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UEFA Conference League1. FC Köln vermarktet Übertragung der Playoffs selbst

Lesezeit 4 Minuten
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Der FC soll sich zu den Conference League-Playoffs selbst vermarkten.

Köln – Der Weg zu den Gruppenplätzen der Conference League kann lang und beschwerlich sein. Wer im Gegensatz zu Fußball-Bundesligist 1. FC Köln nicht direkt für die Playoffs zur Gruppenphase qualifiziert ist, muss einen bis zu drei Runden weiten Marathon durchlaufen, ehe es am 18. und 25. August in zwei weiteren Ausscheidungsspielen um die 32 begehrten Gruppenplätze geht.

Die Auslosung steht noch bevor

Am Dienstagabend haben gerade mal die Hinspiele der zweiten Runde begonnen, und noch sind reichlich Vereine mit exotischen Namen dabei, deren Herkunft auf Anhieb wohl nur die intimsten Kenner des europäischen Clubfußballs benennen können. Die Geißböcke müssen sich folglich noch etwas gedulden, ehe sie Klarheit darüber haben, mit wem sie es in den Playoffs zu tun bekommen. Ausgelost werden die Paarungen am 2. August in der Uefa-Zentrale im schweizerischen Nyon.

Individualtraining nach Kopfverletzung

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Dejan Ljubicic kehrt auf den Platz zurück.

Dejan Ljubicic ist am Mittwoch auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Nach seinem Zusammenprall im Testspiel am vergangenen Samstag gegen den AC Mailand absolvierte der österreichische Nationalspieler ein individuelles Programm mit Athletiktrainer Leif Frach.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Ob der 24-Jährige am Freitag im letzten Vorbereitungsspiel gegen NEC Nijmegen mitwirken kann, ist nach wie vor unklar. „Wir müssen vorsichtig sein“, mahnte FC-Lizenzspielerleiter Thomas Kessler mit Blick auf das sensible Thema Kopfverletzung. „Wir wissen, was wir an Dejo haben. Er ist ein brutal wichtiger Spieler für uns. Und wer Steffen Baumgart kennt, der weiß, dass er darauf achtet, dass die Jungs voll im Saft stehen und im Rhythmus sind.“

Der FC-Chefcoach selbst fehlte am Mittwoch aus familiären Gründen. Seine jüngere Tochter machte sich für ein Jahr auf nach Australien. Gegen Ende der Vormittags-Einheit war es zu einem Schreckmoment gekommen, als ein junger Zuschauer in der prallen Sonne kollabierte. Christian Osebold, Leiter der Abteilung Physiotherapie und Rehabilitation beim FC, kümmerte sich um die Erstversorgung. Das Training wurde daraufhin abgebrochen. Wenig später gab es Entwarnung. (tca)

Das lukrativste Angebot erhält den Zuschlag

Im Hintergrund laufen am Geißbockheim die Planungen für die Playoffs allerdings schon auf Hochtouren. Dazu gehört die Klärung der Fernsehfrage. Mit der Einführung der Conference League hat sich die RTL-Mediengruppe zur Saison 2021/22 sowohl die Free-TV- als auch die Pay-TV-Rechte an dem neu geschaffenen Wettbewerb gesichert. Die Spiele werden bei RTL, beim Spartensender RTL Nitro und auf dem hauseigenen Streamingportal TV Now gezeigt. Die Vereinbarung ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt. Sie gilt allerdings erst ab der Gruppenphase, die Playoffspiele sind nicht Teil des Vertrages. Diese können stattdessen von dem jeweiligen Bundesligisten selbstvermarktet werden. Heißt: Wer das lukrativste Angebot vorlegt, erhält den Zuschlag.

An Interessenten mangelt es nicht

Dem 1. FC Köln bietet sich damit die Chance, gerade in Zeiten leerer Vereinskassen eine wichtige Zusatzeinnahme zu generieren. Nach Rundschau-Informationen präferiert der FC eine Ausstrahlung im frei empfangbaren Fernsehen. „Entsprechende Gespräche laufen“, teilte der Club am Mittwoch auf Anfrage dieser Zeitung mit. An Interessenten dürfte es nicht mangeln, schließlich verfügen die Geißböcke nach dem rasanten sportlichen Aufschwung unter Trainer Steffen Baumgart mit unterhaltsamem Offensivfußball wieder über eine deutschlandweite Strahlkraft.

Wertvolle Zusatzeinnahmen für den klammen FC

In der Premieren-Saison der Conference League war die Bundesliga durch den 1. FC Union Berlin vertreten. Die Köpenicker setzten bei der Selbstvermarktung ihrer Playoffspiele zur Gruppenphase auf eine Kombilösung. Während der 4:0-Hinspielsieg beim finnischen Vertreter Kuopion PS auf Sport 1 zu sehen war, wurde das torlose Remis im Rückspiel in dem als Ausweichquartier genutzten Berliner Olympiastadion von RTL Nitro übertragen.

Zur Belohnung wurde der Mannschaft von Trainer Urs Fischer mit dem späteren Finalisten Feyenoord Rotterdam, Slavia Prag und Maccabi Haifa eine attraktive Gruppe zugelost. Auf ähnlich spannende Reisen quer durch Europa hoffen nun auch die Anhänger des 1. FC Köln, die schon die Europa-League-Saison 2017/18 trotz sportlicher Tristesse in ein wahres Erlebnis verwandelten.

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Wirtschaftlich bedeutete der Einzug in die Gruppenphase weitere wertvolle Einnahmen für den klammen FC. Die Uefa schüttet an jeden Teilnehmer der Gruppenphase ein Startgeld in Höhe von 2,94 Millionen Euro aus. Für jeden Sieg in der Gruppenphase gibt es 500 000 Euro, für jede Punkteteilung 166 000 Euro. Anschließend wird pro Runde kassiert. Ist bereits in den Playoffs Schluss, kassiert der FC – Fan-Einnahmen ausgeklammert – dagegen nur 750  000 Euro. Insgesamt verteilt der Verband 235 Millionen Euro.