Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Kommentar zur RatsbildungDie Haltung der CDU in Hennef wird entscheidend sein

2 min
Bei der Bürgermeisterwahl in Hennef setzte sich der Amtsinhaber Mario Dahm (SPD) im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit durch. Dahm lief als Erstes auf Dorothee Aktstinat zu, die älteste im Team.

Bei der Bürgermeisterwahl in Hennef setzte sich der Amtsinhaber Mario Dahm (SPD) im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit durch. 

Weder CDU noch SPD können mit ihren bisherigen Bündnispartnern die Ratsmehrheit stellen. Jetzt kommt es auf den Umgang mit der AfD an, so  Ralf Rohrmoser-von Glasow.

Damit hatte niemand gerechnet, nicht mal der Amtsinhaber selbst. Mario Dahm erreichte im ersten Wahldurchgang die absolute Mehrheit und bleibt fünf weitere Jahre Bürgermeister von Hennef. Doch nicht nur das: Entgegen allen Bundes- und Landestrends legte die SPD kräftig zu und erkämpfte sich acht Direktmandate. Keiner der aktiven Akteure kann sich erinnern, dass es das jemals gegeben hat.

Fünf Jahre lang haben die Sozialdemokraten lokal orientierte Politik in kleinen Schritten gemacht und haben sich bemüht, sachlich zu bleiben. Das haben die Wählerinnen und Wähler offensichtlich genau so gesehen. Sie haben Dahm erneut ins Amt gehoben und die SPD gestärkt. Die CDU dagegen hat rund fünf Prozent eingebüßt. Sie bleibt zwar stärkste Kraft, muss aber Federn lassen. Statt 19 holt sie nur noch zwölf Direktmandate.

Der Einbruch der Bündnisgrünen verhindert die Mehrheit einer rot-grünen Koalition

Die Partei wird sich mit ihrem Politikstil auseinandersetzen müssen. In der vergangenen Wahlperiode hatte sie allzu oft dem Bürgermeister Knüppel zwischen die Beine geworfen und Projekte verzögert, sei es am Schulcampus, sei es bei der Fahrradstation. Außerdem schlug sie im Wahlkampf die konfrontativeren Töne an, mit einer Kandidatin, die wenig Inhalte zu bieten hatte. Wie sollte sie auch, war sie doch erst dreieinhalb Monate vor dem Urnengang ins Rennen geschickt worden.

Die kommenden fünf Jahre werden wohl noch schwieriger. Eine klare Mehrheit ist nicht erkennbar. Es sei denn, es kommt zu einer großen Koalition. Der Einbruch der Bündnisgrünen nämlich verhindert eine Mehrheit einer rot-grünen Koalition. Die Haltung der CDU wird, wenn sie erst ihre Wunden geleckt hat, entscheidend sein. Denn auch sie kann keine eigene Mehrheit schmieden. Ihre früheren Bündnispartner FDP und Unabhängige versanken in der Bedeutungslosigkeit. Mit der AfD aber werden alle einen Umgang finden müssen.