Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis fordern für eine nötige Brücke der neuen S13 bei Troisdorf schnellere Planungsschritte.
Gespräch gefordert„Umstiegszwang“ bei neuer S13 für Rhein-Sieg-Kreis und Bonn keine Option

Nördlich des Bahnhofs Troisdorf plant die Bahn eine Überführung der Gleislinie aus Bonn, um die S13 dann in den Nahverkehr auf der Siegtalstrecke einzugliedern.
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Dass die Züge der neuen S13 am Ende dieses Jahrzehnts zunächst zwischen Bonn-Beuel und Troisdorf hin und her pendeln sollen, statt wie geplant im 20-Minuten-Takt auch den Flughafen Köln/Bonn und die Kölner Innenstadt anzufahren, das trifft in Kreis- und Rathaus auf völliges Unverständnis.
„Die Bundesstadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis sind entsetzt“, heißt es in einer Stellungnahme zum Planungsstand einer Brücke, über die die Züge aus dem Rheintal auf die Nahverkehrsgleise der Siegtalstrecke eingefädelt werden sollen.
Brücke für S13 soll erst einige Jahre später fertig sein
Wie berichtet, war den Experten erst im Zuge der seit 1998 laufenden Planung für die S13 aufgefallen, dass inzwischen so viele S-Bahn- und Regionalbahnzüge auf der Siegtalstrecke fahren, dass das Einfädeln der zusätzlichen S13 zu Staus führen würde. Um das Problem zu lösen, plant das Unternehmen DB Netz seit 2021 nördlich von Troisdorf eine neue Brücke, über die die S13 kreuzungsfrei auf die Siegtalstrecke einfahren könnte.
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Dass diese Brücke erst mit einigen Jahren Verspätung fertig sein wird, erregt die Gemüter. In ihrer Stellungnahme fordern die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis die Deutsche Bahn und den Zweckverband Nahverkehr Rheinland auf, „sich kurzfristig zusammenzusetzen und abzustimmen, wie die Planungen beschleunigt und der Engpass im Streckennetz rechtzeitig bis zur Inbetriebnahme der S13 beseitigt werden kann.“
Ihre Bedingungen für ein solches Gespräch legten Bonn und der Kreis bereits im Vorfeld fest: Weder „eine Ausdünnung des Taktes auf der Siegstrecke noch ein Umstieg in Troisdorf für die Fahrten von und nach Bonn-Oberkassel“ seien geeignete Lösungsoptionen. Von einem solchen „Umstiegszwang“ wären neben Bürgern aus dem rechtsrheinischen Bonn auch Fahrgäste aus Sankt Augustin und Troisdorf betroffen.
Statt dieser Lösung müsse die S13 als „vollwertiges Angebot“ in das Nahverkehrsnetz integriert werden. In die Planung einbinden wollen Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis auch die Nachbarn in Rheinland-Pfalz. „Es ist zwingend erforderlich, dass dabei die aus Koblenz über Königswinter und Bad Honnef kommende RB27 ihren Verkehrswert nicht verliert und weiterhin durchgehend bis Köln verkehrt, beziehungsweise, wie in der ursprünglichen Planung vorgesehen, mit der S13 verschmolzen wird. Eine Abbindung der RB27 in Bonn-Oberkassel oder Troisdorf ist für uns inakzeptabel“, schreiben Bundesstadt und Landkreis.