Die Tage von Thomas Kessler sind lang, die Arbeit ist intensiv. Der neue Sportchef des 1. FC Köln bastelt am Kader des Aufsteigers für die Bundesliga-Saison 2025/26.
1. FC KölnTrainer Kwasniok sucht Challenge im eigenen Team

FC-Sportdirektor Thomas Kessler (rechts) und Geschäftsführer Philipp Türoff bei der Arbeit.
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Thomas Kessler sind bislang fünf Neuverpflichtungen gelungen, mindestens vier weitere sollen folgen. Dem 39-Jährigen bleiben bis zum Pokalspiel am 17. August bei Jahn Regensburg knapp 40 Tage, um die Kader-Baustellen im Defensivbereich und im Angriff zu beheben. Der Sportdirektor gab sich am Mittwoch nach dem Training gelassen und sprach über…
…die bisherige Transferphase und den Start in die Saisonvorbereitung: Schön, dass die Mannschaft wieder hier ist. Die tägliche Arbeit macht mehr Spaß, wenn man nach dem Urlaub wieder viele Menschen um sich herum hat. Die ersten Eindrücke sind sehr positiv. Ich habe den Eindruck, dass die Neuen sich wohlfühlen und unsere Mannschaft die Jungs gut mitnimmt. Jetzt gilt es zu arbeiten und da haben wir jeden Tag einiges zu tun.
…seine Arbeitsbelastung: Die letzten sechs Wochen waren sehr intensiv. Es ist am Ende aber mein Job und ich freue mich, dass ich ihn ausüben darf. Meine Tage sind lang und die des Trainerteams werden jetzt auch immer länger. Wir sitzen viel zusammen, sprechen und haben noch ein bisschen was vor der Brust.
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…die aktuelle Suche nach einem Nachfolger für die abgewanderten Stürmer Damion Downs und Tim Lemperle: Der Abgang von Damion ist keine Personale, die uns unter Zugzwang setzt. Wir haben mit Ragnar Ache schon einen sehr guten Stürmer dazu geholt. Wir schauen uns natürlich auf dem Markt um. Ich bin aber der Meinung unseres Trainers Lukas Kwasniok, dass wir nicht nervös sein müssen. Wir haben da Zeit. Aktuell sind wir im Sturm quantitativ vernünftig aufgestellt.
…die Positionen des Rechts- und Linksverteidigers: Es ist die nächste große Aufgabe, in der Abwehr für Verstärkungen zu sorgen. Wir befinden uns mit Kandidaten im Austausch, haben Ideen und arbeiten daran. Auf diesen Positionen wollen wir den Kader verbessern.
…den Faktor Zeit bei der Kaderzusammenstellung: Zeit ist im Fußball immer relativ. Die gibt es nie so wirklich. Klar ist, dass wir in der Abwehrkette die Abläufe einstudieren wollen. Es ist also wichtig, dass der Trainer die Mannschaft zusammen hat. Manchmal ist der schnellste Schuss aber nicht auch der beste.
…den Beraterwechsel von Luca Waldschmidt, der die Agentur von Volker Struth verlassen hat und nun von der Schweizer Agentur SBE von Ex-Profi Philipp Degen vertreten wird: Luca hat mich darüber informiert. Es ist mittlerweile gang und gäbe, dass die Jungs sich umentscheiden. Für mich ist das aber keineswegs ein Indiz dafür, dass Luca sich verändern möchte.
…die Verhandlungen mit Eric Martel über eine Vertragsverlängerung: Es ist noch keine Entscheidung gefallen. Eric hat beim FC eine sehr gute Saison gespielt und hatte großen Anteil daran, dass wir uns jetzt wieder auf eine Bundesliga-Saison vorbereiten dürfen. Er hatte danach eine lange U21-EM mit Verlängerungen und einem tragischen Ende. Wenn er sich eins verdient hat, ist es Urlaub. Wir freuen uns, wenn er spätestens zum Trainingslager wieder hier sein wird. Ich werde mit Erik dann in Österreich sicherlich auch mal einen Kaffee trinken.
…die Zukunft von Youngster Neo Telle, dessen Vertrag 2026 ausläuft: Neo hat vergangene Saison ersten Einsatzzeiten bei uns bekommen. Er trainiert völlig zu Recht bei den Profis mit. Er ist ein talentierter Junge, der aber auch noch einen Weg zu gehen hat, um dann nachhaltig in der Bundesliga auf Einsatzzeiten zu kommen. Wir befinden uns im Austausch, der Ausgang ist offen. Wir können uns eine Vertragsverlängerung mit einer Leihe vorstellen.
…die Zusammenarbeit mit Trainer Lukas Kwasniok: Wir sind jetzt nicht den ganzen Tag zusammen. Nicht, dass da ein falscher Eindruck entsteht (lacht). Ich nehme den Trainer als sehr offen in der Kommunikation wahr. Durch die tägliche Arbeit am Geißbockheim, lernen wir uns gerade besser kennenzulernen. Wenn man wie wir viele Stunden miteinander verbringt, über viele Themen diskutiert, bekommt jeder ein besseres gemeinsames Verständnis und ein klareres Bild von dem, wie der andere sich das eine oder andere vorstellt. Wir haben noch viele Wege, die wir gemeinsam gehen werden.
… Rückkehrer René Wagner und seine Rolle als Co-Trainer von Lukas Kwasniok: Ich bin mit René in Kontakt geblieben und habe seinen Weg verfolgt, weil ich ihn in seiner ersten Amtszeit hier als Co-Trainer von Steffen Baumgart schon sehr wertvoll gesehen habe. Er hat sich unglaublich weiterentwickelt. Die Stationen beim Hamburger SV und Union Berlin haben ihm gutgetan. Er hat den Fußballlehrer in England abgeschlossen. Das ist außergewöhnlich, weil er dabei aus der Komfortzone raus- und in einen anderen Verband reingegangen ist. Lukas Kwasnioks klarer Wunsch war, dass er einen Externen im Team haben möchte, der ihn mit einer hohen Expertise inhaltlich herausfordern kann - also eine Challenge im eigenen Team. Wenn man sich die ersten Tage hier auf dem Trainingsplatz ansieht, ist es genau das, was wir uns vorgestellt haben.