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Ferienaktion „KI-Detektive“Projekt in Sankt Augustin informiert über Fake News

Lesezeit 2 Minuten
Kinder und Jugendliche beugen sich über Tablet-Computer auf ihrem Schoß. Ein Dozent steht in der Mitte.

Die „KI-Detektive“ gingen im Ferienprogramm der Sankt Augustiner Jugendförderung auf die Spur von Fake News und Rassismus im Netz.

In den Osterferien befassen sich Kinder und Jugendliche aus Sankt Augustin mit Fake News, KI und Rassismus im Internet.

Sie nennen sich die „Wahrheitswölfe“, doch ist alles andere als die Wahrheit ihr Ziel: Im Netz versuchen sie die jungen Nutzer für ihre Ziele zu vereinnahmen. Sie streuen Fake News und arbeiten dafür auch mit Künstlicher Intelligenz. 

Sankt Augustiner Jugendliche sind als KI-Detektive unterwegs

Die Wahrheitswölfe sind eine Erfindung, falsche Wahrheiten und Rassismus im Netz leider nicht. Damit Kinder und Jugendliche solchen Gruppen und ihren Aussagen im Internet informiert begegnen, sie erkennen und vielleicht auch zurückdrängen können, hat die Jugendförderung der Stadt Sankt Augustin gemeinsam mit dem Jugendforum „8sam!“ ein Ferienprojekt gestartet.

Fünf Kinder und Jugendliche machten sich in der zweiten Schulferienwoche als „KI-Detektive“ daran, Fake News und Rassismus zu entlarven. „Wir waren Hackern auf der Spur“, erzählten am Mittwoch die Kinder vom ersten Tag der Ferienaktion im Jugendzentrum Bonner Straße. Gemeinsam organisierten sie eine Wahl zum Schulrat – und waren schnell gefordert, Versprechungen der Kandidaten und Kandidatinnen zu hinterfragen: Die besten Schülerinnen und Schüler sollen iPads bekommen, stellt da zum Beispiel Tony in Aussicht. 

Kölner Dozent leitet Aktion in Sankt Augustin

Auch mit Cybermobbing und Verschwörungstheorien konfrontiert das Projekt, das wie ein Computerspiel aufgebaut ist, die jungen Teilnehmenden. Da wird die Nachrichtensprecherin angefeindet und als „Alien“ verleumdet. „Blockieren und Melden“ seien die richtigen Strategien im Umgang damit, betont Kok Hung Cheong von der Medienzentrale NRW in Köln, der die Aktion leitet. Denn jede Form der inhaltlichen Debatte suggeriere dem Algorithmus Interesse – mit dem Ergebnis, dass noch mehr derartige Nachrichten im eigenen Postfach oder Kanal landen.

Dabei beschränkt sich die Projektarbeit allerdings nicht auf das digitale Spiel. Die Kids lernen, wie im Unterschied zur Auseinandersetzung im Netz die Gegenrede im privaten Umfeld oder bei einer Straßendemonstration funktioniert. Und sie setzen sich immer wieder in Gesprächsrunden mit dem Gelernten und Erlebten auseinander. 

Beim einmaligen Workshop solle es nicht bleiben, erklärt Christina Jung von der städtischen Jugendförderung. Drei Mitglieder des Jugendforums „8sam!“ nehmen am Workshop teil, um das Gelernte an Altersgenossen weiterzugeben. Außerdem soll die Auswertung des Workshops in eine Umfrage münden, die an die Schulen versendet wird. 

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