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Stadtduell im SüdstadionGeorg Strauch trifft mit Fortuna Köln auf seinen Ex-Klub 1. FC Köln

3 min
Fußball Testspiel Rot-Weiss Essen - Fortuna Köln am 12.07.2025 am Stadion an der Hafenstrasse in Essen

Ramien Safi ( Rot-Weiss Essen ), links - Georg Strauch ( Fortuna Köln ), rechts
Foto: Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services

Georg Strauch (rechts), Zugang des SC Fortuna Köln, in der Partie gegen Rot-Weiss Essen. 

Am Freitag trifft der 1. FC Köln auf Regionalligist Fortuna Köln. Ein Spieler wechselte erst kürzlich vom FC in den Kölner Süden. 

Vier Jahre ist es her, dass der 1. FC Köln zu einem sommerlichen Freundschaftsspiel zum Stadtrivalen Fortuna Köln fuhr. Damals, unter der Regie von Ex-Trainer Steffen Baumgart, demonstrierte der Bundesligist seine Überlegenheit mit einem standesgemäßen 4:0-Erfolg über die tapfer kämpfende, aber letztlich überforderte Fortuna aus der Regionalliga West. Für einen jungen FC-Profi, Georg Strauch, brachte die Partie allerdings einen folgenschweren Einschnitt mit sich: Der damals 20-Jährige erlitt einen Kreuzbandriss und fiel lange aus.

Fortuna Köln trifft auf 1. FC Köln

Am Freitag (Südstadion, 18 Uhr) kommt es erneut zum Stadtduell beider Kölner Klubs, das letzte Aufeinandertreffen im Sommer 2023 endete 2:2. Strauch wird ebenfalls auf dem Platz stehen, doch diesmal nicht im rot-weißen Dress des FC, sondern im Trikot der Fortuna. In der aktuellen Transferperiode entschied sich der Mittelfeldspieler für einen Wechsel innerhalb der Stadt, verließ die U 21 des FC und schloss sich dem Südstadt-Klub an. „Die Zeit beim 1. FC Köln war sehr schön. Ich habe viele Freunde kennengelernt. Persönlich war es wertvoll, sportlich war es ein Auf und Ab. Ich schnupperte immer am Profifußball, der komplette Durchbruch blieb mir aber bisher verwehrt“, sagt Strauch.

Georg Strauch wechselte im Sommer vom 1. FC Köln zu Fortuna Köln.

Ausgebildet beim FC Hennef, wechselte Strauch 2014 in die Nachwuchsabteilung des FC und durchlief sämtliche Altersklassen. In der U 21 galt er als Talent, Baumgart hatte ihn bereits für das Trainingslager im Sommer 2021 der Profimannschaft vorgesehen. Acht Monate nach der Verletzung trainierte er zwar wieder mit, doch der Anschluss an die Bundesliga-Elf gelang nicht, dafür aber einige Kaderberufungen für die Bundesliga und die Conference League, jedoch ohne Einsatz.

Stattdessen entwickelte er sich zu einer konstanten Größe in der zweiten Mannschaft. „Es war sehr schwer zu akzeptieren, den Schritt zu den Profis wegen der Verletzung zu verpassen“, erklärt Strauch und blickt auf eine schwierige Zeit zurück: „Das war alles nicht einfach. Familie und Freunde haben mich unterstützt. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Für meine persönliche Entwicklung war es wichtig. Ich schaue immer mit zwei lachenden Augen auf die Zeit zurück.“

Der zentrale Mittelfeldspieler bringt mit seiner Körpergröße von 1,77 Meter nicht unbedingt das physische Format eines klassischen Abräumers mit, doch an Durchsetzungsvermögen mangelt es ihm nicht. Tempo, Übersicht im Passspiel und eine natürliche Autorität auf dem Feld zeichnen den 24-Jährigen aus. Bei der U 21 des 1. FC Köln war Strauch Vizekapitän. 

Wechselhafte Vorbereitung von Fortuna Köln

Der Neuzugang ist einer von vielen Bausteinen für eine ambitionierte Saison. Die Vorbereitung der Zollstocker verlief bislang jedoch wechselhaft. Auf überzeugende Siege gegen unterklassige Gegner folgte ein 0:0 gegen Eintracht Trier, ehe die Mannschaft von Trainer Matthias Mink gegen den Drittligisten Rot-Weiss Essen mit 0:5 unterging. Strauch zieht eine nüchterne Bilanz: „Das Ergebnis hat jeden Spieler sensibilisiert für das, was wir brauchen, um erfolgreich zu sein. Wir arbeiten das Spiel auf und schauen, was besser werden muss, bereits am Freitag gegen den 1. FC Köln.“

Das Stadtduell markiert für die Südstädter zweifellos einen Höhepunkt der Vorbereitung. Der 1. FC Köln, mittlerweile unter der sportlichen Leitung von Lukas Kwasniok, reist mit prominent verstärktem Kader an: Jakub Kaminski, Ragnar Ache, Isak Johannesson sowie die Leihrückkehrer von Viktoria Köln Said und Malek El-Mala gehören zu den bisherigen Neuzugängen. Erste Eindrücke gab es beim 7:1-Testspielerfolg gegen Bergisch Gladbach.

Auch in der Südstadt hat sich personell einiges bewegt. Die Fortuna verzeichnete zahlreiche Zugänge und plant eine offensivere Ausrichtung. „Freitag wird für alle Fans ein Highlight. Ich kenne viele FC-Spieler. Die wissen, dass wir heiß sein werden. Daher werden sie mit vollem Einsatz spielen“, sagt Strauch und kündigt an: „Wir haben richtig Bock, dagegenzuhalten. Es wird eine geile Stimmung.“ 7200 Karten waren am Mittwoch verkauft, am Freitag könnte das Stadion ausverkauft sein.