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Verletzungsmisere bei Fortuna KölnTrainer Matthias Mink muss fast auf eine ganze Startelf verzichten

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Fortuna Köln-Trainer Matthias Mink muss fast auf eine gesamte Startelf verzichten

Fortuna Köln-Trainer Matthias Mink muss fast auf eine gesamte Startelf verzichten

Der Südstadt-Klub reist zum letzten Auswärtsspiel der Saison. Dabei bleibt Trainer Matthias Mink nur noch eine Rumpftruppe übrig. 

Am vorletzten Spieltag der Regionalliga West führt der Spielplan Fortuna Köln ein letztes Mal in die Fremde zum SC Wiedenbrück. Eine Mannschaft, die seit kurzem Planungssicherheit für die nächste Saison hat. Das Team von Trainer Sascha Mölders, einst Torjäger mit Kultstatus, hat jüngst den Klassenerhalt gesichert. „Sie werden mit etwas Leichtigkeit und Freiheit in die letzten beiden Spiele gehen“, mutmaßt Fortuna-Trainer Matthias Mink. „Gegen uns ist es ihr letztes Heimspiel – sie werden schauen, dass sie sich standesgemäß von ihren Fans verabschieden.“

Fortuna Köln beklagt viele Ausfälle

Vor dem Spiel jedoch dürfte den 57-Jährigen die eigene Personalsituation umtreiben – eine Art medizinischer Alptraum, der seit der Winterpause über dem Kölner Süden liegt. Nun, kurz vor Saisonschluss, dürfte dieser seinen düsteren Höhepunkt erreichen. Zu den ohnehin Langzeitverletzten – Julius Biada, Adrian Stanilewicz, Younes Derbali, Salim Hadouchi – gesellen sich inzwischen nahezu die komplette Innenverteidigung (Barne Pernot, Max Fischer, Seymour Fünger) sowie mehrere Spieler mit offensivem Auftrag: Stipe Batarilo, Hendrik Mittelstädt, Kingsley Sarpei und Arnold Budimbu.

Auch das Mittelfeld bleibt mit dem Ausfall von Joshua Eze arg dezimiert. „Das ist fast eine ganze Startelf“, seufzt Mink – nicht larmoyant, eher mit der nüchternen Feststellung, was nicht mehr zur Verfügung steht. „Es ist erkennbar, dass wir im Laufe einer Saison, im Zuge eines kleinen Kaders, Probleme in solchen Phasen bekommen“, beschreibt Mink.

In dieser Not zeigt sich der Wert der Nachwuchsarbeit. So bekommt die Jugend eine Bühne. Besonders der junge Max Wiese hat sich in den letzten Wochen als rechter Schienenspieler hervorgetan, agiert unaufgeregt und mit wachsendem Selbstvertrauen. „Er hat sich stark entwickelt“, sagt Mink. „In der Rückrunde hat er mehr Einsatzzeiten erhalten als in der Hinrunde.“ Auch Lennart Winkler zählt zu jenen, die durch das personelle Vakuum ins Licht treten durften.

Max Wiese im Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen

Max Wiese im Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen

Der Blick auf die Tabelle taugt nur noch bedingt als Motivator. Der zweite Platz ist mit sieben Punkten Abstand in weite Ferne gerückt, und auch Rang drei ist bei vier Zählern Differenz nur noch theoretisch erreichbar. Fortuna Köln muss nicht mehr nach oben schielen, sondern sich vielmehr der pragmatischen Kür widmen: die verbliebenen zwei Partien mit Anstand und maximalem Ertrag über die Ziellinie bringen – um eine Saison, die unter personellen Nackenschlägen litt, würdig abzuschließen.