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Baskets erneut gegen direkten VerfolgerBonner empfangen am Sonntagabend Göttingen

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Chris Babb (r.) traf gegen Gießen nur einen Wurf, feierte damit aber ein Jubiläum: Es war sein 200. Dreier in der BBL.

Bonn – Es geht weiter Schlag auf Schlag für die Telekom Baskets: Nachdem sie am Mittwoch im Krisengipfel der Bundesliga gegen Schlusslicht Gießen mit 81:68 ihren zweiten Saisonsieg einfuhren, auf Rang 14 kletterten und sich ein Vier-Punkte-Polster zu den beiden Abstiegsplätzen verschafften, folgen jetzt zwei nicht minder wichtige Partien:

Am Sonntagabend (18 Uhr, Livestream auf Magenta-Sport) empfangen sie mit dem punktgleichen Team aus Göttingen (beide 4:12-Punkte) erneut einen direkten Verfolger; und nur 48 Stunden später folgt am Dienstag (19 Uhr) das Auswärtsspiel bei den Braunschweigern, gegen die die Bonner im Pokalwettbewerb im Oktober schon mit 91:79 triumphiert hatten.

Anschluss ans untere Mittelfeld im Blick

Gelingen hier zwei Siege, würden die Baskets Anschluss ans untere Mittelfeld herstellen und könnten den Blick nach weiter oben richten. Göttingen hatte einen auf den ersten Blick beeindruckenden Saisonstart hingelegt, als die Norddeutschen im Pokal ihre drei Gruppenspiele gegen Frankfurt, Vechta und Gießen gewannen und ungeschlagen ins Top-4-Finalturnier einzogen. Zudem entschieden sie gegen Braunschweig und Chemnitz auch zwei der ersten drei Bundesligapartien für sich.

Fünf Niederlagen in Folge von Göttingen

Seit Ende November geriet Göttingens Motor aber erheblich ins Stottern, es folgten fünf Niederlagen in Serie und das Abrutschen auf Platz 15. Der Club reagierte darauf am Freitag mit der Nachverpflichtung des US-Aufbauspielers Deishuan Booker, der zuletzt für den polnischen Erstligisten Anwil Wloclawek spielte. Der 23-Jährige wird aber in Bonn wohl noch nicht dabei sein, weil er erst zwei negative Corona-Tests nachweisen muss, bevor er ins Training einsteigen darf.

Gießen mit dem aktuellen Kader nicht bundesligatauglich

Gegen die „Veilchen“ wollen die Baskets natürlich nachlegen, nachdem sie gegen Gießen mit einer über drei Viertel souveränen Vorstellung Selbstvertrauen tanken konnten. Aber dieser Erfolg darf nicht überbewertet werden, dafür präsentierten sich die 46ers zu schwach. Trotz Mund-Nasen-Schutz war zu erkennen, dass Gießens Sportdirektor Mike Koch (von 2005 bis 2013 Cheftrainer in Bonn) den Auftritt seines Teams mit versteinerter Miene verfolgte: In dieser Besetzung ohne einen einzigen gelernten Center scheint der Kader nicht bundesligatauglich.

Auch bei den Baskets läuft nicht alles rund

Erschließen die Hessen keine neuen Finanzquellen und können nachrüsten, droht der Abstieg. Es war bezeichnend, dass der Ex-Bonner Johannes Richter, der als Power Forward auf der Centerposition aushalf, mit 14 Punkten und sieben Rebounds sogar bester Gießener war.

Aber auch bei den Baskets war nicht alles Gold was glänzte. Dass sie in der Endphase von ihrer zwischenzeitlichen 27-Punkte-Führung (65:38) noch 14 Zähler abgaben, zeigt, dass es weiter an Konstanz über 40 Minuten fehlt. So freute sich Chefcoach Igor Jovovic vor allem über das Resultat: „Es war ein sehr wichtiges Spiel. Ich bin froh, dass wir den Sieg einfahren konnten.“

Kratzer trifft nur 31 Prozent seiner Freiwürfe

Er musste zuvor miterleben, dass Center Leon Kratzer an der Freiwurflinie weiter eine rabenschwarze Bilanz hat: Gegen Gießen traf er von vier Versuchen nur einen, in der bisherigen Saison nutzte er gerade einmal 31 Prozent seiner unbedrängten Chancen (5 von 16). T.J. DiLeo mit 95-prozentiger Ausbeute (19 von 20) und Benni Lischka mit 91 Prozent (elf von zwölf) hatten dagegen bislang erst je einen Fehlwurf.

Lischka feierte gegen seinen Heimatclub ein kleines Jubiläum: Der gebürtige Gießener bestritt sein 150. Bundesligaspiel. Und sein Teamkollege Chris Babb heimste mit seinem einzigen erfolgreichen Wurf ebenfalls einen persönlichen Rekord ein: Es war sein 200. Dreier in der BBL.

Nachdem der langjährige Chefcoach Johan Roijakkers nach acht Jahren in Göttingen ein Angebot aus Bamberg annahm, kam es im Sommer zum Trainertausch: Die „Veilchen“ angelten sich im Gegenzug den bisherigen Bamberger Coach Roel Moors, einen 41-jährigen ehemaligen belgischen Nationalspieler.

Auffälligste Akteure sind der mexikanische Point Guard Jorge Gutierrez, der zuletzt bei der 94:98-Niederlage gegen Hamburg mit 25 Punkten glänzte, und Center Tai Odiase (USA), der bislang 15,6 Punkte und 5,5 Rebounds auflegt und viertbester Shotblocker der Liga ist.