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1. FC KölnSaid El Mala verspricht seinen Verbleib

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Typische Dribbel-Bewegung: Said El Mala am Mittwoch beim Training des 1. FC Köln.

Typische Dribbel-Bewegung: Said El Mala am Mittwoch beim Training des 1. FC Köln.

Said El Mala hat seinen ersten öffentlichen Auftritt souverän gemeistert und allen Fans des 1. FC Köln eine Freude gemacht.

Said El Mala bleibt dem 1. FC Köln zumindest für diese Saison erhalten. Der 19-jährige Shootingstar des Bundesliga-Aufsteigers bestätigte am Mittwoch, dass er trotz des Interesses zahlungskräftiger Clubs aus der englischen Premier League im anstehenden Wintertransferfenster nicht wechseln wird: „Ich nehme das Interesse wahr, es macht aber nichts mit mir. Es ist eine schöne Anerkennung für meine Leistung, aber ich konzentriere mich voll und ganz auf den FC und bleibe im Winter.“

Das Interesse an El Mala bei seinem ersten Auftritt vor der Presse war riesig. Die Mixed Zone am Geißbockheim platzte aus allen Nähten, was FC-Trainer Lukas Kwasniok zum Scherzen animierte: „Haben sie dich endlich, wie die Geier, wie im Zoo“, rief der 44-Jährige und brachte seinen besten Scorer aus dem Konzept. Aber nur kurz, denn der Spieler, über den alle sprechen, hatte selbst viel zu erzählen und legte einen reifen ersten öffentlichen Auftritt hin. Er sprach noch über...

...den Umgang mit dem großen Hype um seine Person: Die Jungs hier und alle drumherum im Verein helfen mir viel und meine Familie natürlich auch. Ich wurde so erzogen, dass ich mir nichts drauf einbilde. Es ist schön und anders als vorher. Dass es El Mala-Songs in der Südkurve gibt, ist ein extrem geiles Gefühl, das hatte ich noch nie. Als ich es das erstmal gehört habe, hatte ich Gänsehaut. Und ich werde mehr erkannt, aber ich bleibe normal wie immer und versuche den Fans weiter Freude zu bereiten. Ich habe noch keine Zeit gefunden, dass alles zu realisieren. In der Winterpause finde ich sie vielleicht.

...sein Selbstwertgefühl und die gestiegene Erwartungshaltung: Das Selbstvertrauen kommt automatisch, wenn die Saison für den Verein und mich so läuft. Die Erwartungshaltung macht nichts mit mir, jedenfalls noch nicht. Wer weiß, wie es irgendwann mal aussieht, aber momentan finde ich es ganz normal.

...die Aussage von Sky-Experte Didi Hamann, dass andere für den Offensivspezialisten El Mala die Defensivaufgaben übernehmen sollen: Das sehe ich anders, und zwar wie unser Trainer, der sagt, ich muss mit 100 Prozent nach hinten arbeiten. Wenn ich defensiv arbeite, stehe ich gut, kann nach vorne arbeiten und Tore machen. Wir sind auch keine gestandene Bundesligamannschaft wie der FC Bayern, wo man auch einfach mal vorne stehen bleiben kann.

...sein erstes Bundesliga-Spiel über 90 Minuten, bei dem er am vergangenen Samstag in Bremen in der Nachspielzeit zum 1:1 traf und seine körperliche Entwicklung: Das Spiel in Bremen habe ich zwei Tage später noch gemerkt, ganz ehrlich. Aber es hat sich extrem gut angefühlt, 90 Minuten zu spielen. Das ist eine Bestätigung und die Erkenntnis, dass sich harte Arbeit lohnt.

...über die Rolle als Joker und seine vier Startelf-Einsätze: Jeder Spieler möchte natürlich von Anfang an spielen. Es war aber auch in der Rolle als Joker gut. Das macht mir nichts.

...die Vergleiche mit FC-Ikone Lukas Podolski: Es ist für mich eine Auszeichnung, mit Lukas Poldolski verglichen zu werden. Ich habe zwar einen anderen Spielstil als er, aber wenn die Leute das sagen, lasse ich es mal so stehen.

...seine erste Nominierung für die A-Nationalmannschaft und seinen Traum von einer Teilnahme an der WM 2026: Die Jungs haben mich gut aufgenommen. Es war leicht, in die Gruppe reinzukommen, auch weil Assan Ouedraogo nachnominiert worden ist. Ich kenne ihn schon länger aus den Spielen mit der U19-Nationalmannschaft. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und es war eine tolle Erfahrung. Hoffentlich kommen weitere Nominierungen hinzu. An die WM denke ich gar nicht. Wir haben Ziele mit Köln, die wir erreichen wollen und es sind in dieser Saison noch ein paar Spiele zu gehen.

... Ziele in seiner Karriere als Profifußballer und Vorbilder: Jeder hat Ziele und ich denke, jeder Fußballer will in der Champions League spielen, für den höchsten Verein spielen und das Größte erreichen, was geht. Darauf arbeitet jeder Fußballer in. Früher hatte ich Cristiano Ronaldo als Vorbild, aber heute habe ich keines mehr.

...seinen Bruder Malek, mit dem er zusammen wohnt: Mein Bruder ist extrem wichtig für mich. Wir machen alles zusammen, seit wir klein sind. Ich glaube immer an ihn und daran, dass er es auch schafft. Momentan ist er leider wieder verletzt, aber er arbeitet hart und wird bald wieder da sein.

...den Punktgewinn in Bremen und das anstehende Heimspiel gegen St. Pauli: Der Punkt war sehr wichtig für uns, auch mit Blick auf die nächsten Spiele. Das 1:1 hat uns wachgerüttelt. Wir wissen, dass St. Pauli ein guter Gegner ist und was auf uns zukommt. Wir werden gut vorbereitet sein. In der Bundesliga ist kein Spiel einfach. Wir spielen endlich mal wieder zu Hause und wollen drei Punkte holen.