Der 1. FC Köln verspielt im Stadtduell gegen den Regionalligisten eine 2:0-Führung. Trainer Lukas Kwasniok spricht Teilen seiner Mannschaft die Bundesliga-Tauglichkeit ab.
Nur 2:2 gegen Fortuna KölnKwasniok legt den Finger in die Wunde

Enttäuscht: Die FC-Innenverteidiger Julian Pauli (l.) und Timo Hübers (r.).
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Auf den 1. FC Köln wartet im Trainingslager in Bad Waltersdorf noch viel Arbeit. Am Abend vor der Abreise in die Steiermark kam die Mannschaft von Lukas Kwasniok im Stadtduell bei Regionalligist Fortuna Köln über ein dürftiges 2:2 (0:0) nicht hinaus. Vor 9448 Zuschauern im ausverkauften Südstadion brachten Jusuf Gazibegovic (56.) und Florian Kainz (66./Foulelfmeter) den Favoriten zunächst mit 2:0 in Führung, ehe Hamadi Al Ghaddioui per Doppelpack noch ausglich (74., 90.). „Wir haben nach einer sehr guten Anfangsphase die Struktur verloren. Es war kein Ruhmesblatt. Bei einigen reicht es noch lange nicht für die Bundesliga, bei anderen reicht es nicht mehr“, klagte Kwasniok.
Im Vergleich zum ersten Test gegen Bergisch Gladbach (7:1) ließ der FC-Trainer seine Mannschaft 90 Minuten lang mit einer Viererkette agieren. Mit Ron-Robert Zieler im Tor, Isak Johannesson und Tom Krauß auf der Doppelsechs, Jakub Kaminski auf dem linken Flügel und der einzigen Sturmspitze Ragnar Ache fanden sich gleich fünf Neuzugänge in der Startelf wieder. Auch wenn längst noch nicht alles klappte, hatte der FC im ersten Durchgang genügend Chancen zur Führung.
Es war kein Ruhmesblatt. Bei einigen reicht es noch lange nicht für die Bundesliga, bei anderen reicht es nicht mehr.
Die erste vergab Ache, der nach einem Steckpass von Luca Waldschmidt aus spitzem Winkel lang vorbeizielte (13.). Wenig später zischte ein Flachschuss des auffälligen Spielmachers am Pfosten vorbei (19.). Auf der Gegenseite wäre die Fortuna mit ihrem einzigen gefährlichen Angriff vor der Pause beinahe in Führung gegangen, doch Zieler lenkte einen Schlenzer von Luca Majetic glänzend um das Lattenkreuz (21.).
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Der FC drängte weiter auf die Führung. Erst köpfte Johannesson den Ball aus kurzer Distanz am Kasten vorbei (31.). Dann scheiterte Waldschmidt bei einem Konter am Außennetz (41.). Der Ex-Nationalspieler hatte auch die letzte Chance vor dem Seitenwechsel, als er eine Direktabnahme genau auf Fortuna-Torwart Lennart Winkler setzte (43.).
Zur Pause wechselte Kwasniok wie angekündigt komplett durch. In Ermangelung eines zweiten etatmäßigen Linksverteidigers half der gelernte Mittelstürmer Steffen Tigges in der Abwehrkette aus. Die erste Möglichkeit nach der Pause hatte der Viertligist. Jusuf Gazibegovic blockte einen Schuss von Rafael Garcia im letzten Moment (46.). Der Bosnier war es auch, der den FC in der 56. Minute in Führung brachte. Der starke Fayssal Harchaoui leitete die Aktion mit einem Steckpass ein, den Gazibegovic per Schlenzer ins lange Eck veredelte.
Zehn Minuten später legte der Favorit nach. Harchaoui wurde im Strafraum von Seymour Fünger zu Fall gebracht, den fälligen Strafstoß verwandelte Florian Kainz unten rechts. Doch danach ließ es der FC zu lässig angehen – und wurde prompt bestraft. Einen Fehler im Spielaufbau bestrafte Hamadi Al Ghaddioui mit dem Anschluss (74.). Mit der letzten Aktion des Spiels glich der Ex-Bundesligaprofi sogar noch aus.
1. FC Köln, 1. Halbzeit: Zieler; Telle, Schmied, Heintz, Pacarada; Johannesson, Krauß; Maina, Waldschmidt, Kaminski; Ache. – 2. Halbzeit: Schwäbe; Gazibegovic, Hübers, Pauli, Tigges; Harchaoui, Huseinbasic; Niang, Borie, Kainz; Rondic.