Energie und Begeisterung sicher noch viele positive Impulse setzen wird.“

Der Achtjährige ist zudem Fan des 1. FC Köln.
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Finn kann sich sein außergewöhnliches Interesse für Politik und im Besonderen für die örtliche CDU gar nicht richtig erklären, doch weiß er, und auch seine Eltern, noch recht wohl, dass die Initialzündung für diese Leidenschaft bereits im Alter von gerade einmal vier Jahren entstand, als er bei einer CDU-Ortsveranstaltung die nun stellvertretende Bürgermeisterin Wesselings, Monika Engels-Welter, kennenlernte und mit ihr ein Gespräch begann.
Sein Interesse für Politik riss seitdem nicht ab, auch wenn ihr mitunter der Rang streitig gemacht wird durch Finns andere große Leidenschaft: den 1. FC Köln. Ob bei der Wesselinger Bürgermeisterwahl, der Landtags-, der Bundestags- oder kürzlich bei der Kommunalwahl – Finn hat jede Gelegenheit genutzt, um mehr über die Politik des Ortes, der Region und Deutschlands zu erfahren und Politiker zu treffen. Es verwundert nicht, dass er folglich auch die Wahlplakate und Slogans der Parteien aus dem Effeff beherrscht. Für die Kommunalwahl hat er eigene Wahlplakate und -aufrufe entworfen – am Computer.
Einladung zum Tag der Deutschen Einheit im Rathaus Wesseling
Es habe ihm Spaß gemacht, die CDU im Wahlkampf zu unterstützen, sagt der Grundschüler. Er bedauere es beinahe, dass diese Phase erst einmal vorbei sei, so sehr auch gemerkt habe, dass es neben Schule, Sport und Freunde treffen, schwierig war, dafür so viel Zeit aufzubringen.
Golland und Okos hat Finn getroffen, zudem den Bundestagsabgeordneten Detlef Seif und Rüttgers. Alle seien sehr nett gewesen und hätten auch ihm Fragen gestellt. Es folgte eine Einladung zum Tag der Deutschen Einheit ins Wesselinger Rathaus, wo Okos sprach. Von diesem erhielt Finn dann sogar eine persönliche Einladung, den NRW- Landtag zu besuchen und an einer Fraktionssitzung teilzunehmen, welche er unbedingt wahrnehmen möchte. Am liebsten würde der Drittklässler nun auch noch Bundeskanzler Friedrich Merz treffen.
Wenn es um seine eigenen Vorstellungen von Politik geht, zeigt der Achtjährige ein verblüffendes Detailwissen. Problemlos dekliniert er die Ebenen der deutschen Verwaltung von Gemeinde, über Landkreis bis zum Bund durch, und auch die politische Geschichte der Bundesrepublik ist ihm nicht fremd: Er weiß, dass die CDU nach dem Zweiten Weltkrieg von Konrad Adenauer mitgegründet wurde und, dass der Fall der Berliner Mauer die deutsche Wiedervereinigung einleitete.
Klare Vorstellungen hat Finn auch davon, was einen guten Politiker ausmacht: Er solle Erfahrung besitzen, seine Versprechungen einhalten und vor allem kritikfähig sein – anders als Donald Trump.
In einigen Jahren möchte er der Jugendorganisation einer Partei beitreten. Auch kann er sich vorstellen, politisch aktiv zu werden im Stadtrat oder Kreistag – so lange es nicht seinen Wunsch konterkariert, Fußballer beim FC zu werden.

