Der Trainer des 1. FC Köln sieht den Sportdirektor als idealen Kandidaten für die Keller-Nachfolge. Derweil bereitet sich die Mannschaft auf das Spiel gegen Nürnberg vor.
Wer folgt auf Sportchef Keller?FC-Trainer Funkel setzt sich für Kessler ein

Während Max Finkgräfe (2.v.l.) erkrankt in Nürnberg fehlen wird, steht der zuletzt angeschlagene Stürmer Tim Lemperle im Kader.
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Die Mitarbeiter standen am Donnerstagnachmittag Spalier, als sich die Mannschaft auf den Weg zum Hauptbahnhof machte. Im Laufe des Tages war im Geißbockheim die Frage aufgekommen, wie die Geschäftsstelle den Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln vor dem letzten Auswärtsspiel der Saison 2024/25 am Freitag (18.30 Uhr/Sky) beim 1. FC Nürnberg am besten unterstützen kann. Es geht ja auch um den Aufstieg in die Bundesliga, dem das Team von Rettungstrainer Friedhelm mit einem Sieg einen großen Schritt entgegengehen würde.
Emotionaler Abschied für 1. FC Köln
Die Mitarbeiter stellten sich also auf und applaudierten den Spielern, die mit Funkel und seinem Trainerteam zum Teambus gingen. Kapitän Timo Hübers quotierte die Aktionen mit einem freudigen Lachen und einem „Wow“. Für die passende Stimmung vor dem Duell mit Miro Kloses „Cluberern“ ist gesorgt.
Allerdings nicht bei allen FC-Profis. Dass Luca Kilian nach seinem Kreuzbandriss noch keine Option für das Comeback von Friedhelm Funkel sein konnte, war klar. Denken konnte sich jeder FC-Fan zudem, dass es auch für Marvin Obuz und Jacob Christensen eng mit einem Platz im Spieltagskader werden könnte. Mit Max Finkgräfe war dagegen zu rechnen. Der Linksverteidiger fehlte allerdings bei der Abreise, weil er krank geworden war.
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Verletzungssorgen beim 1. FC Köln
Dejan Ljubicic stieg auch nicht mit in den Bus ein. Der Österreicher holte sich von Funkel die Quittung für seine zuletzt enttäuschenden Leistungen ab. Ein weiterer Grund für seine Nichtnominierung dürfte das Theater um seinen Wechsel zu Dinamo Zagreb gewesen sein.
Erfreuliches gab es über Tim Lemperle zu berichten. Der Stürmer wechselt nach der Saison zwar zur TSG 1899 Hoffenheim, kann die letzten beiden möglichen Partien im FC-Trikot wohl aber absolvieren. Der 22-Jährige hatte aufgrund von Knieproblemen zwar zwei Tage nicht mit der Mannschaft trainieren können, stand aber bei der Abschlusseinheit am Donnerstag auf dem Platz und war mit an Bord, als es mit dem ICE nach Nürnberg ging.
Hoffnungsträger Tim Lemperle reist mit
Man darf gespannt sein, wen Funkel bei seinem Debüt in die Startelf schickt. Nach den beiden schwachen Auftritten in Hannover und gegen Regensburg bieten sich einige Änderungen an. So könnte Jusuf Gazibegovic Jan Thielmann als Rechtsverteidiger ablösen, was dem FC-Coach zudem die Möglichkeit geben würde, Thielmann auf seiner Lieblingsposition rechts vorne ins Rennen zu schicken, wo zuletzt der aus dem Kader gestrichene Ljubicic aufgelaufen war.
Ein weiterer Startelfkandidat wäre Denis Huseinbasic, mit dem Funkel unter der Woche intensive Einzelgespräche geführt hat. Für den Bosnier müsste Luca Waldschmidt weichen. Auf dem linken Flügel schart der lange verletzte und gegen Regensburg eingewechselte Linton Maina mit den Füßen. Er würde Florian Kainz auf die Bank verdrängen, wobei der erfahrene Österreicher zu den Spieler gehört, von denen nach der Entlassung von Trainer Gerhard Struber ein Leistungsaufschwung zu erwarten ist. Ein Wechsel könnte es auch in der Innenverteidigung geben, wo Dominique Heintz zuletzt unter Form agierte. Youngster Julian Pauli stünde bereit. Dass Mark Uth in dieser Saison erstmals in der Startformation steht, ist eher unwahrscheinlich: „Man muss schon sagen, dass er lange keine Spielrhythmus mehr hatte. Einen Mark Uth auf dem Platz kann ich aber immer gebrauchen“, sagte Funkel.
Veränderungen in der Startaufstellung erwartet
Die Besetzung einer Position beim FC steht für Friedhelm Funkel derweil außer Frage. Der 71-Jährige sieht Thomas Kessler als idealen Nachfolger für den mit Coach Struber am vergangenen Sonntag entlassenen Sportchef Christian Keller an. „Ich glaube, da muss man gar nicht weit suchen“, sagte der erfahrene Trainer bei Sky und hob die „Empathie“ und „fachlichen Stärken“ des ehemaligen Bundesliga-Torwarts hervor: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute direkt vor der Tür liegt?“, schrieb Funkel dem noch amtierenden FC-Vorstand mit Präsident Werner Wolf sowie den Vizepräsidenten Eckard Sauren und Carsten Wettich in die Bücher. Kessler als neuer Geschäftsführer Sport in Köln? Keine so abwegige Idee, denn der 39-Jährige ist als Sportdirektor schließlich auch für die Kaderplanung im Sommer verantwortlich.
Voraussichtliche Aufstellungen Köln gegen Nürnberg
1. FC Nürnberg: Reichert; Drexler, Knoche, Gruber; Janisch, Jander, Yilmazz, Lubach, Justvan; Emreli, Antiste.
1. FC Köln: Schwäbe; Gazibegovic, Hübers, Pauli, Pacarada; Martel; Thielmann, Huseinbasic, Maina; Lemperle, Downs. —SR.: Hartmann (Wangen).