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Kölner Haie an der DEL-SpitzeKEC-Fans fangen an zu träumen

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Die Haie um ihren Goalie Janne Juvonen.

Verdiente Ehrenrunde: Die Haie um ihren Goalie Janne Juvonen gehen als Spitzenreiter in das letzte Spiel des Jahres.

Vor dem letzten Spiel des Jahres am Dienstag bei den Iserlohn Roosters thront der KEC an der Tabellenspitze. Der Traum vom zweiten Einzug in die Champions League nach 2014 lebt.

Als das letzte Heimspiel des Eishockey-Jahres 2025 Geschichte war und die Kölner Haie beim 6:5 gegen die Schwenninger Wild Wings auch im 16. Spiel in Serie gepunktet hatten, war es an der Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, hallte es von der Nordkurve der Lanxess-Arena in Richtung der KEC-Profis, die sich fast ein wenig schüchtern mit ihren Kindern noch einmal auf das Eis gewagt hatten. Die glückseligen Fans wollten ihre Lieblinge feiern, sich bedanken für ein Jahr mit Finaleinzug und Tabellenführung, das es in Köln so schon lange nicht mehr gegeben hat.

Also sangen die Haie-Anhänger auch noch von Europa. Der Traum vom zweiten Einzug in die Champions League nach 2014 lebt. Drei Teilnehmer stellt die Deutsche Eishockey Liga (DEL) pro Saison, den Meister und die beiden bestplatzierten Teams der Hauptrunde. Das Team von Trainer Kari Jalonen hat vor dem letzten Spiel des Jahres am Dienstag (19.30 Uhr/Magenta Sport) bei den Iserlohn Roosters seinen Vorsprung an der Spitze auf drei Zähler vor dem ERC Ingolstadt ausgebaut. „Es ist eine schöne Momentaufnahme und zeigt, dass wir gerade gut drauf sind. Jeder steht am liebsten oben. Es ist ein gutes Gefühl, viele Spiele zu gewinnen und am Ende vielleicht mal nicht um die Playoff-Qualifikation kämpfen zu müssen“, freute sich Maximilian Kammerer.

Wir sind extrem ausgeglichen besetzt. Alle Reihen können offensiv ihren Job machen und auch defensiv gut spielen.
Maximilian Kammerer, Stürmer Kölner Haie

Der Haie-Stürmer hatte mit seinen drei Toren beim 3:0 an Weihnachten gegen Bremerhaven und dem Sieg gegen Schwenningen seinen Anteil am Sprung an die Tabellenspitze, wollte aber gar nicht so sehr über seine Rolle sprechen. „Wir sind extrem ausgeglichen besetzt. Alle Reihen können offensiv ihren Job machen und auch defensiv gut spielen. Das macht es den Gegnern schwer, weil alle Reihen Qualität haben und wir ein Mannschaftsgefüge haben, in dem sich trotz des engen Konkurrenzkampfes jeder für den anderen freut.“

Die gute Chemie zahlt sich aus, gerade in Momenten, wenn Spieler ausfallen. Gegen Bremerhaven und Schwenningen fehlten mit Gregor MacLeod (verletzt) und Nate Schnarr (Teilnahme für Team Canada beim Spengler Cup) die beiden wichtigsten Center. „Wir haben vor dem Spiel einige Änderungen in der Zusammenstellung der Reihen vorgenommen. Das Gute ist, dass die Jungs taktisch alle auf einem Level sind“, lobte Coach Kari Jalonen. Louis-Marc Aubry, der gegen Schwenningen zwei Vorlagen gab und nun schon bei 22 Assists steht, fasste es so zusammen: „Wir spielen schon die ganze Saison mit anderen Reihen. Im System von Kari ist es nicht so wichtig, wer an wessen Seite spielt, wenn jeder seine Arbeit macht und sich fokussiert.“

Kölner Haie: Westduell am Dienstag bei den Iserlohn Roosters

Gegen Schwenningen reichte den Haien vor 18.600 Zuschauern in der erneut ausverkauften Lanxess-Arena ein nahezu perfektes erstes Drittel, um den sechsten Sieg hintereinander zu landen. Dass der achtfache Deutsche Meister trotz einer 4:0- und 6:2-Führung nach dem 6:5 durch Thomas Larkin am Ende noch 18 Sekunden lang zittern musste, hakten die Protagonisten schnell ab. „Wir haben die drei Punkte geholt und darauf kommt es an. Es ist unsere Stärke, dass wir immer einen Weg finden, Spiele zu gewinnen. Darauf wird es auch in den Playoffs ankommen, denn da geht es nur darum, Spiele zu gewinnen“, erklärte Maxi Kammerer.

Ihren nächsten Dreier wollen die Haie im Westduell bei den Roosters landen, die nach drei Siegen aus den jüngsten vier Partien noch einmal Hoffnung für den Kampf um Platz zehn geschöpft haben. „Die Spieler sind weiter hungrig auf Siege, das ist schön zu sehen“, sagte Kari Jalonen. Die Kölner haben mit der Tabellenführung auch etwas Wichtiges zu verteidigen. Platz eins nach der Hauptrunde bedeutet die sichere Qualifikation für die Champions League und durchgängiges Heimrecht in den Playoffs auf dem Weg zur ersten Meisterschaft nach 2002.