Nach sechs Siegen in Folge mussten sich die Kölner Haie erstmals wieder geschlagen geben. Dennoch bestätigte der KEC auch beim 1:2 nach Verlängerung in München seine starke Form.
Overtime-Niederlage in MünchenKölner Haie hadern nach Wechselfehler mit sich selbst

Schenkten sich nichts: Der Kölner Juhani Tyrvaeinen (l.) und Münchens Phillip Sinn.
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Es war ein Moment der Unachtsamkeit, der den Kölner Haien einen möglichen Sieg in München kostete. Ein Wechselfehler führte zur 1:2-Niederlage nach Verlängerung beim EHC Red Bull, der damit auch den dritten Vergleich in der laufenden Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen den KEC gewann. Trainer Kari Jalonen war trotzdem zufrieden. „Mir hat gefallen, wie wir gespielt haben“, sagte der Finne nach einer guten Leistung seiner Mannschaft, die zuvor sechsmal in Folge gewonnen hatte.
Anders als in den ersten beiden Duellen, die der KEC zu Hause mit 2:4 und 0:2 verloren hatte, begegneten die Kölner ihrem Kontrahenten diesmal auf Augenhöhe. „Für mich war es kein klassisches 1:1-Spiel“, meinte Jalonen nach 22 Kölner Torschüssen (37 für München) sowie 14 gewonnenen Bullys (40 beim Gegner) und ergänzte: „Das war ein sehr schmaler Grat. Was Zweikämpfe, Schlittschuhlaufen und taktische Dinge angeht, mussten die Spieler wirklich hart arbeiten.“
Das war mit das höchste Level, das wir in dieser Saison gespielt haben.
Die mehr als 10.000 Zuschauer im neuen SAP Garden erlebten eine Partie, die dem Begriff Spitzenspiel gerecht wurde. „Das war mit das höchste Level, das wir in dieser Saison gespielt haben“, sprach Parker Tuomie von einer noch stärkeren Leistung der Kölner als etwa bei den Siegen nach Penaltyschießen gegen Meister Berlin oder Spitzenreiter Mannheim. Der Stürmer, der in der laufintensiven Partie mehr als 15 Minuten auf dem Eis gestanden hatte, war froh, dass sich all die Mühen in Bayerns Hauptstadt immerhin mit einem Punkt ausgezahlt hatten. „Das war sehr schwer, aber wir Stürmer mussten viel laufen, um Druck zu machen. Nur so kann man den Gegner weichklopfen“, schilderte der Flügelstürmer seine Arbeit gegen die Scheibe.
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Nach einem torlosen ersten Drittel hatte der KEC die Münchner in der 38. Minute weichgeklopft. Veli-Matti Vittasmäki zog aus der Distanz ab und Dominik Bokk reagierte am schnellsten – es war sein dritter Treffer in Folge. Die Führung hatte allerdings nur 96 Sekunden Bestand, weil Juhani Tyrväinen nach einem Stockschlag auf die Strafbank geschickt wurde. Dort musste er mitansehen, wie Münchens Maxi Kastner seinen Schläger geschickt in einen Schuss von Ryan Murphy hielt und zum 1:1 abfälschte (39.). Nach dem Ausgleich verhinderte der Kölner Schlussmann Janne Juvonen mehrfach den zweiten Gegentreffer. „Er ist momentan das Nonplusultra. Wir sind sehr glücklich, dass wir ihn haben“, lobte Tuomie den Goalie, der am Mittwoch 35 Schüsse abwehrte.
Kölner Haie erwarten ausverkaufte Lanxess Arena gegen Mannheim
Erst in der Verlängerung musste Juvonen ein zweites Mal hinter sich greifen. Im defensiv geprägten Drei-gegen-Drei stand die letzte Spielminute an, als Maximilian Kammerer bei Münchner Puckbesitz zum Wechseln herausfuhr. Patrick Russell kam zu spät aufs Eis und auch Oliwer Kaski rechnete nicht mit dieser Situation. So konnte Brady Ferguson mit einem harten Schuss den Münchner Sieg klarmachen (64.). „Natürlich war das Gegentor am Ende unglücklich“, befand der finnische Verteidiger Kaski. „Aber wir können zufrieden sein mit unserer Leistung. Das hatte Playoff-Charakter.“ Ähnlich intensiv dürfte es auch am Sonntagnachmittag (16.30 Uhr, Magenta Sport) zugehen, wenn der KEC zum „Tag der Junghaie“ Tabellenführer Mannheim in der Lanxess-Arena empfängt. Die Kölner erwarten ein ausverkauftes Haus.
