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Pfadfinder in Neunkirchen-SeelscheidRoter Milan hofft auf einen Neubau

Lesezeit 2 Minuten
Kinder und Jugendliche, teilweise in Pfadfinderkluft, auf einer Wiese; im Hintergrund Herbstwald

Der Pfadfinderstamm Roter Milan braucht dringend ein neues Domizil für ihre Jugendarbeit.

Das bisherige Quartier des Pfadfinderstamms Roter Milan ist marode. Nun hoffen die Verantwortlichen  auf einen Neubau.

Die ehemalige Förderschule in Birkenfeld hat ihre beste Zeit schon lange hinter sich. Der billige Zweckbau aus den 1960er Jahren ist marode und hat ein Problem mit Schimmel. Seit über dreißig Jahren wurde er vom interkonfessionellen Stamm Milan des Deutschen Pfadfinderbundes Mosaik genutzt. Nun wollen die Pfadfinder das nicht mehr taugliche kommunale Gebäude durch einen Neubau ersetzen, um weiter ihre Jugendarbeit leisten zu können.

100 Kinder und Jugendliche besuchen Gruppe in Neunkirchen

Die Gruppe ist seit fast fünfzig Jahren in Neunkirchen angesiedelt, aktuell sind gut 100 Kinder und Jugendliche ab dem Grundschulalter in den verschiedenen Abteilungen aktiv. Dazu gehören unterschiedliche Freizeitangebote, auch ausgedehnte jährliche Ferienfahrten.

„Durch sehr niedrige Beiträge und einen Förderverein stehen diese Angebote auch Familien zur Verfügung, die bei manch anderem Freizeitangebot passen müssten“, erklärt der Geschäftsführer des Fördervereins, Dirk Oberhäuser. Es gibt lange Wartelisten, auch weil es an Gruppenleitern mangelt, die die Pfadfinder aus den eigenen Reihen rekrutieren.

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Die Räume in Birkenfeld haben wir täglich genutzt, sie sind unersetzlich für unsere Arbeit
Robin Rost, Stammesführer

„Die Räume in Birkenfeld haben wir täglich genutzt, sie sind unersetzlich für unsere Arbeit“, erklärte Stammesführer Robin Rost. Entsprechend ambitioniert ist das Projekt, das sich die Pfadfinder jetzt vorgenommen haben. Sie wollen das Grundstück von der Gemeinde pachten und dort mit eigenen Mitteln ein neues Pfadfinderheim bauen.

„Wir dachten an einen Holzfertigbau mit einem großen und einem kleinen Gruppenraum, dazu eine Küche und Sanitär-Räume. Uns ist klar, dass die Kommune so ein Projekt angesichts der knappen Finanzen nicht stemmen kann“, erklärt Oberhäuser.

Die Pfadfinder haben vorgesorgt: „Wir haben Rücklagen gebildet und wollen uns um Fördermittel bemühen. Einen Teil der Bauarbeiten wollen wir in Eigenleistung realisieren, zudem sind unter unseren Ehemaligen Unternehmer, Handwerker und Architekten, die uns unterstützen könnten.“

Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, waren etwa 50 Pfadfieder in voller Kluft zur letzten Ratssitzung erschienen. Das hat Eindruck hinterlassen: „Alle Fraktionen sicherten uns ihre Unterstützung zu“, freute sich Dirk Oberhäuser, „es gab viel Wertschätzung für unsere Arbeit.“

Ausschuss in Neunkirchen-Seelscheid berät in der nächsten Sitzung

Bei der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses am nächsten Mittwoch sollen weitere Details geklärt werden: „Wir wissen, dass Kommunen bei ihren Grundstücken auch die Kindergarten-Bedarfsplanung und weitere Faktoren im Blick haben müssen.“

Im Idealfall könnte es aber noch im November grünes Licht für das Vorhaben geben, so dass Anfang 2024 der Abriss des Bestandsgebäudes erfolgen könnte.

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