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Trotz StimmenzuwachsIn Hennef geht die SPD auf die schwierige Suche nach Partnern im Rat

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Bei der Bürgermeisterwahl in Hennef setzte sich der Amtsinhaber Mario Dahm (SPD) im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit durch. Die Sozialdemokraten nahmen ‚ihren Bürgermeister‘ in die Mitte.

Bei der Bürgermeisterwahl in Hennef setzte sich der Amtsinhaber Mario Dahm (SPD) im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit durch. Die Sozialdemokraten nahmen 'ihren Bürgermeister' in die Mitte.

Die SPD legte zwar zu, aber Rot-Grün hat im Stadtrat keine Mehrheit. Die CDU stellt die stärkste Kraft, muss aber ebenfalls Gespräche führen.

Als Amtsinhaber Mario Dahm (SPD) am Sonntagabend kurz vor 21 Uhr ins Foyer der Mehrzweckhalle Meiersheide kam, stand seine Wiederwahl bereits fest. Dennoch dauerte es bis 22.58 Uhr, bis das vorläufige amtliche Endergebnis verkündet werden konnte. Die Zahlen aus einem Briefwahlbezirk waren kreisweit das letzte Ergebnis, das eingestellt wurde.

„Ohne Stichwahl, damit habe ich nicht gerechnet“, zeigte Dahm sich auch nach der Wahl überrascht. „Die Menschen wollen eine andere Politik, das ist eine tolle Bestätigung.“ In seinem Sog legte auch die SPD zu. Am Ende lagen die Christdemokraten mit 34,9 zu 33,1 Prozent vorn. Das bedeutet 14 gegen 13 Sitze. „Acht Direktmandate, das hat es lange nicht gegeben“, freute sich SPD-Fraktionsvorsitzende Hanna Nora Meyer, die ihren Wahlkreis mit drei Stimmen Vorsprung holte.

CDU-Bürgermeisterkandidatin Nadja Johnen tröstete ihre Parteifreunde

Bei der CDU gab es dagegen betretene bis konsternierte Gesichter. Ein Minus von 4,9 Prozent und den Verlust von sieben Direktmandaten hatte wohl niemand erwartet. „Leider konnten wir das Bürgermeister-Amt nicht erringen“, heißt es in der Stellungnahme der Partei zum Wahlausgang. Sie dankt Nadja Johnen sehr für ihren Einsatz. „Sie hat in kürzester Zeit einen leidenschaftlichen Wahlkampf geführt und ein respektables Ergebnis geschafft.“

Am Montagmorgen erreichte sie den Bürgermeister telefonisch und gratulierte ihm. Sie wünschte ihm viel Erfolg und ein gutes Händchen zum Wohle der Stadt. In der Stellungnahme heißt es weiter: „Wir konnten unsere Position als stärkste Fraktion behaupten, wenngleich wir schmerzliche Verluste hinnehmen mussten.“ Johnen selbst war es, die am Wahlabend die Kandidatinnen und Kandidaten tröstete, die ihre Mandate nicht verteidigen konnten.

Kommunalwahl in Hennef: FDP und Unabhängige erreichen keinen Fraktionsstatus

Noch härter traf es die Bündnisgrünen, die 9,5 Prozent verloren und bei 8,7 Prozent landeten. Sie hatten auf einen eigenen Kandidaten verzichtet und eine Empfehlung für Dahm ausgesprochen. „Wir hatten zweistellig angepeilt, also sind wir schon ein bisschen enttäuscht“, sagte Fraktionsvorsitzende Jennifer Sass. Dennoch sah sie Positives an diesem Abend: „Wir freuen uns sehr, dass Mario Dahm Bürgermeister bleibt.“

Während Die Linke nahezu konstant blieb und Volt erstmals vertreten sein wird, erreichten FDP und Unabhängige nicht einmal Fraktionsstatus. Dafür zieht die AfD aus dem Stand gleich mit fünf Sitzen in den Stadtrat ein. „Es wird nicht einfach werden“, sagte der neue und alte Bürgermeister zu möglichen Konstellationen. „Eine klare Mehrheit liegt nicht auf dem Tisch.“

Rot-Grün sei zwar nicht weit weg davon, aber es reiche eben nicht. „Die SPD wird mit allen demokratischen Fraktionen reden“, versprach er. Auch die CDU als stärkste Kraft wird mit demselben Kreis Gespräche aufnehmen, „um eine zukunftsfähige Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt auszuloten“.