Vor dem Europa League-Spiel am Donnerstag freut sich Keeper Kovar: „Es gibt keine Negativität in der Gruppe“
Europa LeagueMatej Kovar steht auch in Quarabag im Leverkusener Tor

Leverkusens Torwarte Lukas Hradecky (l) und Matej Kovar in Aktion beim Abschlusstraining.
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Natürlich schaute auch Matej Kovar von der Ersatzbank in Sinsheim ganz genau hin. Der 23-jährige Torwart beobachtete, wie Lukas Hradecky beim Stand von 2:0 einen Fehlpass in die Füße von Anton Stach spielte und dieser Leverkusens Keeper aus 35 Metern zum Anschlusstreffer überwand. In der Folge wackelte nicht nur Bayers neunter Bundesligasieg in Hoffenheim, sondern auch die finnische Nummer eins.
Kovars zehn Jahre älterer Kollege agierte auch vor dem 2:2 unglücklich, als er einen Distanzschuss an den Pfosten und so indirekt zum abstaubenden Wout Weghorst lenkte. Dass der tschechische Herausforderer trotzdem die Füße stillhält und vor dem Europa League-Spiel am Donnerstag (18.45 Uhr/RTL+) bei Quarabag Agdam keine Kampfansage in Richtung Hradecky sendet, liegt nicht nur am 3:2-Sieg, den die Werkself dank Doppelpacker Alejandro Grimaldo feiern konnte. „Es gibt keine Negativität in der Gruppe“, präsentiert sich Kovar kurz vor seinem fünften Einsatz als Pokal-Keeper (3 Mal Europa-League, 1 Mal DFB-Pokal) im Teamplayer-Modus, „wir pushen uns gegenseitig, jeden Tag und am Ende liegt es am Trainer, wen er spielen lässt“.
Selbst wenn der tschechische Junioren-Nationaltorwart wegen seiner fußballerischen Klasse von Landsleuten schon als „Mittelfeldspieler, der seine Hände benutzen darf“ bezeichnet wurde, sieht Kovar keinen Grund für Kritik. Im Gegenteil lobt er Hradecky für dessen „brillante Persönlichkeit“, die sein Ankommen unter dem Bayer Kreuz „sehr erleichtert“ habe. „Für mich war es schon immer so, dass ich zu den erfahrenen Torhütern aufgeschaut und versucht habe, von ihnen zu lernen“, stellt der bei Manchester United ausgebildete Keeper klar. „Dass wir die gleiche Sprache sprechen, hilft auch“, ergänzt er und weiß insgeheim, dass die Zeit für ihn laufen wird. Hradecky gab im Spätsommer jedenfalls zu, dass Kovar – anders als Vorgänger und Quarabag-Keeper Andej Lunev - das Zeug habe, ihn „irgendwann abzulösen“.
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Matej hat gute Qualität und ist immer bereit. Diese gesunde Konkurrenz brauchen wir - auch im Tor.
In die gleiche Kerbe schlug Xabi Alonso. Vor dem letzten Schritt zum Europa League-Gruppensieg und der damit einhergehenden, direkten Qualifikation für das Achtelfinale, verriet der Chefcoach erstens, dass Kovar wieder von Anfang an spielen werde: „Matej hat es bisher sehr gut gemacht. Wir sind zufrieden mit seiner Persönlichkeit, mit seinem Wunsch sich immer zu verbessern und Lukas immer zu unterstützen.“
Zweitens hob er die leistungsfördernde Situation dank Kovar hervor: „Matej hat gute Qualität und ist immer bereit. Diese gesunde Konkurrenz brauchen wir – auch im Tor“. Und drittens sprach der Spanier dem 1,96 Meter großen Rechtsfuß grundsätzlich auch Vertrauen für das Kerngeschäft Bundesliga aus: „Natürlich ist das möglich. Wenn jeder Spieler ein gutes Niveau zeigt und wettbewerbsfähig ist, ist nichts festgeschrieben.“
Um an der bestehenden Hierarchie mit Hradecky als Nummer eins in der Bundesliga (und wohl auch gegen stärkere Gegner im nationalen und internationalen Pokal) zu rütteln, muss sich Kovar erst in Baku und auch in den letzten beiden Gruppenspielen, als sicherer Rückhalt präsentieren. Bisher wurde er mit einem unhaltbaren Kopfball beim 2:1 in Molde und per Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1 im Hinspiel gegen Qarabag überwunden.
Tapsoba fällt für zwei Spiele aus
Anders als beim 5:1-Sieg vor zwei Wochen erwartet der Pokal-Keeper den aserbaidschanischen Meister nun griffiger. „Auswärts wird das ein echt schweres Spiel. Darauf freue ich mich“, ist Kovar heiß auf die nächste Bewährungsprobe.
Edmond Tapsoba wird dagegen fehlen. Der Innenverteidiger unterzog sich einer OP an der linken Hand und wird erst nach der Länderspielpause am 25. November auswärts bei Werder Bremen zurückerwartet.
Voraussichtliche Aufstellungen: Quarabag:Lunev; Matheus Silva, Mustafazada, Medina, Jafarguliyev; Julio Romao, Jankovic; Bayramov, Andrade, Zoubir; Juninho. – Leverkusen: Kovar; Stanisic, Tah, Hincapie, Grimaldo; Andrich, Xhaka; Tella, Wirtz, Adli; Boniface. – SR.: Pawson (England).