Der 1. FC Köln bastelt an seinem neuen Trainerteam. Als Assistent von Lukas Kwasniok könnte es einen alten Bekannten ans Geißbockheim zurückziehen. Vizepräsident Eckhard Sauren lobt den Stand der Kaderplanung.
1. FC KölnKwasniok wird am Freitag als neuer Trainer vorgestellt - Bringt er einen alten Bekannten mit?

Lukas Kwasniok tritt beim 1. FC Köln seine erste Stelle als Trainer in der Bundesliga an.
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Ein paar Formalitäten waren noch zu erledigen, die einer Vollzugsmeldung am Donnerstag im Wege standen. Am Freitag soll es aber so weit sein und Lukas Kwasniok als neuer Trainer des 1. FC Köln vorgestellt werden. Die Einigung mit dem SC Paderborn steht bereits seit Mittwoch: Um Kwasniok aus seinem ursprünglich noch bis 2026 gültigen Vertrag loszueisen, überweisen die Kölner einen hohen sechsstelligen Betrag an den Zweitligisten. Dieser könnte sich mit Bonuszahlungen später auf rund eine Million Euro erhöhen. Kwasniok erhält beim Bundesliga-Aufsteiger einen Zweijahresvertrag. Für den 43-Jährigen ist es die erste Station im deutschen Oberhaus.
Unklar blieb zunächst, ob Lukas Kwasniok Mitarbeiter aus seinem bisherigen Trainerteam mitbringt. Für Frank Kaspari könnte es zu einer Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte kommen. Der 54-Jährige arbeitete bereits von November 2019 bis April 2021 als Co-Trainer von Markus Gisdol für den FC. Als sich die Kölner im Kampf gegen den drohenden Abstieg von Gisdol trennten, musste für Kaspari eine neue Stelle beim FC geschaffen werden. Fortan war Kaspari für die Betreuung der Leihspieler zuständig, ehe es ihn im Sommer 2022 nach Paderborn zog. Kein Thema ist ein Wechsel von Ex-Bundesligaprofi Uwe Hünemeier (39), der dem neuen Paderborner Chefcoach Ralf Kettermann als Co-Trainer zur Verfügung stehen wird. Beim FC durfte Thomas Hickersberger (51) nach dem Aus von Gerhard Struber bleiben. Bernd Eibler, ein enger Vertrauter Strubers, wurde dagegen ebenfalls von seinen Aufgaben entbunden.
Folgt Aaron Zehnter seinem Trainer Lukas Kwasniok zum 1. FC Köln?
Darüber hinaus ist es möglich, dass Lukas Kwasniok auch einen seiner Leistungsträger nach Köln lotst. Nach Rundschau-Informationen steht der FC mit Aaron Zehnter in Kontakt. Der deutsche U20-Nationalspieler fungierte in Kwasnioks 3:4:3-System als linker Schienenspieler. Mit 15 Scorerpunkten (3 Tore/12 Vorlagen) avancierte Zehnter in der abgelaufenen Zweitliga-Saison zum zweittorgefährlichsten Spieler der Ostwestfalen. Allerdings haben die Kölner im Werben um Zehnter wohl namhafte Konkurrenz aus der Bundesliga. Auch Borussia Mönchengladbach, der FSV Mainz 05 und Werder Bremen sollen am gebürtigen Franken interessiert sein.
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Für die Dienste Zehnters, der im Januar 2024 vom FC Augsburg nach Paderborn gewechselt war, dürften mindestens drei Millionen Euro Ablöse fällig werden. Beim FC könnte der 20-Jährige auf Max Finkgräfe (21) folgen, der in der Aufstiegssaison das Nachsehen gegen Routinier Leart Pacarada hatte. Finkgräfe, dessen Vertrag in einem Jahr ausläuft, liebäugelt mit einem vorzeitigen Abschied. Neben dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt soll vor allem die TSG Hoffenheim Interesse zeigen. Die fällige Ablöse für Finkgräfe könnten die Kölner in Zehnter investieren.
Solche Transfers kann ein klassischer Aufsteiger nicht in dieser Form so eintüten. Das ist eine kleine Sensation.
Mit Mittelstürmer Ragnar Ache (1. FC Kaiserslautern) und Mittelfeldspieler Isak Johannesson (Fortuna Düsseldorf) hat der FC bereits vor der Verpflichtung seines neuen Trainers die ersten beiden Zugänge unter Dach und Fach gebracht. „Solche Transfers kann ein klassischer Aufsteiger nicht in dieser Form so eintüten. Das ist eine kleine Sensation, weil wir über zwei absolute Topspieler der 2. Liga reden mit großem Potenzial für die Zukunft“, schwärmte Eckhard Sauren im „FC-Podcast“ von Radio Köln.
Weiter sagte der Vizepräsident: „Wir sind sehr glücklich, dass uns schon zwei signifikante Transfers gelungen sind. Es ist genau der Stürmer, den wir seit längerer Zeit gesucht haben, der nicht nur das Potenzial mitbringt, sondern auch noch besser werden und seinen Transferwert steigern kann.“ Bei Johannesson gehe es „in die gleiche Richtung“, erklärte Sauren, der über den jungen Isländer sagte: „Ein zentraler Mittelfeldspieler mit offener Sohle, der das Spiel und gleichzeitig Tore und Assists machen kann. Da gibt es nicht viele, und er war die Nummer eins auf unserer Einkaufsliste. Das waren zwei der absolut wichtigsten Positionen.“
Entsprechend tief griff FC-Sportdirektor Thomas Kessler in die Tasche. Beide Personalien kosteten zusammen neun Millionen Euro Ablöse. „Wir sind aber trotzdem weiter handlungsfähig und können noch den einen oder anderen Transfer tätigen, den wir auch tätigen müssen“, erklärte Sauren, der aber auch sagte: „Wir haben noch ein paar Chancen, und es kann auch sein, dass sich der eine oder andere Abgang nicht vermeiden lässt. Dann würde der aber auch sofort ins Transferbudget einzahlen. Insofern befinden wir uns in der Kaderzusammenstellung noch in vielen Gesprächen mit interessanten Spielern.“