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„Köln und der FC sind Heimat“Klünters Rückkehr ins Rheinenergie-Stadion

Lesezeit 3 Minuten
Klünter ganz links

Lukas Klünter (l) war vier Jahre im Kader des Kölner Vereins.

  1. Mit der Hertha kehrt Lukas Klünter am Sonntag erstmals in das Rheinenergie-Stadion zurück.
  2. Trotz der großen Sympathie zu seiner Heimat kündigte Lukas Klünter seinen Ex-Kollegen für das sonntägliche Spiel natürlich „einen heißen Kampf“ an.
  3. Und was sind die Kölner Pläne für das Match-Glück?

Köln – Vier Jahre lang spielte er im Trikot des 1. FC Köln. Mit 19 Jahren hatte er am 3. April 2016 bei den Geißböcken sein Bundesligadebüt gegeben. Im Sommer des Vorjahres, nach dem FC-Abstieg und angesichts eines Ablöseangebots von zwei Millionen Euro, wechselte der Rechtsverteidiger zu Hertha BSC. Am Sonntag kehrt der 23-Jährige, der in Erftstadt groß wurde, erstmals ins Rheinenergie-Stadion zurück. Und obwohl er sich in Berlin „sehr wohl fühlt“, wie er dieser Tage in einem Interview auf der Hertha-Homepage bekräftigte, gab er offen zu: „Köln ist meine Heimat, und der FC gehört einfach dazu!“

Wenn er an seine Zeit am Geißbockheim zurückdenke, seien da nur positive Dinge. Noch immer habe er Kontakt zu Spielern von damals. Mit keinem Kollegen habe er sich schlecht verstanden. Dieses positive Klima sei auch ein Teil der Mannschaft gewesen. „Jetzt aber bin ich gespannt, wie es sich anfühlt, als Gast im Stadion aufzulaufen“, meinte der pfeilschnelle Rechtsverteidiger.

Ehizibue als Klünters Nachfolge

Der ehemals aktive Student der deutschen Sporthochschule in Köln – wegen der Problematik eines Sport-Fernstudiums lässt er es ruhen – gehört zu den schnellsten Spielern der Liga. Über 100 Meter wurde er schon mit 10,8 Sekunden gestoppt. Ähnlich schnell ist sein neuer Nachfolger beim FC. Kingsley Ehizibue, der am Sonntag wegen einer Roten Karte gesperrt ist, wurde mit einer Höchstgeschwindigkeit von 35,18 km/h gemessen. Das entspricht ebenfalls einer Zeit von unter elf Sekunden.

Trotz der großen Sympathie zu seiner Heimat kündigte Lukas Klünter seinen Ex-Kollegen für das sonntägliche Spiel natürlich „einen heißen Kampf“ an. Den lieferte sich der aus Kölner Zeiten als ein eher zurückhaltender Zeitgenosse bekannte Spieler mit seinem Berliner Kollegen Alexander Esswein in dieser Woche beim Training. Nach einem kräftigen Zweikampf beschwerte sich der Stürmer, woraufhin der Ex-Kölner süffisant meinte: „Das hier ist Bundesligatraining. Das weißt du schon, oder?“ Esswein ließ sich danach auch von Kollegen nicht beruhigen. Erst als Ante Covic ein Machtwort sprach, schwieg er.

Kämpferische Einstellung für Sonntag

Dem neuen Hertha-Trainer, der nach zunächst vier sieglosen Spielen ersten Gegenwind erlebte, sei der heißblütige Einsatz nicht unrecht gewesen, erklärte er später. Denn genau solch eine kämpferische Einstellung wünsche er sich für das Spiel am Sonntag.

Genau so sieht es auch Lukas Klünter: „Um in Köln bestehen zu können, müssen wir deutlich mehr Zweikämpfe gewinnen als zuvor und uns auch spielerisch steigern.“ Nach dem 2:1-Erfolg gegen Paderborn in der Vorwoche solle jetzt der zweite Saisonsieg geholt werden. Die Mannschaft müsse beweisen, dass sie dafür den Willen besitze.

Genau das fordert auf der anderen Seite auch Kölns Trainer Achim Beierlorzer. „Die Jungs sollen den Willen und die Mentalität zeigen, dass sie dieses Heimspiel gewinnen wollen.“

Mit Engagement zum Matchglück

Mit hohem Einsatz, Zweikampfhärte, spielerischen Lösungen und einem variablen Positionsspiel wolle man den Berlinern beikommen. Man müsse mehr Torchancen als bisher kreieren, sie auch besser nutzen, die Balance zwischen Offensiv- und Defensivarbeit finden und „mit Engagement das Matchglück erzwingen“.

So wolle man sich selbst und den treuen Fans nach den Heimniederlagen gegen die Borussen aus Dortmund (1:3) und Mönchengladbach (0:1) gegen die Hertha den ersten Heimsieg der Saison bescheren.

Voraussichtliche Aufstellungen: Köln: Horn; Bader, Meré, Bornauw, Hector; Höger, Skhiri; Schindler, Drexler; Modeste, Cordoba. – Hertha: Jarstein; Klünter, Stark, Boyata, Plattenhardt; Skjelbred; Wolf, Darida, Grujic, Dilrosun; Selke. – SR: Storks (Velen).