Lienesch über seinen Sieg gegen Liminski„Es war spannender, als ich gedacht habe“

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Sascha Lienesch am Mittwochabend während seiner Bewerbungsrede in Siegburg

Den Tag nach seiner Wahl hatte sich der Sankt Augustiner CDU-Politiker Sascha Lienesch frei gehalten, entweder um die Niederlage oder, wie jetzt passiert, den Sieg zu verarbeiten. 

Was ist das für ein Gefühl, sich gegen Nathanael Liminski durchgesetzt zu haben?

Sascha Lienesch: Das hebt für mich noch einmal die Bedeutung dieses Wahlsiegs. Gegen einen solchen Politprofi zu gewinnen macht mich stolz. Und dass er so ein Routinier ist, das hat er gestern gezeigt. Er war brillant und hat sehr gut geredet. Matthias Schmitz aus Lohmar war ein gleichwertiger Kandidat, aber Liminski ist ein echtes politisches Schwergewicht.

Haben Sie mit einem Mandat aus der Versammlung gerechnet?

Also, ich war zuversichtlich, aber nicht siegessicher, sondern hatte und habe großen Respekt vor der Entscheidung der Mitglieder. Aber ich habe nicht mit so vielen Stimmen für Liminski gerechnet. Im Vorfeld haben mich viele Parteimitglieder angesprochen und mir gespiegelt, dass sie unzufrieden sind mit einer Kandidatur, die von außen kommt.

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Viele wollten einen Kandidaten aus ihren Reihen haben. Aber das ist auch selektive Wahrnehmung. Die Bekundungen für Liminski sind nicht an mich herangetragen worden. Es war spannender, als ich gedacht habe.

Wie war die Zeit am Mittwoch bis zur Versammlung?

Ich war den ganzen Tag aufgeregt, hatte Bauchschmerzen und konnte erst am Mittag etwas essen. Gegen 15 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr, deren Pressesprecher ich bin, zu einem Zimmerbrand gerufen. Meine Teilnahme an dem Einsatz der Feuerwehr hat mir gegen die Nervosität vor dem wichtigen Abend sehr geholfen. Ich habe das Ereignis auch noch in meine Bewerbungsrede eingebaut. Während ich mich auf der Bühne den Mitgliedern vorgestellt habe, wurde zeitgleich im Lokalfernsehen ein Interview mit mir zu dem Brand ausgestrahlt.

Was, glauben Sie, hat den Ausschlag für Ihren Sieg gegeben?

Die Mehrheit der Parteimitglieder hat mich gewählt, weil sie mir abgenommen hat, dass ich die Themen vor Ort gut kenne und von der Basis kommend Kompetenzen und Erfahrungen mitbringe. Sie haben mir gesagt, dass ich authentisch gewirkt und mich nicht verstellt habe. Als Stadtrat kann ich die kommunale Familie im Landtag vertreten, ich komme aus der Feuerwehr, und in meinem Job mache ich Online-Marketing, kann also Digitalisierungsthemen. Ich bin einer von hier, ich glaube, das hat den Unterschied gemacht.

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