Bonn – Viertes Spiel – vierter Sieg: Mit 94:85 (31:20, 17:15, 20:24, 26:26) über Göttingen verteidigten die Telekom Baskets am Samstag vor 5820 Zuschauern auf den ersten Blick ungefährdet ihren Spitzenplatz in der BBL. Aber es war aber unübersehbar, dass die Bonner in der zweiten Hälfte Probleme hatten und 50 Punkte kassierte. Entscheidend war, dass sie das ausgeglichenere Team stellten mit sechs Spielern, die zweistellig punkteten.
Nach der mit 48:35 gewonnenen ersten Halbzeit schien ein lockerer Durchmarsch für die fokussiert spielende Truppe von Tuomas Iisalo möglich, nach 18 Minuten hatte sie sogar mit 18 Punkten geführt (48:30). Aber die Gäste fighteten gegen eine drohende klare Schlappe an – mit Erfolg: Die Veilchen drückten den Rückstand mehrfach in den einstelligen Bereich und verhinderten, dass die unter der Woche durch die Aufholjagd beim Champions-League-Sieg bei AEK Athen stark strapazierten Baskets früh einen oder zwei Gänge zurückschalten konnten.
Göttingen kommt zweimal auf sechs Punkte heran
Statt dessen wurde es noch zweimal richtig eng: Beim 83:77 und beim 88:82 war Göttingen bis auf sechs Zähler dran. Aber genau in diesen Drucksituationen zeigte sich die große spielerische Substanz der Bonner: Sie antworteten jeweils mit einem „Big Shot“, als Sebastian Herrera und Jeremy Morgan beide Male wie auf Bestellung Dreier verwandelten. Das war wichtig, weil auch Göttingen in seinen guten Phasen aus der Distanz traf: Fünf Dreier im dritten Viertel legten die Basis für die Aufholjagd.
Iisalo führte diese Mängel auch auf die Doppelbelastung mit Bundesliga und Champions League zurück, durch die weniger Zeit für die Vorbereitung bleibe: „Wir haben Mark Smith acht Dreier werfen lassen, Javon Bess hat vier von vier Dreiern getroffen und Harald Frey vier von sechs“, listete er defensive Schwächen auf: „Wir müssen in dieser Saison fokussierter sein, da wir es nicht über die Physis lösen können wie im Vorjahr, als wir eine ganze Woche Zeit für die Vorbereitung hatten.“
Morgan Topscorer und Matchwinner
Morgan, mit 23 Punkten Topscorer, wurde auch zum Matchwinner, als er in der kritischen Endphase sieben der letzten acht Baskets-Punkte erzielte. TJ Shorts war mit 15 Punkten und 8 Assists der zweite Motor, ihm stand Collin Malcolm in nichts nach, der mit 15 Punkten und 7 Rebounds sein bestes Spiel im Baskets-Trikot ablieferte. Leon Kratzer trat zwar als Scorer nicht groß in Erscheinung (bei zwei Würfen ohne Punkt), ackerte aber in der Defensive in der Zone wie ein Berserker, als er 6 Rebounds und 4 (!) Blocks einsammelte.
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Eine ungestörte Trainingswoche hat Tuomas Iisalo jetzt zur Vorbereitung auf ein für ihn ganz besonderes Spiel vor sich: Nächsten Samstag kommt es in Bonn zum mit Spannung erwarteten Bruderduell mit Joonas Iisalo (Heidelberg). In der vergangenen Saison noch Co-Trainer der Baskets, kommt Joonas mit viel Insiderwissen in den Telekom Dome. Mit Heidelberg landete er am Samstag den zweiten Saisonsieg, als die Academics die Oldenburger nach Verlängerung 102:94 bezwangen.
Baskets (Punkte/3er): Shorts (15/2), Ward (10/1), Ensminger, Herrera (11/2), Tadda (6/2), Malcolm (15/1), Morgan (23/3), Kratzer, Williams (3), Delany (11/2); Rebounds: 35 (Malcolm 7); Assists: 22 (Shorts 8); Trefferquote Feld: 48 % (32/66); Dreierquote: 48 % (13/27); Freiwurfquote: 74 % (17/23).
Göttingen (Punkte/3er): Hammonds (8), Frey (22/4), Crandall (4), Smith (16/4), Mönninghoff (2), Kamp (2), Pape (15/1), Bess (16/4), Giotis, Besselink; Rebounds: 29 (Smith 7); Assists: 20 (Frey 5, Kamp 5); Trefferquote Feld: 47 % (28/59); Dreierquote: 54 % (13/24); Freiwurfquote: 84 % (16/19).