Neuverpflichtung Telekom BasketsNachfolger von Parker Jackson-Cartwright gefunden
TJ Shorts (r.) übernimmt für Parker Jackson-Cartwright bei den Baskets.
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Bonn – Als Vereinschef Wolfgang Wiedlich am Montag auf Anfrage der Rundschau ganz offen bekannte, die Baskets hätten „selbstverständlich Interesse“ an einer Verpflichtung des Crailsheimers TJ Shorts, war dies überraschend. Denn angesichts der sonstigen Verschwiegenheit des Präsidenten bei personellen Entscheidungen war dies schon fast so etwas wie eine offizielle Bestätigung des Deals. Und als er dann ergänzte, er sehe keine „Totschlagargumente“, die dem entgegenstünden, war klar: Dieser Spielertransfer war praktisch in trockenen Tüchern.
In direkten Duellen mit PJC war Shorts zweimal der Stärkere
Die noch fehlende Pressemitteilung folgte dann am Mittwoch: Shorts hat für eine Saison in Bonn unterschrieben und wird auf der Spielmacher-Position der Nachfolger von Parker Jackson-Cartwright (PJC), der für seine herausragende Saison im Baskets-Trikot mit 20,4 Punkten und 7,0 Assists als MVP der Liga ausgezeichnet worden war. Shorts spielte zunächst mit 20,6 Punkten und 7,0 Assists eine nicht minder beeindruckende Saison und erhielt als „bester Offensivspieler“ der BBL ebenfalls einen bedeutenden Titel.
Hätte er sich nicht mit einem Riss der Brustmuskelsehne im März eine schwere Verletzung zugezogen, wäre der Kampf zwischen ihm und Jackson-Cartwright um den Titel des Liga-MVP vermutlich bis zum Ende der Spielzeit offengeblieben. Nicht wenige Fachleute sahen Shorts in diesem Zweikampf zum Zeitpunkt seiner Verletzung sogar leicht in Vorteil. Dazu wird sicher beigetragen haben, dass Shorts in den direkten Duellen zwischen Bonn und Crailsheim beide Male den stärkeren Eindruck hinterließ.
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Bei der 76:81-Niederlage der Baskets im Hinspiel kam PJC auf 13 Punkte, 2 Rebounds und 9 Assists, Shorts auf 23 Punkte, 3 Rebounds und 7 Assists; im Rückspiel gewannen zwar die Bonner mit 101:96, Shorts übertrumpfte den damaligen Baskets-Regisseur mit 29 Punkten, 2 Rebounds und 5 Assists aber wieder vor allem als Werfer. Denn PJC musste erneut mit einer Ausbeute von 13 Punkten zufrieden sein, war mit 5 Rebounds und 7 Assists allerdings in den beiden anderen Kategorien besser.
Nach langer Verletzung mahnt der Trainer zur Geduld
Was beeindruckte: Shorts hat im Vergleich zu dem wieselflinken PJC einen nicht minder explosiven Antritt, überlief den Bonner auf dem Weg zum Korb sogar mehrfach nach schwindelerregenden Körpertäuschungen.
Hounnou geht
Ralph Hounnou verlässt die Baskets Bonn und Dragons Rhöndorf. Der Aufbauspieler kam verletzungsbedingt zu keinem Bundesligaspiel. In Rhöndorf kam er in 16 Partien auf 7,4 Punkte im Schnitt.
Samuel Elias Nellessen bleibt bei den Dragons. Durchschnittlich 1,9 Punkte und 1,5 Rebounds steuerte der 1,96 Meter lange Small Forward in seiner ersten ProB-Saison bei. (lh)
Bonns Chefcoach Tuomas Iisalo ist jedenfalls hochzufrieden, mit dem 1,75 Meter kleinen Shorts den nächsten Wirbelwind gefunden zu haben, der vom Spielertyp und den Stärken seinem Vorgänger PJC so verblüffend ähnlich ist: „Er hat bis zu seiner Verletzung eine unglaubliche Saison gespielt“, stellte Iisalo heraus: „Er war sehr effektiv in einem Spielsystem, welches unserem ähnlich ist. Das ist ein großer Pluspunkt für uns und auch für TJ, da er einige Dinge schon kennt.“
Iisalo mahnt gleichzeitig, mit Shorts Geduld zu haben: „Er wird Zeit benötigen, um nach der langen Verletzungspause seinen Rhythmus wiederzufinden.“ Der neue Baskets-Regisseur betonte, die Person von Trainer Iisalo sei einer der Gründe für seinen Wechsel gewesen: „Ich freue ich mich, unter einem so großartigen Trainer zu spielen.“
Zudem habe er das Gefühl, bei den Baskets die Möglichkeit zu erhalten, einen wichtigen Schritt in seiner Karriere zu machen. Shorts setzt sich ehrgeizige Ziele: „Auch die Chance, um einen Titel zu kämpfen, motiviert mich zusätzlich.“