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Bayer LeverkusenWerkself-Stürmer reist später zum Afrika-Cup

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Leverkusens Mittelstürmer Christian Kofane kommt vor Kölns Rav van den Berg an den Ball.

Leverkusens Mittelstürmer Christian Kofane kommt vor Kölns Rav van den Berg an den Ball. 

Bayer 04 Leverkusen kann im letzten Bundesliga-Spiel des Jahres am Samstag bei RB Leipzig wohl auch auf Christian Kofane zählen. 

Ist er es? Oder ist er es nicht? Interessierte Beobachter mussten am Dienstag ganz genau durch den abgehängten Zaun an der BayArena spähen, um Christian Kofane auf dem Trainingsplatz zu identifizieren. Dann war klar: Ja, er ist es. Der Stürmer von Bayer Leverkusen ist (noch) nicht mit der Nationalmannschaft Kameruns zum Afrika-Cup gereist und könnte im letzten Bundesligaspiel des Jahres am Samstag (18.30 Uhr/Sky) bei RB Leipzig auflaufen.

Der 19-Jährige sollte eigentlich genauso wie Eliesse Ben Seghir (Marokko), Edmond Tapsoba (Burkina Faso) und Ibrahim Maza (Algerien) schon nach Marokko aufgebrochen sein, um sein Land beim Kontinentalwettbewerb zu vertreten. Zu Wochenbeginn befand er sich aber weiter in Leverkusen, absolvierte Teile des Mannschaftstrainings und arbeitete zudem individuell im Lauftraining.

Erstes Gruppenspiel von Kamerun gegen Gabun an Heiligabend

Da die Abstellungspflicht der Klubs am 15. Dezember begonnen hat, Kofane aber immer noch im Rheinland weilt, müssen die Leverkusener Vereinsbosse also eine Extra-Absprache mit den Kamerunern getroffen haben. Wie das Fachmagazin „kicker“ berichtete, pflegen der Präsident des kamerunischen Verbands, Samuel Eto'o, und Kofanes Berater Eric Depolo ein „sehr gutes Verhältnis“. Schon im Rahmen des Champions League-Spiels gegen Paris St. Germain trafen sie sich in der BayArena. Die Drähte zur „Fecafoot“ dürften auch jetzt kurz und heiß gelaufen sein.

Kofane reist demnach wohl nicht für das erste Gruppenspiel Kameruns an Heiligabend gegen Gabun nach Marokko, sondern eine knappe Woche später als vorgesehen. Die zweite Partie in Gruppe F des Afrika-Cups steigt am 28. Dezember gegen die Elfenbeinküste. Diesem Deal muss auch der neue Nationaltrainer der Kameruner, David Pagou zugestimmt haben. Dieser hatte Marc Brys vor dem Kontinentalturnier in Marokko abgelöst und eine Nominierung Kofanes erst möglich gemacht. Zuvor war das Talent immer wieder Spielball in Machtkämpfen zwischen Verbandspräsident Eto'o und Ex-Nationalcoach Brys gewesen.

Den Leverkusenern steht der Fünf-Tore-Stürmer (plus fünf Assists) nun also für das Topspiel bei RB Leipzig zur Verfügung. Zwar wurde er beim 2:0-Heimsieg am vergangenen Samstag gegen den 1. FC Köln eine Viertelstunde vor Schluss gegen Alejo Sarco ausgewechselt. Der andere Leverkusener Mittelstürmer Patrik Schick verpasste das Derby wegen einer Sprunggelenkverletzung aber komplett und stand auch zu Wochenbeginn nicht auf dem Trainingsplatz.

Jarell Quansah ist in Leipzig gelbgesperrt

Wohl wissend, dass die Verletzungsgefahr für Kofane mit Blick auf den Afrika-Cup noch größer ist, dosierten Kasper Hjulmand und Co. dessen Training. Der Trainer des Tabellenvierten ist durch die Ausfälle von Maza (wahrscheinlichster Ersatz auf der Doppelsechs ist Malik Tillman) und Tapsoba (Loic Badé und Jeanuel Belocian werden wohl verteidigen, weil auch Jarell Quansah gelbgesperrt ist) zum Improvisieren gezwungen.

Dem Dänen kommen in dieser Situation mehr Optionen im Offensivbereich entgegen. Auch der junge Argentinier Sarco, Nathan Tella und Claudio Echeverri arbeiteten im Schatten der BayArena für ihre Chance in der Startelf. Nicht mit von der Partie waren der am Oberschenkel verletzte Ernest Poku sowie die spanischen Spielgestalter Alejandro Grimaldo und Aleix Garcia. Deren Fehlen und Kofanes verfrühter Abgang vom Trainingsplatz dürften vor dem letzten Pflichtspiel des Jahres aber nur eine Vorsichtsmaßnahme gewesen sein.