In der FavoritenrolleTelekom Baskets erteilen eine Lehrstunde

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Mit Brian Fobbs (links) kommt immer Dynamik und Athletik ins Bonner Spiel.

Mit Brian Fobbs (links) kommt immer Dynamik und Athletik ins Bonner Spiel.

Gegnerischer Trainer mit viel Lob für den Bonner Basketball - Nun folgt das Bundesliga-Heimspiel gegen zuletzt glücklose Crailsheimer im Telekom Dome.

Auf vier Siege ist wettbewerbsübergreifend inzwischen die Erfolgsserie der Telekom Baskets angewachsen: In der Bundesliga gingen die Bonner gegen den Mitteldeutschen BC und Ludwigsburg, im BBL-Pokal ebenfalls gegen Ludwigsburg und in der Champions League gegen Bursaspor aus der Türkei als Sieger vom Feld – und das alles innerhalb von nur 17 Tagen. Diese Serie soll jetzt am Sonntag im Bundesligaheimspiel gegen die Crailsheim Merlins ausgebaut werden (17 Uhr, Telekom Dome).

Baskets als Favorit gegen Merlins

Können die Baskets dann nur halbwegs an ihre souveräne Leistung von Mittwoch bei Bursapor anknüpfen, sind sie zumindest ganz klarer Favorit gegen die Merlins, die mit einer Negativserie zu kämpfen haben und nun schon seit mehr als vier Wochen auf ein Erfolgserlebnis warten. Denn Crailsheim konnte am 29. September gegen Rostock zuletzt einen Sieg feiern (85:81), danach setzte es in Berlin (75:110), in Göttingen (104:110) und gegen die Münchner Bayern (62:97) drei Niederlagen, die gegen die Topfavoriten aus Berlin und München mit jeweils minus 35 Punkten zudem noch sehr deftig ausfielen.

Da konnte Bonns Headcoach Roel Moors zeitgleich am Zusammenspiel seiner Truppe feilen und das kollektive Selbstvertrauen pflegen und festigen. Wie sich seine Mannschaft zuletzt präsentierte, macht Mut für den weiteren Saisonverlauf. Denn die Bonner zeigten sich Bursaspor in nahezu allen Belangen überlegen: Sie hatten die bessere Trefferquote, schnappten sich mehr Rebounds (36:28), hatten mehr Assists (22:17) und leisteten sich weniger Ballverluste (12:17). Nur bei den Blocks hatten die Türken dank ihres 2,13-Meter-Riesen Johnny Hamilton ein Übergewicht von 5:2.

Naturgemäß war Moors mit dieser Zahlenbilanz rundum zufrieden: „Wir haben das Spiel sehr fokussiert angefangen und hatten danach fast immer die Kontrolle“, sagte er in der Pressekonferenz. „Ein paar unnötige Ballverluste haben dann zweimal für einen Lauf von Bursaspor gesorgt, aber am Ende war unsere Balance zwischen Assists und Turnovers in Ordnung“, ergänzte er mit Blick auf einen 9:0-Lauf der Türken im Schlussviertel, die von 51:75 auf 60:75 verkürzten.

Damit hatte Bursaspor sein Pulver aber auch schon verschossen, die Baskets zogen dank dreier Fernschüsse bis kurz vor Schluss beim 70:91 wieder auf 21 Punkte weg. Bursaspors Trainer Jurij Zdovc kritisierte sein eigenes Team heftig und äußerte sich beeindruckt von den Bonnern: „Sie haben alle Waffen und bewegen den Ball sehr gut. Wir haben heute eine Lehrstunde im modernen Basketball erfahren. Wir waren zu weich, in der Defense stets zu langsam, und wir konnten nicht unseren Rhythmus im Angriff finden.“

Was der 91:73-Erfolg der Baskets in der Endabrechnung der Gruppenspiele wert ist, muss indes noch abgewartet werden. Denn Bursaspor hatte ja gegen die Spanier von Breogan mit 48:68 einen ähnlich chancenlosen Auftritt hingelegt. Da Holon aus Israel noch ohne Spiel ist, kann die Hierarchie innerhalb der Gruppe F noch nicht abgeschätzt werden. Dass die Baskets aber gegen Bursaspor sogar auswärts so auftrumpften, deutet darauf hin, dass sie zumindest die Türken in der Tabelle hinter sich lassen sollten. Dann wäre ihnen mindestens Rang drei sicher – und damit würden sie in den Play-ins um die Qualifikation fürs Achtelfinale kämpfen.

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