Suche nach StandortBahnbrücke für S13-Ausbau in Troisdorf lässt auf sich warten

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Eine Bahn fährt über ein Netz aus Gleisen

Nördlich von Troisdorf soll ein „Überwerfungsbauwerk“, das auch ein Tunnel sein könnte, die Linien kreuzungsfrei entflechten.

Die Suche nach einem geeigneten Ort für das Überwerfungsbauwerk der S13 hält an. Eine Lösung scheint noch nicht in Sicht zu sein.

Das sogenannte Überwerfungsbauwerk ist unverzichtbar, um die S13 von Bonn-Oberkassel direkt an den Flughafen anzuschließen. Daran ließen die Vortragenden im Ausschuss für Mobilität und Bauwesen keinen Zweifel.

Wo aber eine mögliche Brücke entstehen könnte, ob es überhaupt eine Brücke wird oder ob man vielleicht in die Ebene „minus 1“ geht – also die Kreuzung tieferlegt –, dazu gab es in der Sitzung noch keine Auskünfte. „Man kann es im Moment nicht sagen“, erklärte Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer von GO Rheinland, dem Nachfolger der Nahverkehr Rheinland GmbH. „Möglichst schonend“ werde das Projekt aber auf jeden Fall umgesetzt.

Umsteigen in Troisdorf bleibt

„In keinster Weise“ sei eine Brücke vergessen worden, wehrte sich Reinkober gegen entsprechende Vorwürfe aus dem Herbst 2022. Zwischen der Planfeststellung für den S13-Ausbau und dem Bau sei aber die Verkehrsentwicklung nicht stehengeblieben. Vor allem die „Erfolgsgeschichte“ der S19 auf der Siegstrecke und die Notwendigkeit, auch diese Linie in den Knoten Troisdorf einzubinden, machten neue Verhandlungen mit dem Bund notwendig. 2018 wurde, so Reinkober, das Projekt in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen, 2020 der Planungsauftrag an die DB Netz erteilt.

Bis Mitte des Jahres werde die „eisenbahnbetriebswissenschaftliche Untersuchung“ laufen, sagte – wegen Erkrankung online zugeschaltet – Manfred Gutfrucht, Leiter der Abteilung „Großprojekte Knoten Köln“ der DB Netz. Erst diese Analyse der Verkehrsströme zeige, wo das Bauwerk überhaupt sinnvoll sei. „Wir haben keine fertige Planung für so etwas in der Schublade“, sagte er.

Schließlich gelte es ja nicht nur, mehrere Linien des Personenverkehrs zu bedenken, sondern auch Güterzüge auf der wichtigen rechtsrheinischen Strecke. Nach dem Abschluss der Analyse werde es daher noch geraume Zeit dauern, bis konkretere Aussagen zu Ort und Ausführung des Vorhabens möglich seien. „Wir gehen früh in die Öffentlichkeit“, versicherte Gutfrucht.

Fortsetzung der Linie S13 bis nach Köln liegt in weiter Ferne

Bis zur Fertigstellung müssten Fahrgäste auf dem Weg von Bonn zum Flughafen in Troisdorf umsteigen, erklärten die Fachleute im Ausschuss. Und eine Fortsetzung der Linie S13 von dort bis nach Köln liegt wohl noch in weiter Ferne. Dafür, so Reinkober, sei ein weiterer Ausbau der Infrastruktur nötig. Man könne sich viel vorstellen, aber: „Wir kriegen nicht mehr Züge in den Kölner Hauptbahnhof rein.“ Prognosen zur weiteren Entwicklung seien „superschwer“ zu stellen.

So treffe das Deutschlandticket für 49 Euro auf ein schon jetzt sehr angespanntes Bahnnetz, „wir leiden nicht an zu wenig Fahrgästen“. Planung und Bau von Infrastruktur dauerten in Deutschland immer sehr lange, sagte Manfred Gutfrucht. Deshalb hinke die Bahn „sehr oft hinterher“.

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