1. FC Köln gegen Arminia BielefeldDie letzten zehn Prozent herauskitzeln

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Der slowakische Nationalspieler Ondrej Duda (r., weißes Trikot) bei einer seiner Torchancen im Derby des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach.

Der slowakische Nationalspieler Ondrej Duda (r., weißes Trikot) bei einer seiner Torchancen im Derby des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach.

Köln – Dass der 1. FC Köln in dieser Spielzeit ein ganz anderes Gesicht zeigt als noch in der Vorsaison, das ist viel besprochen worden. Der Tempo-Fußball des neuen Trainers steht dem Team gut und soll auch im Bundesliga-Duell bei Arminia Bielefeld am Samstag um 15.30 Uhr zum Erfolg führen. Wer jedoch denkt, dass der Club schon bei hundert Prozent seines Leistungsvermögens steht, der irrt sich. Manch einer ist mit dem neuen Stil noch nicht warm geworden und hat noch Luft nach oben. Einer von ihnen ist Ondrej Duda.

„Ich glaube, Ondrej ist ein Spieler, bei dem du täglich dranbleiben musst“, erklärt Steffen Baumgart: „Wir haben mit ihm jemanden, der sehr talentiert und gut ist. Ein Spieler, der diese Mannschaft prägen kann.“ Ein Blick auf die Saisonstatistiken des Vorjahres unterstreicht das: Der Slowake war Topscorer der Geißböcke. Er traf selbst sieben Mal und gab sechs Vorlagen. Dieses Niveau hat er in dieser Saison noch nicht erreicht. „Der Junge kann so viel und bringt nicht immer alles zu 100 Prozent auf den Platz. Ich bin in der jetzigen Situation zu 90 Prozent zufrieden mit ihm. Zehn Prozent stecken noch in ihm“, analysiert der Cheftrainer.

8250 Zuschauer in der SchücoArena

Die neue Corona-Verordnung

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für NRW beschränkt die Nutzung der Stadien auf 30 Prozent der Kapazität. Davon war bereits am Donnerstagabend auszugehen. Die Verantwortlichen der Arminia Bielefeld haben vorzeitig reagiert – alle Karten für die Partie gegen den 1. FC Köln verloren ihre Gültigkeit. Gestern um 11 Uhr gingen 8250 „neue“ Tickets in den Vorverkauf, zunächst exklusiv für Dauerkarteninhaber.

Der 1. FC Köln erhielt ein Kontingent von 400 Karten für das Auswärtsspiel. Das entspricht rund fünf Prozent der Auslastung. Der Zutritt zu Stadien in NRW ist nur noch mit 2G-Nachweis erlaubt. Ein negativer Test reicht nicht mehr aus. Zudem gilt auch im Außenbereich eine Maskenpflicht. (rom)

Der 26-Jährige ist ein begnadeter Techniker – vielleicht ein bisschen zu sehr für den neuen Stil. Der Tempo-Fußball mit schnellen Passstafetten ist für den Zauberer, den den Ball am Fuß benötigt, eine große Umstellung. Zu Saisonbeginn war das mehrfach zu sehen, als er das Spielgerät häufig zu spät wieder losgeworden ist, was in Ballverlusten resultierte. Das eine solche Situation einem Fußballer nicht zuträglich ist, beweist sein Auftreten, dem zwischenzeitlich das Selbstverständnis und die Leichtigkeit fehlte. So wie bei seinen Großchancen gegen Leipzig oder Mainz, als er kurz vor dem Tor einmal den Keeper anschoss und das andere Mal den Ball noch über den Kasten beförderte.

Duda fällt die Umstellung zwar schwerer als anderen, jedoch blüht er langsam auf. „Er hat sich in den letzten Wochen in eine gute Form gebracht und setzt vieles von dem um, was ich mir vorstelle“, verrät Steffen Baumgart. Zuletzt stand der slowakische Nationalspieler fünfmal in Serie im Startaufgebot. Beim Derbysieg gegen Mönchengladbach erzielte er sein erstes Saisontor. Der überragende Mittelfeldakteur kommt langsam im neuen System an.

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Ähnliches gilt für die Routiniers Mark Uth und Sebastian Andersson. Der Ex-Schalker musste zuletzt Platz für Duda in der Startelf machen und kann mehr als er auf den Platz bringt. Der 30-jährige Schwede Andersson ist eigentlich ein Mann für zehn Tore oder mehr in einer Saison. Allein in der Relegation hielt er den Club mit zwei Treffen in zwei Spielen in der ersten Liga. Beide erzielten gegen die Borussia erst jeweils ihr zweites Saisontor. Alle drei sind dabei ihren Weg zu finden, wie sie unter Baumgart effektiv sein und alles aus sich herausholen können.

Der 30-jährige Uth wird sich in Bielefeld jedoch nicht beweisen können. Er meldete sich am Freitag krank und steht ebenso wie Kapitän Jonas Hector nicht im Kader. Auch Rafael Czichos fühlte sich nicht gut. Sein Einsatz ist fraglich. Zusätzlich zu Jannes Horn (24) könnten Marvin Obuz (19) und Tim Lemperle (19) nachrücken. Der Arminia fehlt Leistungsträger Sebastian Vasiliadis nach einem positiven Corona-Test in seinem Umfeld.

Voraussichtliche Aufstellungen: Bielefeld: Moreno; Laursen, Nilsson, Pieper, Brunner; Prielt, Kunze; Wimmer, Schöpf, Okugawa; Klos. Köln: Schwäbe; Schindler, Kilian, Hübers, Schmitz; Skhiri; Ljubicic, Duda, Özcan; Modeste, Kainz.

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