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Rückblick auf 2019Krisenjahr des 1. FC Köln endet mit Hoffnungsschimmer

Lesezeit 3 Minuten
FC Köln_Werder Bremen_Fußball

Die Mannschaft des 1. FC Köln feiert nach dem Spiel gegen den SV Werder Bremen.

  1. Nach einer Erfolgsserie Anfang des Jahres ging es für den FC sportlich bergab
  2. 2019 war geprägt von Rücktritten, Niederlagen und Trainerwechseln
  3. Zuletzt gaben die Spiele der Kölner wieder Anlass zur Hoffnung

Köln – Chaostage, -wochen und -monate liegen 2019 hinter dem 1. FC Köln. Allein die Tatsache, dass vier Trainer im Einsatz waren, die Mannschaft nach der Bundesliga-Rückkehr sofort wieder auf Talfahrt geriet und ständig im Tabellenkeller saß, sagt alles.

Zunächst war es Markus Anfang, der seine Liebe Müh‘ und Not hatte, die Mannschaft in der 2. Bundesliga auf Aufstiegskurs zu halten. Stabilität in Form von acht unbesiegten Begegnungen zwischen dem 23. Februar und dem 15. April in Folge bildeten die Basis zur Rückkehr ins Fußball-Oberhaus.

Hinrunde endete mit Schiffbruch

Dann riss die Erfolgsserie. Nach einem schlimmen 0:3 am Ostersonntag in Dresden und einer 1:2-Heimpleite gegen biedere Darmstädter wurde Markus Anfang entlassen. U21-Trainer André Pawlak und der als Chef der Scouting-Abteilung zurückgeholte Manfred Schmid übernahmen. Am nächsten Spieltag gelang ihnen mit der Mannschaft durch ein 4:0 in Fürth die Bundesliga-Rückkehr.

Achim Beierlorzer (1)

Nach acht Niederlagen, nur zwei Siegen und einem Remis sowie dem Pokal-Aus war für Achim Beierlorzer das Kapitel 1. FC Köln beendet.

Die beiden standen auch in der neuen Spielzeit wieder auf dem Trainingsplatz der FC-Profis, allerdings als Assistenten von Achim Beierlorzer. Der war aus Regensburg verpflichtet worden und machte sich zur Aufgabe, die Mannschaft in Angriff und Abwehr offensiv auszurichten. Was während der Vorbereitung vielversprechend aussah, sollte in der Hinrunde mit einem unerwarteten Schiffbruch enden.

Rücktritte und neues FC-Präsidium

Zunächst aber herrschte noch eitel Sonnenschein. Vor allem am 4. August bei der Saisoneröffnung. Neben einigen neuen Spielern sorgte vor allem das neue Maskottchen, Hennes IX., eine „Bunte Deutsche Edelziege“ aus Ostwestfalen, für reges Interesse. Sein Vorgänger, Hennes VIII., ging krankheitsbedingt – Arthrose – nach elf Dienstjahren mit zwei Ab- und Aufstiegen sowie der unvergessenen Europapokalteilnahme in den Ruhestand.

Einen Monat später gab es zudem ein neues FC-Präsidium. Nach dem Rücktritt von Präsident Werner Spinner im März schlug der Mitgliederrat Dr. Werner Wolf, Eckhard Sauren und Dr. Jürgen Sieger als neues Präsidium vor. Die drei erhielten die Zustimmung von 78,2 Prozent der gut 2800 anwesenden Mitglieder.

Im Dezember wurde die Marke von 110 000 Mitgliedern durchbrochen. Wenig später erklärte Dr. Jürgen Sieger aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt. Satzungsgemäß entsandte der Mitgliederrat einen Stellvertreter. Die Wahl fiel auf Dr. Carsten Wettich.

Gisdol und Heldt bringen wieder Hoffnung

Auch sportlich lief es alles andere als glatt. Nach acht Niederlagen, nur zwei Siegen und einem Remis sowie dem Pokal-Aus bei Regionalligist 1. FC Saarbrücken war dann für Achim Beierlorzer das Kapitel 1. FC Köln beendet. Seinen Posten übernahm Markus Gisdol.

Da auch Armin Veh ein Dreivierteljahr vor Vertragsende den Bettel hingeschmissen hatte, musste zudem ein neuer Sportchef gefunden werden. Zwei Jahre, nachdem ein erster Versuch am Einspruch von Hannover-96-Boss Martin Kind gescheitert war, kam Horst Heldt zurück in den Schoß der FC-Familie. 1995 hatte man den Königswinterer als Spieler nach acht Jahren, während denen er vom Talent zum Profi aufgestiegen war, vom Hof gejagt – so hatte er es zumindest empfunden.

Er und Markus Gisdol versuchen, die Spieler ans Rennen, Kämpfen und Siegen zu bringen. Nach Anlaufschwierigkeiten wurde das Derby gegen Leverkusen gewonnen (2:0), dann in Frankfurt ein 0:2-Rückstand in einen 4:2-Erfolg gedreht, am Ende Bremen 1:0 besiegt. Statt abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz zu stehen, schöpft der Verein nun wieder Hoffnung.