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Waldbrandgefahr weiter hochFeuerwehr Hennef übt für Löscharbeiten im Wald

3 min
Feuerwehrleute löschen im Wald.

Feuerwehrleute löschen im Wald.

Die Feuerwehr Hennef probte im Wald für den Ernstfall eines Waldbrandes. Vor allem die Löschwasser-Versorgung muss gesichert sein.

Der Waldbrandgefahren-Index weist in Teilen des Rhein-Sieg-Kreises derzeit die zweithöchste von fünf Stufen auf – jederzeit kann ein Feuer ausbrechen. Für die Feuerwehr bedeutet das Schwerstarbeit, körperlich wie logistisch. Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, organisierte die Freiwillige Feuerwehr Hennef am Dienstagabend eine Waldbrandübung.

Bei Übungsbeginn am Abend liegen die Temperaturen noch immer über 30 Grad, selbst im Schatten der Wälder bei Meisenbach, wo sich die Fahrzeuge der Feuerwehr nacheinander versammeln. Die Organisatoren haben ein Szenario entworfen, bei dem ein Hang auf 1000 Quadratmetern brennen soll. Ziel ist deswegen nicht nur die Wasserversorgung im Wald, sondern auch, das Feuer an der Ausbreitung zu verhindern.

Kleine Schilder mit einer Flamme darauf markieren die Stellen, wo der Waldboden in Flammen steht.

Hier brennt's: Kleine Schilder markieren die Stellen, wo der Waldboden in Flammen steht.

Auf dem Waldweg oberhalb des Hangs haben sich die Löschgruppen aus Stadt Blankenberg und Mitte postiert, unten stehen die Kameradinnen und Kameraden aus Uckerath. Der Waldweg bildet eine natürliche Schneise, die das Übergreifen der Flammen verhindern soll. Die Feuerwehrleute haben zwei Faltbecken aufgebaut, die jeweils 10.000 beziehungsweise 5.000 Liter fassen. Von dort pumpen die Feuerwehrwagen das Löschwasser zu den Verteilerköpfen, von denen die Schläuche abgehen. Kleine Schilder mit einer Flamme darauf markieren die Stellen, an denen es vornehmlich brennt.

Tankwagen, Faltbehälter und Landwirte mit Fässern versorgen im Notfall mit Wasser

„Im Wald ist die Wasserversorgung schwierig, es gibt ja keine Hydranten. Wir bauen diese Faltbehälter nicht allzu häufig auf, deswegen ist es wichtig, dass wir das üben“, sagt Marcus Wetzel von der Löscheinheit Uckerath, der die Übung zusammen mit seinen Kollegen Andreas Becker, Julius Schmidt, Thomas Wiel geplant hat.

Die Feuerwehr baute mobile Becken auf, aus denen das Wasser zu den Schläuchen gepumpt wird.

Die Feuerwehr baute mobile Becken auf, aus denen das Wasser zu den Schläuchen gepumpt wird.

In Uckerath sind auch zwei Tankwagen stationiert, die weit mehr Wasser mitführen als jedes Löschfahrzeug. Im Pendelverkehr bringen sie es zu den mobilen Becken. Im Ernstfall würden auch Landwirte mit schweren Fässern anrollen, um den Wassertransport zu unterstützen. Doch in der Übung streikt die Pumpe, die am Klärwerk Büllesbach das 20.000 Liter-Fass füllen soll.

„Normalerweise würden wir da jetzt eine befreundete Einheit hinschicken, die übernimmt. In dem Fall müssen die 5000 Liter, die schon drin sind, reichen“, sagt Wetzel. „Dafür machen wir die Übung, sie soll Fehler und Schwachpunkte aufzeigen – wenn immer alles glattlaufen würde, hätten wir ein Problem.“ Wenig später rollt ein Traktor mit einem gewaltigen Tank auf dem Anhänger in den Wald.

„Wo das nicht geht, müssen die Schläuche eben von Hand gelegt werden. Es ist ein schwieriges Terrain, die Arbeit ist sehr anstrengend, gerade bei den Außentemperaturen. Zugleich müssen die Kameradinnen und Kameraden viel trinken, damit wir hier keine Schwächeanfälle haben“, sagt Wetzel.

Er warnt: „Die Waldbrandgefahr ist weiter hoch. Wenn es lange Zeit nicht geregnet hat, ist das Unterholz sehr trocken – da reicht eine weggeworfene Zigarette, um einen Waldbrand auszulösen.“ Zumindest der Hang, an dem die Übung stattfand, ist fürs Erste gut gewässert.