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Fußball-BundesligaBayer Leverkusen startet in die nächste Etappe

Lesezeit 3 Minuten
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Grund zur Freude: Leverkusens Alejandro Grimaldo debütierte in der spanischen Nationalmannschaft und Trainer Xabi Alonso feiert am Samstag seinen 42. Geburtstag. 

Für Bundesliga-Tabellenführer beginnt mit dem Spiel am Samstag in Bremen eine Serie von acht Spielen bis Weihnachten.

Auch wenn er alle großen Titel der Fußballwelt gewonnen hat, ist Xabi Alonso nicht als Feierbiest bekannt. Egal ob Welt- oder Europameisterschaft, Champions-League-Sieg oder Deutsche Meisterschaft, partymäßig hielt sich der Spanier meist seriös im Hintergrund und zog dort die Fäden. Nach der dritten und letzten Länderspielpause des Jahres und vor dem Bundesliga-Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Werder Bremen pflegt Bayer Leverkusens Trainer dieses Image weiter: „Mein Geburtstag ist egal. Wichtig sind die drei Punkte“, hielt Señor Alonso vor seinem 42. Ehrentag am 12. Spieltag fest.

Weil er den empathisch-selbstlosen Förderer für seine Profis nicht nur mimt, sondern tatsächlich ist, sprach Alonso weiter über das 34. Wiegenfest seines Torwart-Kapitäns Lukas Hradecky, tags zuvor: „Für Lukas feiern wir eine kleine Feier“, dachte er an das gemeinsame Abendessen inklusive Gegnerbeobachtung beim Abendspiel zwischen Köln und Bayern. Nachdem die insgesamt 18 Nationalspieler – teilweise zu Wochenbeginn, meistens aber erst Mittwoch/Donnerstag – unter dem Bayer Kreuz vereint werden konnten, bot sich diese Teambuilding-Maßnahme an.

Frimpong ist einsatzfähig

Dabei hielt ihr Chef die deutschen Auswahlkicker Jonathan Tah, Robert Andrich, Florian Wirtz und Jonas Hofmann nach dem 2:3 gegen die Türkei und dem 0:2 in Österreich besonders im Blick. „Wir haben nur lockere Gespräche geführt, nicht zu viel“, ließ Alonso sein positiv gepoltes Mentalcoaching aufblitzen.

Nachdem Tah von Bundestrainer Julian Nagelsmann in Wien öffentlich als Beispiel für „falsches Verteidigen“ vor Marcel Sabitzers 0:1 herangezogen worden war, auch Wirtz seine Extraklasse nicht zur Geltung bringen konnte und Hofmann gar nicht eingesetzt wurde, erwähnte Alonso gerne den 29-jährigen Andrich: „Für ihn war es sehr schön zu spielen und das Debüt zu machen“, dachte er an die gute halbe Stunde seines Sechsers in Wien. Auch der Spätberufene selbst gab zu, dass er „sehr glücklich“ sei, wenngleich das Ergebnis „nicht gestimmt“ habe.

Dass wir fast alle Spieler gesund zurück haben, sind gute Nachrichten. 
Xabi Alonso, Cheftrainer Bayer 04 Leverkusen

So ernüchternd wie das deutsche Testspiel in Österreichs Hauptstadt, könnte für Andrich nun auch der 12. Bundesliga-Spieltag verlaufen. Schließlich wird sein Trainer ihm wohl erneut Exequiel Palacios und Granit Xhaka im defensiven Mittelfeld vorziehen. Und das, obwohl Xhaka nach drei Spielen zur geglückten EM-Qualifikation mit der Schweiz ebenso stark belastet zurückkehrte, wie Palacios von seiner Südamerika-Reise mit Argentinien.

Schlechte Stimmung verbreitet aber weder der frisch gebackene A-Nationalspieler Andrich noch sein Trainer: „Dass wir fast alle Spieler gesund zurück haben, sind gute Nachrichten“, stellte Alonso vor der letzten Etappe des Spieljahres mit acht Pflichtspielen (fünf Mal Bundesliga, zweimal Europa League, einmal DFB-Pokal) binnen 26 Tagen klar, „viele Spieler haben die Qualifikation für die Euro geschafft“, dachte er an den Kroaten Josip Stanisic, Adam Hlozek und Matej Kovar mit Tschechien, den an der Hüfte verletzt abgereisten, aber für Bremen fitten Niederländer Jeremy Frimpong und Alejandro Grimaldo mit der spanischen Selección. Letzterer hatte sogar doppelten Grund zur Freude, gab er doch beim 3:1 in Zypern seinen Einstand bei „La Roja“ mit 28 Jahren.

Das Leverkusener Debütanten-Trio wurde vom nigerianischen Neu-Nationalspieler Nathan Tella (1:1 gegen Simbabwe) komplettiert. Egal ob erfolgreich auf Reisen, unglücklich in Testspielen oder im Wartestand, wie der rekonvaleszente Stürmer Patrik Schick: Um die Tabellenführung im komplizierten Auswärtsspiel an der Weser (fünf Punkte aus den jüngsten drei Spielen) zu behalten, schwört Alonso alle Spieler auf genau dieses Ziel ein: „Wir sind alle im Hier und Jetzt“, hält Leverkusens seriöser Partylöwe fest, „und wir fokussieren uns auf unseren Stil“. Dieser kann Sicherheit bringen. Und einen Grund, den 42. Geburtstag des Trainers doch in besonderem Maße zu feiern.


Voraussichtliche Aufstellungen:

Bremen: Zetterer; Veljkovic, Friedl, Jung; Weiser, Stage, Deman, Schmid, Bitten-court; Borré, Duksch. — Leverkusen: Hradecky; Kossounou, Tah, Tapsoba; Frimpong, Palacios, Xhaka, Grimaldo; Hofmann, Wirtz, Boniface. —SR.: Petersen (Stuttgart).