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Kölner HaieUwe Krupp geht von enger Serie gegen Mannheim aus

Lesezeit 4 Minuten
TUwe Krupp, Headcoach der Kölner Haie.

Geht zuversichtlich in die Viertelfinalserie gegen Mannheim: Haie-Chefcoach Uwe Krupp.

Die Kölner Haie starten am Dienstag in die Playoff-Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim als aussichtsreicher Außenseiter. 

Uwe Krupp hatte natürlich sein Pokerface aufgesetzt und die Standard-Sprüche im Repertoire. Der Chefcoach der Kölner Haie verspürte einen Tag vor dem Auftakt der Playoff-Viertelfinalserie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft gegen die Adler Mannheim kaum Lust, ins Detail zu gehen. Damit auch jeder weiß, dass es jetzt losgeht, mit der schönsten Zeit des Jahres im Eishockey. Um eine Prognose abzugeben, sei er nicht der richtige und alles, was war, spielt ab sofort keine Rolle mehr: „Ich erwarte eine enge Serie. Es geht bei null los. Die Karten werden neu gemischt“, erklärte der 57-Jährige. Spiel eins der „best-of-seven“-Serie steigt am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) in der Mannheimer SAP-Arena.

Der Klassiker des deutschen Eishockeys lässt aber auch einen erfahrenen Mann wie Krupp nicht gänzlich kalt. Er freue sich sehr, dass die Haie Teil eines solchen Viertelfinales seien und will sich mit seiner Mannschaft aus der Position des aussichtsreichen Außenseiters „so teuer wie möglich verkaufen“: „Ich hoffe, dass die Serie hält, was sie auf dem Papier verspricht.“

Seit 25 Spielen stabile Leistungen

Die Kölner werden neben ihrem rheinischen Erzrivalen Düsseldorfer EG als Geheimfavorit im Kampf um den Titel gehandelt. Was vor allem daraus resultiert, dass die Kölner sich im Verlauf der Saison mehr und mehr gefunden haben und zum Ende der 56 Spiele umfassenden Hauptrunde das zweitbeste Team der Liga waren. „Wir hatten zu Beginn der Saison Probleme, richtig mit unseren eigenen Erwartungen umzugehen und haben uns bei dem ganzen Zirkus, der hier in Köln immer stattfindet, selbst im Weg gestanden. Das ist kein Thema mehr. Die letzten 25 Spiele waren wir stabil“, beschrieb Krupp die gute Entwicklung seiner Mannschaft.

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Für mich ist das ein Zeichen, dass die Dinge bei uns funktionieren.
Uwe Krupp, Haie-Chefcoach

Eine Entwicklung, die mit einem Happy End und dem Sprung auf Platz sechs am letzten Spieltag endete. „Die direkte Qualifikation für das Viertelfinale ist ein positives Erlebnis, das wir in die Playoffs mitnehmen. Sie ist der Ertrag für harte Arbeit“, sagte Krupp. Einer von vielen positiven Aspekten, die er mit in die Serie nimmt: „Die Chemie im Team stimmt schon die ganze Saison über und wir haben alle Herausforderungen, wie etwa die lange Auswärtsserie, angenommen und sind gut damit umgegangen. Für mich ist das ein Zeichen, dass die Dinge bei uns funktionieren.“

Die Haie gehen auf Grund der Hauptrundenplatzierung zwar als Außenseiter und ohne Heimrecht gegen den Dritten aus Mannheim in die Serie, haben sich zuletzt aber auf Augenhöhe mit den Adlern bewegt: „Wenn wir unser Eishockey spielen, sind wir nur schwer auszurechnen und können gegen jeden Gegner bestehen“, glaubt Krupp an einen Erfolg.

Krupp würde auch am Decksteiner Weiher spielen

Zumal der Trainer von etwas zu berichten wusste, was so nicht ganz alltäglich für eine Kölner Mannschaft ist. „Wir erleben zum ersten Mal seit Jahren wieder ein Team, das gerne in der Arena spielt“, sprach Krupp den Heimkomplex an, mit dem sich so manches Haie-Team in der Vergangenheit das Leben schwer gemacht hat. 18 von 28 Spielen hat der KEC diese Saison in Deutz gewonnen und mit 108 Toren so viele zu Hause erzielt wie kein anderer DEL-Club.

Der Haie-Coach macht sich deshalb aber keine unnötigen Gedanken darüber, dass ein mögliches Spiel sechs der Serie in der Yayla-Arena in Krefeld über die Bühne gehen müsste. Die LanxessArena ist am Sonntag, 26. März , mit einem Helene Fischer-Konzert belegt. „Helene Fischer Atemlos, hinterlässt eben ihre Spuren“, scherzte Krupp, um dann zu erklären:

Mannheim mit dem Heimvorteil

„Es tut mir leid für unsere Fans und den Aufwand, den sie betreiben müssen. Aber von mir aus könnten wir mit zwei Toren und Schiedsrichtern auch auf dem Decksteiner Weiher gegen Mannheim spielen. Natürlich spielen wir lieber in unserer Arena, aber die Konzentration gilt dem Gegner und nicht dem Ort, an dem wir spielen.“ Der Coach sieht keinen entscheidenden Nachteil darin, wenn sein Team umziehen müsste: „Die Stimmung in Krefeld ist riesig, wenn wir die Halle voll kriegen – und davon gehe ich aus.“ Man stelle sich vor, dass die Haie ausgerechnet in Krefeld den Halbfinaleinzug perfekt machen. Solche Geschichten schreibt der Sport ja nur allzu gerne.

Zunächst aber sind alle Augen auf das erste Spiel der Serie gerichtet. Für Krupp hat der Auftakt immer etwas Bedeutsames: „Beide Teams wollen sich positionieren und einen guten Start hinlegen. Mannheim will seinen Heimvorteil behalten und wir fortsetzen, wie wir zuletzt aufgetreten sind.“ Die Voraussetzungen für die Kölner könnten besser nicht sein. Krupp hat alle Spieler an Bord und somit immerhin ein paar Optionen in seinem nicht allzu tiefen Kader. Bei den individuell sicher tiefer besetzten Adler wird viel davon abhängen, wie sich die Disharmonien zwischen Team und Trainer Bill Stewart am Ende des Tages in der Leistung widerspiegeln.

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