Martin Terrier war lange verletzt und ist nach seinem Comeback einer der Hoffnungsträger im Team von Bayer 04 Leverkusen.
Terrier von Bayer 04 Leverkusen„Sie haben mir gesagt, dass das selten ist“

Zurück auf dem Platz und gleich erfolgreich: Martin Terrier (r.) nach seinem Treffer zum 4:2 in Mainz.
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Martin Terrier hat mit Jean-Philippe Mateta und Ibrahima Konaté in der französischen U21-Nationalmannschaft. Während seine ehemaligen Teamkollegen in der Premier League unterwegs sind, kämpft Terrier um seinen Stammplatz bei Bayer 04 Leverkusen. Alexander Wolf traf den 28-jährigen Linksaußen bei einer Medienrunde und sprach mit ihm über seine jüngste Verletzung und was ihm Hoffnung macht.
Herr Terrier, Ihr Achillessehnenriss ist erst zehn Monate her. Sind Sie überrascht, dass Sie seit Oktober schon vier Pflichtspiele für die Werkself machen konnten?
Um ehrlich zu sein, hatte ich seit meiner OP im Januar keinerlei Schmerzen an der Achillessehne. Ich war sehr überrascht, dass ich die letzten zwei, drei Monate schon individuell auf dem Platz arbeiten konnte. In Rücksprache mit den Physios habe ich mich bis ans Limit getrieben. Sie haben mir gesagt, dass das selten ist, nach dieser Art von OP keine Schmerzen und kein schlechtes Gefühl zu haben. Da habe ich sicher Glück gehabt, aber eben auch alles gegeben, um jetzt wieder da zu sein.
Nach ihrem Elf-Minuten-Comeback samt Treffer gegen Mainz kamen im Pokal in Paderborn und bei Bayern München weitere Kurzeinsätze dazu. Wie war es, vergangenen Samstag gegen Heidenheim eine komplette Halbzeit zu spielen?
Ich habe eine lange, schwierige Zeit hinter mir, aber ich pushe mich ans Limit. Keine Schmerzen zu haben, ist das Wichtigste. Gegen Heidenheim stand es zur Pause schon 5:0. Der Gegner wollte noch mehr Gegentore vermeiden. Deswegen war das Spiel langsamer und es gab wenig Räume. Für einen Angreifer ist das nicht angenehm, aber es war ein tolles Gefühl, mein Comeback in der BayArena zu geben.
Der Ort, an dem Sie sich im Januar gegen Gladbach ohne Gegnereinwirkung die Achillessehne gerissen haben. Können Sie die mentale Situation beschreiben?
Es ist nie leicht, in einen neuen Klub zu kommen. Wenn man dann fünf Monate später so eine große Verletzung hat, wird es noch schwieriger. 2023 hatte ich bei Stade Renne schon einen Kreuzbandriss, also habe ich Erfahrung mit schlimmen Verletzungen. Ich bin ein sehr positiver Typ, vertraue auf Gott und versuche auch in harten Zeiten mein Lachen nicht zu verlieren. Zudem achte auf meine Ernährung, genügend Schlaf und wenn ich meine Reha-Läufe mache, dann werden gute Dinge passieren.
Vor Ihrem Kreuzbandriss in Frankreich waren Sie auf Top-Level und im Fokus vieler Großklubs. Glauben Sie, dass sie dieses Niveau wieder erreichen können?
Es ist schwer zu vergleichen, so eine Knieverletzung ist keine Kleinigkeit. Physisch fühle ich mich wie vorher. Aber im Fußball kann man die Situation von vor drei Jahren nicht mit dem Hier und Jetzt vergleichen. Ich habe in einer anderen Mannschaft, in einem anderen Land gespielt. Die Ligue 1 und die Bundesliga sind unterschiedlich.
Zudem hatten Sie vergangene Saison Florian Wirtz als Linksaußen vor sich. Aktuell gibt auch es einige Konkurrenten. Wie sehen Sie diese Situation?
Generell denke ich, dass ich auch Qualitäten habe, um auf der rechten Seite, als Neuner oder Zehner zu spielen. Ich muss nur mein Gefühl zurückbekommen, meine Teamkollegen besser kennenlernen. Dann wird es einen Kampf um die Stammplätze geben. Auch wenn ich Rückstand habe, versuche ich alles und werde mein Bestes geben.
Sie kamen zu Zeiten von Xabi Alonso, auf den Erik ten Hag folgte und nun ist Kasper Hjulmand da. Wie vergleichen Sie diese Coaches?
Sie sind natürlich unterschiedlich, haben aber alle ihre Qualitäten. Kasper ist ein sehr menschlicher Trainer. Er redet viel mit den Spielern, auch wenn sie nicht so viel spielen. Diese Verbindung ist wichtig für Spieler wie mich.
