Playoff-ViertelfinaleTerminchaos bei den Kölner Haien

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vl. Shawn Lalonde (Koelner Haie #9), Frank Hoerdler (Berlin #7).

Köln – Die Qualifikation der Kölner Haie für das Playoff-Viertelfinale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft ist noch nicht einmal 24 Stunden alt und schon gibt es den ersten großen Ärger um das erste Spiel der „best of seven“-Serie bei den Nürnberg Ice Tigers.

Obwohl die Haie nach eigener Aussage gleich zu Beginn der Saison 2017/18 bei der Deutschen Eishockey Liga (DEL) frist- und richtliniengemäß Terminschwierigkeiten für den Fall einer Viertelfinal-Qualifikation ohne Heimrecht angemeldet hatten, müssen sie in den sauren Apfel beißen. Das erste Spiel in der Nürnberger Arena findet nämlich am Mittwoch, 14. März, 19.30 Uhr, statt.

Nur einen Tag später, am Donnerstag, 15. März, 19.30 Uhr, steigt dann schon Spiel zwei in der Kölner Lanxess Arena. Das bedeutet, dass Trainer Peter Draisaitl und sein Team zu ihrem ersten Heimspiel aus Nürnberg anreisen müssen.

„Die Kölner Haie haben die Liga und alle Vereine schon vor sechs Monaten auf die Situation aufmerksam gemacht. Falls der KEC im Viertelfinale kein Heimrecht genießt, muss das erste Heimspiel wegen einer Belegung der Lanxess Arena von Freitag, 16. März, auf Donnerstag, 15. März, vorverlegt werden. Deshalb sind wir davon ausgegangen, dass unser erstes Auswärtsspiel am 13. März stattfindet und haben das auch so kommuniziert. Das haben wir mehrfach allen mitgeteilt“, erklärte KEC-Sprecher Philippe Rasch auf Anfrage.

„Ein Unding. Wir haben die Richtlinie der DEL schriftlich vorliegen“

Die Einlassung der Haie führte dazu, dass die DEL noch im September die Richtlinie erließ, in der Dienstag und Donnerstag als Spieltage für den KEC vorgesehen sind, wenn sie nicht auf einer der ersten vier Hauptrundenplätze das Viertelfinale erreichen. „Ein Unding. Wir haben die Richtlinie der DEL schriftlich vorliegen. Am Sonntagabend wurde diese Richtlinie wieder einkassiert, obwohl die Liga noch betätigt hat, dass wir alles richtig gemacht haben“, machte Haie-Geschäftsführer Oliver Müller seinem Ärger Luft.

Der KEC erhielt noch auf der Rückfahrt nach dem 1:0-Sieg in Ingolstadt einen Anruf aus Nürnberg, in dem die Verantwortlichen der Ice Tigers ihr Unverständnis darüber ausdrückten, dass die Kölner öffentlich den 13. März als Austragungstermin für das erste Spiel veröffentlicht hatten. Grund: Die Arena in Nürnberg ist am Dienstag, 13. März, für ein Konzert der finnischen Band „Sunrise Avenue“ reserviert. Daraufhin schlugen die Haie Montag, 12. März, als neuen Termin vor, um dem so genannten „back to back“-Spiel mit den Terminen am Mittwoch und Donnerstag aus dem Weg zu gehen. Auch das lehnten die Nürnberger ab: „Uns wurde mitgeteilt, dass der Vorverkauf für das erste Heimspiel am 14. März schon seit zwei Wochen läuft und das Spiel alleine deshalb nicht mehr verlegt werden kann“, berichtete Philippe Rasch.

Die DEL muss entscheiden

Entscheiden musste letztlich die DEL und die sah keine andere Möglichkeit als Mittwoch und Donnerstag zu spielen. „Den Kölner Haien wurde der abweichende Spieltermin 15. März genehmigt. Leider ist nun genau die Paarung entstanden, die aufgrund dieser Verlegung zu einer back to back Situation führt, da die Halle in Nürnberg am 13. März vergeben ist. Da ja beide Clubs vom back to back gleichermaßen betroffen sind, ist dies eine faire Lösung. Alternativ müssten wir jegliche Abweichung vom Rahmenterminplan verbieten, was aber sicherlich das deutlich größere Übel wäre", erklärte DEL-Spielbetriebsleiter Jörg von Ameln die Entscheidung.

Das mit der „fairen Lösung“ sehen die Haie anders: „Wir haben quasi zwei Auswärtsspiele hintereinander, weil wir zu unserem Heimspiel aus Nürnberg entweder Mittwochnacht oder Donnerstagmorgen anreisen müssen. Das ist ein klarer Nachteil“, kritisierte Rasch. Um die Strapazen für das eigene Team möglichst gering zu halten, reist der KEC-Tross bereits am Dienstag einen Tag vor dem ersten Spiel mit dem Bus nach Nürnberg. Den Rückweg wollen die Kölner dann mit dem Flugzeug antreten. Ob dies auch funktioniert, ist allerdings noch unklar.

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