Historisches FlugzeugKönigswinterer hat eine Beechcraft im Garten

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Christoph Saupe restauriert in seinem Garten ein altes Flugzeug.

Königswinter  – Der Hinweis klang etwas ungewöhnlich – da hat jemand ein Flugzeug im Garten. Gibt man aber „Flugzeug im Garten“ bei Google ein, erhält man eine erkleckliche Anzahl von Bildern und 39.600.000 Ergebnisse binnen Sekunden. Dabei ist jedoch die „Beechcraft D18S“ von Christoph Saupe noch nicht dabei, die er im Jahr 2018 erwarb und aus der Gegend von Speyer nach Oberpreis transportieren ließ. Zwei Jahre zuvor war der studierte Geograf der Liebe wegen nach Königswinter gekommen und konnte die Eltern seiner Freundin davon überzeugen, das graue „Ungetüm“ im Garten aufzustellen.

Schon früh hatte Christoph Saupe, gebürtig im thüringischen Altenburg, seine Leidenschaft für die Luftfahrt entdeckt und war früher als Segelflieger aktiv. Ein Besuch bei seinen Eltern führte ihn mit seinem Vater in die „Flugwelt Altenburg“, wo im Cockpit einer Transall sein Traum konkretere Formen annahm.

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Eingehende Internetrecherche ließ ihn die Beechcraft finden, die er für „kleines Geld“ – eine Summe im niedrigen vierstelligen Bereich – erwerben konnte. Das Flugzeug ist Baujahr 1946 und war als PH-UBY für die niederländische Rijksluchtvaartschool registriert worden.

Als Flugschulflieger verfügte es über zwei Sitze, Sitzmöglichkeiten für weitere Passagiere waren nicht vorgesehen. Beeindruckend einfach ist heute noch die eingebaute Flugzeugtoilette, die aber wohl ihren Dienst erfüllte.

Flugzeugrumpf fuhr sogar im Karnevalszug mit

Nach einer Kollision mit einer Hangartür wurde das Flugzeug 1962 außer Dienst gestellt und seitdem hatte der Flugzeugrumpf verschiedene Besitzer. „Es gibt sogar Bilder, wo das Flugzeug in Holland als Karnevalswagen im Zug mitgeführt wurde“, sagte Christoph Saupe, der die Vergangenheit des zehn Meter langen Fliegers sorgfältig dokumentiert.

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Seit drei Jahren arbeitet Christoph Saupe an der Beechcraft, Baujahr 1946.

Sein Plan ist es, das Flugzeug möglichst originalgetreu zu restaurieren und als hippe Partylocation zu nutzen. „Eine Whiskylounge habe ich da vor Augen“, erläuterte er seine Idee, die noch viel Arbeitseinsatz erfordern wird, „einen Satz echte Beechcraft-Glasbecher habe ich dafür schon erstanden.“

Das Internet ist sein Tummelplatz auf der Suche nach Ersatz- und benötigten Bauteilen, die zum Teil aus den USA geordert werden müssen. Der Boden ist bereits verstärkt, Löcher im Rumpf sind abgedichtet, etwa 2000 Nieten hat er dafür von Hand eingeschlagen und auch die Fenster sind bereits erneuert.

Sein Ziel ist es, in etwa drei bis fünf Jahren das Flugzeug komplett mit Tragflächen, Propellern und Motoren, Leitwerk und Anstrich fertig restauriert zu haben und später vielleicht einmal gegen ein offroad-fähiges Wohnmobil einzutauschen.

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