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1. FC Köln„Ich war noch nie so kaputt“

3 min
Testspiel, Fortuna Köln vs. 1. FC Köln, Tom Krauß (1. FC Köln), 18.07.2025, Bild: Herbert Bucco

Neuzugang Tom Krauß beim Testspiel des 1. FC Köln gegen Fortuna Köln. 

Tom Krauß fühlt sich beim 1. FC Köln nach zwei Wochen richtig wohl. Der Neuzugang hatte auch schon ein gutes und langes Gespräch mit Trainer Lukas Kwasniok. 

Tom Krauß (24) versieht seine Arbeit auf dem Fußballplatz größtenteils, ohne zu lächeln. Ein sehr ernster, junger Mann, könnte man also meinen. Oder wie sein Ex-Trainer beim VfL Bochum Dieter Hecking es in der vergangenen Saison nannte — „ein arroganter Spieler“. Der Neuzugang des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln kann aber genauso gut locker sein, wie er am Sonntag im Trainingslager von Bad Waltersdorf bewies. Der vom 1. FSV Mainz mit Kaufoption ausgeliehene defensive Mittelfeldspieler sprach über…

…die Intensität unter Trainer Lukas Kwasniok: Die letzte Woche war schon sehr, sehr intensiv. Das hat man dann auch im Testspiel gegen Fortuna Köln gemerkt. Ich war noch nie so kaputt bei einem Testspiel. Wir brauchen aber die Körner für die Liga und der Trainer ist ziemlich fordernd, weil wir seine Spielart umsetzen sollen. Meine Fitness ist jedenfalls noch nicht am Anschlag, deswegen freue ich mich auf die Trainingseinheiten.

…die lustige Drehschwindel-Übung: Ich habe sehr gelacht. Ich habe mit Heintzi (Dominique Heintz, Anm. der Redaktion) eine kleine Wette gehabt und habe mich sehr gefreut, ihn da an der Stange beim Drehen zu sehen. Die Mannschaft braucht eine gewisse Lockerheit und hat sie auch. Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden.

...die Vielzahl von Vereinen, für die er gerade in letzter Zeit gespielt hat: Es gab einen Grund, warum ich vergangene Saison bei Luton Town und beim VfL Bochum gespielt habe. Ich bin aufgrund von familiären Problemen aus England zurückgekommen. Die Bochum-Zeit war dann total wichtig für mich, weil ich Bundesliga gespielt habe.

…sein Ziel, lange beim 1. FC Köln zu bleiben: Meine Eltern sagen auch immer, jetzt müssen wir zur nächsten Stadt. Das ist nicht mein Ziel. Ich will mich hier etablieren und langfristig bleiben. Ich mag große Klubs wie den FC mit vielen Fans. Ich habe das in meiner Zeit bei Schalke erlebt und gemerkt, das passt zu mir. Ich habe schon nach zwei Wochen in Köln das Gefühl, dass ich hier sesshaft werden kann.

…Trainer Lukas Kwasniok und seine Attribute als Spieler: Ich hatte ich ein sehr gutes, langes Gespräch mit ihm. Es hat sich, wie zehn Minuten angefühlt und war am Ende länger als eine Stunde. Er hat mir gesagt, wo er meine Schwächen und Stärken sieht und wo er mich verbessern will. In Bochum habe ich mehr Spielintelligenz entwickelt und mehr Verantwortung tragen dürfen. Ich habe aber auch Stärken gegen den Ball, dieses Ekelhafte, niemanden an mir vorbeikommen zu lassen. Ich will Spiele gewinnen.

…Druck im Fußball: Ich spüre keinen Druck. Ich war auf Schalke und habe mich deshalb auch für den FC als großen Klub entschieden. Am Ende musst du als Spieler bereit sein für so eine Aufgabe – und ich bin bereit. Es ist doch ein Privileg für jeden Fußballer, in der Bundesliga spielen zu können, ein Traum. Bei einem Klub wie dem FC zu spielen, wünscht sich doch jeder.

...Erfolgsfaktoren im Abstiegskampf: Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist ganz, ganz wichtig und entscheidend. Es wird im Verlauf einer Saison immer negative Momente geben. Die Frage ist, wie du als Verein, wie du als Team oder Staff damit umgehst. Es geht darum, in der Gruppe nicht zu zerbrechen. Das habe ich aus meinen vergangenen Stationen mitgenommen. Und natürlich muss man auch die engen Spiele gewinnen. Die haben wir in Bochum nicht gezogen, sondern 0:0 gespielt oder 0:1 verloren. Wenn wir in Köln wie der VfL bis Weihnachten nur acht Punkte holt, dann wird es auch hier sehr schwer werden, die Klasse zu halten.