„Eine Familienangelegenheit“Stadt Troisdorf sucht neuen Werbeslogan

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Troisdorf_Rathaus

Rathaus in Troisdorf (Archivbild)

Troisdorf – Mit dem Slogan „eine Familienangelegenheit“ wirbt seit 20 Jahren die Stadt Troisdorf für sich. Die Cartwrights aus der Fernsehserie Bonanza wurde in der Vergangenheit ebenso dafür eingespannt wie Al Bundy und seine Familie. Nun sei es an der Zeit für eine neue Imagekampagne, argumentierte die CDU im Hauptausschuss und beantragte, den Prozess mit 60.000 Euro anzustoßen.

„Unsere Stadt hat sich weiterentwickelt“, sagte die Fraktionsvorsitzende Katharina Gebauer in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, der erneut in Vertretung des Stadtrats tagte. Ein mit den Bürgerinnen und Bürgern erarbeitetes neues Leitbild fördere die angestrebte Gemeinschaft. Er habe den Prozess vor 20 Jahren miterlebt, hielt SPD-Fraktionschef Harald Schliekert entgegen. Viele neue Ideen habe es damals gegeben, „konkret umgesetzt ist nur ganz wenig“. Das Logo der Stadt und die Verbindungsmelodie in der städtischen Telefonanlage nannte er. „Überflüssig wie ein Kropf“ sei ein neuer Leitbildprozess, stattdessen wolle die SPD für 40.000 Euro den 78 Tagespflegepersonen in Troisdorf einen Corona-Bonus bezahlen.

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Die Menschen der Stadt sollten ihre Sicht einbringen können, warb Ivo Hurnik (CDU) für den Antrag, in einem moderierten Prozess sollten sie darüber nachdenken: „Wo lebe ich, und was tue ich für diese Stadt?“ Ein solches Ansinnen sei „nicht verkehrt“, erklärte für die Linke Sven Schlesiger, er halte jedoch den Zeitpunkt für schlecht gewählt. In der Pandemiesituation sei es unglücklich, die Menschen nach ihren Eindrücken und Ideen zu fragen. Zudem sei gerade jetzt, wo die Familien besonders gefordert seien, das Leitbild von der Stadt als Familienangelegenheit mehr als passend.

Einstimmig votierten die Kommunalpolitiker für eine Vertagung des Antrags und eine spätere Befassung mit dem Thema – auch die SPD, die sich, so Harald Schliekert, „der Diskussion nicht verschließen“ wollte.

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