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HeimatblätterHeimat- und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid veröffentlicht 40. Ausgabe

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Arbeiten auf der Horbacher Mühle – eine der zahlreichen Abbildungen aus den neuen Heimatblättern.

Für die neue Ausgabe mit 288 Seiten haben 17 Autorinnen und Autoren 15 Artikel verfasst.

Ein Ehejubiläum stand Pate für die Gestaltung: Rubinrot leuchtet der Umschlag der 40. Auflage der Heimatblätter, die der Heimat- und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid herausgibt. Denn der 40. Hochzeitstag wird auch Rubinhochzeit genannt. Insgesamt 17 Autoren haben auf 288 Seiten 15 Texte verfasst.

Zum Jubiläum befasst sich der erste Text mit 40 Jahren Arbeit für den Heimat- und Geschichtsverein. Antje Fischer und Christine Rettberg haben ihn zu Papier gebracht. „Lesen Sie es durch, es ist sehr informativ“, forderte der HGV-Vorsitzende Hans-Jürgen Parpart bei der Vorstellung die Anwesenden auf. „Ich will nicht zu viel verraten und die Spannung auf die Lektüre vergrößern.“ Hartmut Benz beschäftigt sich mit den Einwohnern und deren Vermögensverhältnissen im Kapellenbezirk Seelscheid 1644. „Es ist eine Art Forbes-Liste des Mittelalters“, formulierte es Parpart.

Erst 1955 gab es das erste Auto für die Feuerwehr
Hans-Jürgen Parpart, HGV-Vorsitzender

Im Jahr des 100-jährigen Bestehens der Feuerwehr in Neunkirchen darf ein Artikel über Gründung sowie die Fusionen der Wehren von Eischeid, Neunkirchen und Wolperath nicht fehlen. Thomas Demmer und Meikel Kenfenheuser haben auch über die Frauen-Feuerwehr im Zweiten Weltkrieg geschrieben. „Erst 1955 gab es das erste Auto für die Feuerwehr“, berichtete Parpart. Vorher hätten Muskelkraft und Pferde genügen müssen.

Alles zum Thema Neunkirchen-Seelscheid

Sonja Feld hat sich im nächsten Artikel mit der „Geschichte vor der Geschichte der Helga- und Bodo-Kolmitz-Stiftung“ beschäftigt. Die Stiftung unterstützt seit ihrer Gründung 2011 zahlreiche soziale und sportliche Projekte in der Gemeinde.

Bodo und Helga Kolmitz.

Bodo und Helga Kolmitz.

Gabriele Erdmann schreibt über „Pütz Jupp – das letzte Wolperather Original“. Es gibt vermutlich nur wenige Menschen, die den umtriebigen Gastwirt nicht kannten.  

Ein Mann am Zapfhahn in einer Gaststätte

Das Wolperather Original Pütz Jupp.

Anke Glasmacher, die schon mehrere Interviews zu den vergangenen Ausgaben beigetragen hat, überzeugte Parpart zu einem umfangreichen Interview. „Sie sagte mir nach einem längeren Telefonat: ‚Ihre Geschichte ist so interessant. Da sollten wir mal was draus machen‘“, erzählte der Vorsitzende. So entstand der Beitrag „30 Jahre ehrenamtliches Engagement für Neunkirchen-Seelscheid – Hans-Jürgen Parpart schaut dankbar zurück und natürlich nach vorne“. 

Elisabeth Pützstück schreibt über ihre Erinnerungen an eine denkwürdige Romreise. Im Gespräch mit Christine Rettberg erinnert sie sich an die Fahrt im Jahr 1989, als es noch keine Kreditkarten gab und man bei der Wahl der Kleidung aufpassen musste. Parpart zitierte aus dem Artikel das Unterfangen, zu jener Zeit in Italien mit einem Hosenrock auf eine öffentliche Toilette zu gehen. Mit der Horbacher Mühle beschäftigt sich Johannes Dobelke von den Anfängen der Mühle im 19. Jahrhundert und dem Wandel bis in die heutige Zeit.

Ein Gruppenfoto mi Männern und Frauen.

Die Autoren der 40. Heimatblätter bei der Jubiläums-Feierstunde des Heimat- und Geschichtsvereins im Selbstlernzentrum.

Internationales Flair verleiht dem Jahrbuch der Bericht von Felix Timm, Austauschschüler im Jahr 1994. Seine damalige amerikanische Gastfamilie war im Juli 2024 aus Iowa nach Eischeid gekommen, um den Geburtsort ihrer Vorfahren zu besuchen. In dem Artikel „Geschichte einer Eischeider Familie, die in die USA auswanderte“ berichtet der Autor sowohl über den Besuch als auch über die Auswanderer.

In der Geschichte „Auf ein frohes Wiedersehen“ erzählt Antje Fischer von der Zeit nach dem Krieg und einer mittlerweile 80-jährigen Freundschaft der Familien Fischer und Hoffmann. „Ich denke, Heimat ist auch ein Gefühl von Zugehörigkeit und Verbundenheit und nicht einfach Örtlichkeit“, zitiert Parpart die Autorin aus dem Artikel.  

En historisches Familienfoto in schwarz-weiß.

Die Familien Fischer und Hoffmann verbindet eine mittlerweile 80 Jahre währende

Monika Gruchmann erinnert an Kinderverschickung und die Reise ins Ungewisse. Dabei geht es um Kinderkuren in den 1950er bis 60er Jahren. Als bedrückend und lesenswert bezeichnet Parpart, wie man mit Kindern und Gefühlen noch bis in die 1980er Jahre umgegangen sei. Lena Löschner von der Gesamtschule Neunkirchen betrachtet in ihrem Bericht die Wahnbachtalsperre als ein Grenzgebiet.

Ein Schwarz-Weiß-Gruppenfoto von formell gekleideten jungen Erwachsenen.

Eine Erinnerung von Wilfried Hoss ist die Schulentlassung am 23. März 1957 am Seiteneingang der Alten Schule.

Wilfried Hoss hat Eindrücke aus seiner Kindheit zusammengetragen. „Ich war auf seinem Geburtstag, und er erzählte mir, er habe ein paar alte Bilder“, berichtete Parpart. Schnell war die Idee geboren, einen Bildbeitrag ins Jahrbuch zu bringen. Es sei erstaunlich, wie Neunkirchen noch vor nicht allzu langer Zeit ausgesehen habe. „Hinter dem Kreisel an der Kreissparkasse hörte Neunkirchen auf. Danach kam nur noch der Friedhof“, erinnerte sich Parpart.

Wie immer endet das Jahrbuch mit dem Rückblick auf die Ereignisse der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid. Es geht um Niederschriften aus dem Gemeindearchiv vor 100  und 50 Jahre.  

Das Jahrbuch ist in den Bankfilialen in Neunkirchen-Seelscheid sowie in der Buchhandlung Löffelholz zum Preis von zehn Euro erhältlich.