Köln – Wie schon gegen Bayer Leverkusen, so wird man beim 1. FC Köln an diesem Mittwochabend auch bei Eintracht Frankfurt auf viel Lokalkolorit setzen. Beim Derby hatten nicht weniger als sechs Spieler aus Köln und der Region beziehungsweise aus dem eigenen Nachwuchs in der Startformation gestanden.
Fünf weitere Profis sind ebenfalls in einer dieser Formen mit dem FC verbunden. Dagegen steht bei der Eintracht mit Timothy Chandler gerade einmal ein Profi mit Frankfurter Wurzeln im Kader.
Die stark regional geprägte, kölsche und rheinländische Färbung des FC-Kaders bilden eine Ausnahme in der Bundesliga. Schaut man sich beispielsweise die fünf weiteren West-Clubs aus Leverkusen, Mönchengladbach, Düsseldorf, Schalke und Dortmund an, so stehen meist nur bis zu vier Spieler aus der Region oder dem eigenen Nachwuchs in ihren Reihen. Bei den Kölnern sind es elf, und eine weitere Erhöhung im Verlauf der Rückrunde ist nicht ausgeschlossen.
Junge Spieler bringen Schwung beim 1. FC Köln
Unterstrichen wurde die ohnehin starke lokale Einfärbung in der bisherigen Saison durch den Einsatz von vier Spielern aus dem eigenen Nachwuchs. Ex-Trainer Achim Beierlorzer hatte gleich zum Saisonauftakt Darko Churlinov (19) das Bundesligadebüt ermöglicht. Dann vertraute er Noah Katterbach (18). Der entwickelte sich als Linksverteidiger zu einer Stammkraft.
Als der Jugend-Nationalspieler für zwei Spiele verletzt ausfiel, gab Beierlorzer-Nachfolger Markus Gisdol dem auch erst 20-jährigen Ismail Jakobs auf der Position eine Chance. Der nahm sie mit beiden Füßen wahr. Im Derby spielten er und Noah Katterbach nun erstmals gemeinsam hintereinander am linken Flügel und halfen sich gegenseitig. Zudem ermöglichte der Trainer dem sogar erst 17-jährigen Jan Thielmann als Rechtsaußen das Bundesligadebüt. Und weitere Talente stehen im Blickfeld.
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Bei den internen Testspielen in der Vorwoche ließ Markus Gisdol sowohl Jan Thielmann als auch Sava Cestic (18) in der Profi-Mannschaft mitspielen. Der gut 1,90 Meter lange Innenverteidiger, der im Sommer von Liga-Rivale Schalke 04 zum FC-Nachwuchs wechselte, trainierte auch bereits bei der Bundesliga-Truppe mit. Er ist ein wichtiger Faktor in der von Stefan Ruthenbeck betreuten A-Jugend, die ebenso die Bundesliga in der West-Gruppe anführt wie die von Markus Daun trainierte B-Jugend. Beide Nachwuchsspieler werden voraussichtlich im Januar mit den Profis ins Trainingslager nach Benidorm reisen.
Weitere FC-Talente warten auf den Einsatz
Weitere Talente in den Jugendmannschaften sorgen womöglich für eine goldene Generation, die derzeit beim 1. FC Köln heranwächst. Der luxemburgische Junioren-Nationalspieler Mathias Olesen (18) verlängerte gerade erst seinen Vertrag und soll bei der Regionalliga-Mannschaft erste Schritte im Seniorenbereich machen. Auch die drei 19-jährigen Luca Schlax (Mittelfeld), Oliver Schmitt (Sturm) und Leon Schneider (Innenverteidiger) stehen im Blickfeld der Profi-Abteilung.
In der Vergangenheit bekamen solche Nachwuchsspieler nicht immer die Chance, sich bei den Profis beweisen zu können. Markus Gisdol sieht sich dagegen als Unterstützer: „Ich bin immer gut damit gefahren, junge Spieler zu fördern, wenn es so aussah, dass es sich lohnt.“
Deshalb plant der FC-Trainer auch in Frankfurt mit dem einen oder anderen Nachwuchsspieler, womöglich wieder mit dem jungen Trio, das am Samstag seinen Anteil am Derby-Erfolg besaß. Die Aufgabe, beim Europa-League-Teilnehmer zu bestehen, erscheint trotz des jüngsten Erfolgs noch schwieriger als gegen das Bayer-Team. Denn die Frankfurter gehören mit vier Siegen, drei Unentschieden und nur einer Niederlage zu den heimstärksten Mannschaften der Liga.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Frankfurt: Wiedwald; Toure, Hasebe, Hinteregger; da Costa, Rode, Sow, Kostic; Kamada; Paciencia, Dost.
Köln: Horn; Schmitz, Bornauw, Czichos, Katterbach; Skhiri, Hector; Thielmann, Drexler, Jakobs; Cordoba. – SR: Aytekin (Oberasbach)